8. März 2023 | Kleine Kräuterwanderung durch die Bulau von Hanau

 

Kulinarischer Wildkräuterspaziergang

 

Unter fachkundiger Leitung der GNA-Botanikerin Dr. Monika Pickert-Andres lernen die Teilnehmer*innen Bärlauch, Scharbockskraut und andere gesunde Frühlingskräuter an ihren natürlichen Standorten kennen.

Die besondere Ökologie eines Auenwaldes kommt während des gemüt-lichen Spaziergangs durch eines der letzten Auenwaldgebiete Hessens ebenso zur Sprache wie die biologischen Besonderheiten der Frühjahrs-blüher (Geophyten) und das richtige Sammeln von Wildkräutern.

 

Weitere Aspekte, wie etwa die Verwechslungsgefahr mit giftigen Pflanzen oder das Thema Fuchsbandwurm, werden gesondert beleuchtet. Dazu gibt die Exkursionsleiterin und zertifizierte Blühbotschafterin für die Insekten-welt hilfreiche Tipps. Außerdem stellt sie Regeln vor, die beim Sammeln zu beachten sind sowie der eigenen Sicherheit und dem Naturschutz dienen.

 

Die Veranstaltung startet am Samstag, den 15. April um 14 Uhr und endet gegen 16:30 Uhr. Treffpunkt ist der Parkplatz an der Neuhofstraße (B 8) in Hanau. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Die GNA bittet daher um rechtzeitige und verbindliche Anmeldungen, ausschließlich per E-Mail an: anmeldung.gna@web.de. Mit der Anmeldebestätigung erhalten die Teilnehmer*innen weitere Infos.

 

Die Teilnahmegebühr beträgt 4 € pro Person und kann vor Ort entrichtet werden. Für GNA-Mitglieder, Jugendliche und Kinder ist die Veranstaltung kostenlos. Die Einnahmen kommen zu 100 % den Natur- und Artenschutz-projekten der GNA in den Auen an der Kinzig zu gute. „In Zeiten von Klima- und Artenkrise ist die Arbeit der GNA wichtiger denn je.“, sagt Susanne Hufmann, Vorsitzende der GNA. Zur Unterstützung von Projekten bittet die gemeinnützige Organisation um Spenden auf das Konto mit der IBAN

DE 75 5066 3699 0001 0708 00 bei der Raiffeisenbank Rodenbach, die gegenüber dem Finanzamt steuerlich geltend gemacht werden können. 

Die Kinzigaue von Langenselbold aus der Luft betrachtet (c) GNA

 

2. März 2023 | Veranstaltungshinweis

 

Den Ruhlsee entdecken

 

Die beliebte Führung steht unter dem Motto „Ein Vogelparadies in der Entwicklung“. Denn mitten im Main-Kinzig-Kreis finden sich Jahr für Jahr zahllose Wat- und Wasservögel zum Rasten und Überwintern ein. Das nicht ohne Grund, denn vor 13 Jahren wurden der Ruhlsee und ein Abschnitt der Kinzig naturnah umgestaltet. Heute ist die Kinzigaue von Langenselbold nicht nur Naturschutzgebiet, sondern auch ein von der EU unter Schutz gestelltes „FFH-Gebiet“.

 

Die von der GNA initiierte, geplante und von 2009 bis 2010 umgesetzte Renaturierung ist ein Erfolgsmodell. So ist der Naturschutzsee mit einer drei Hektar großen Flachwasserzone nicht nur Rastplatz für viele Zugvögel, sondern auch als Brutgebiet von Bedeutung. Das Grünland beherbergt viele seltene und bedrohte Pflanzenarten. Die extensiv bewirtschafteten Wiesen rund um den See gehören schon seit langem wieder zum Nahrungsrevier des Weißstorches sowie der Grau- und Silberreiher. Der starke Besucher-druck und freilaufende Hunde machen allerdings wiesenbrütenden Vogel-arten wie Kiebitz und Bekassine nach wie vor das Leben schwer und ein Brüten nahezu unmöglich.

 

Am Ruhlsee findet man auch einen der letzten feuchten Eichen-Hain-buchen-Wälder, den die Landesstraße in das „Bockgehörn“ und den „Stellweg“ unterteilt. Im Bockgehörn gibt es eine weitere Naturschutz-strategie: Gemeint ist der Prozessschutz, wonach die natürlichen Prozesse im Ökosystem Wald - vom Wachsen über das Werden und Vergehen - ungestört ablaufen sollen. Eingriffe sind zu unterlassen. Dies bedeutet, dass keine Bäume gefällt und kein Totholz entnommen werden darf.

 

Naturschutz und Erholung in Einklang bringen

Während der Kinzigsee ganz der Freizeitnutzung und dem Wassersport gewidmet ist, sollen am Nordufer des Ruhlsees vor allem Naturschutz und Erholung im Einklang stehen. Das Südufer ist ganzjährig für Besucher-*innen behördlicherseits gesperrt. Ein Betreten des sensiblen Gebietes ist aus Naturschutzgründen nicht gestattet.

 

Neben Joggern und Radfahrern sind es vor allem Spaziergänger, die die weithin offene Landschaft schätzen und die Ruhe genießen. Damit Erholungssuchende informiert und unbeschwert die Natur genießen können, veröffentlichte die GNA in Zusammenarbeit mit der Stadt Langenselbold ein Faltblatt, das kostenlos angefordert werden kann (gna.aue@web.de). Darin finden sich wichtige Hinweise für Besucher*innen mit Hund.

 

Treffpunkt ist um 14 Uhr der Parkplatz bei der Baumschule Müller. Wettergerechte Kleidung und festes Schuhwerk werden empfohlen. Bitte Fernglas und/oder Spektiv mitbringen, wenn vorhanden. Die Führung dauert etwa 1,5 Stunden. Die GNA bittet um einen Kostenbeitrag von
4 Euro pro Person, die Teilnahme von Mitgliedern, Kindern und Jugend-lichen ist kostenlos. Die Einnahmen kommen zu 100 % den Auenschutz-projekten der GNA zu gute. Weitere Termine finden sich im Veranstaltungs-kalender 2023, der ebenfalls kostenlos angefordert werden kann. (Telefon 06184 – 9933797 oder gna.aue@web.de).

 

„In Zeiten von Klima- und Artenkrise ist die Arbeit der GNA wichtiger denn je.“, sagt Susanne Hufmann, Vorsitzende der GNA. Zur Unterstützung ihrer Projekte bittet die gemeinnützige Organisation daher um Spenden auf das Konto mit der IBAN DE 75 5066 3699 0001 0708 00 bei der Raiffeisenbank Rodenbach. Spenden an die GNA können steuerlich abgesetzt werden.

Foto: pixabay.com

 

28. Februar 2023 | GNA plant neues Wiesenvogelrefugium

 

Kiebitzbestand in Gefahr

 

So auch der Kiebitz. „Seine bevorzugten Lebensräume sind das Flos in Langenselbold und das Hasselrother Feuchtgebiet Herrenbruch. Auf den weiten, offenen und baumarmen Wiesen und Überschwemmungsflächen finden wiesenbrütende Vogelarten nach unseren Renaturierungsmaß-nahmen der letzten Jahre endlich wieder genug Nahrung und die besten Voraussetzungen, ihre Jungen großzuziehen. Einzige Bedingung: Keine Störungen, weder vom Mensch noch vom Hund.“ sagt Susanne Hufmann, Biologin und Vorsitzende der GNA.

 

Während im Februar die Auen an der Kinzig durchziehenden Vogel-schwärmen als Rastplatz dienen, herrscht hier von März bis Ende Juni Brutsaison. Bekassine, Kiebitz und andere Wiesenbrüter legen ihre Nester auf Wiesen und Ackerflächen an. Sitzen sie auf ihren Gelegen, sind die Vögel besonders sensibel. Werden sie gestört, fliegen sie auf und verlassen den Brutplatz. Bei zu langer Abwesenheit kühlen die Eier aus. Wiederholte Störungen veranlassen die Vögel, ihre Nester ganz zu verlassen. Die Brut ist verloren.

 

Typisch Kiebitz. Vanellus vanellus ist etwa taubengroß, hat eine Flügelspannweite bis 75 cm und trägt eine lange Federholle auf dem Kopf. Der schwarz-weiß gefärbte Vogel kann 25 Jahre alt werden. Sein charakteristischer Ruf „Kie - wit, kie – wit!" ist auf dem Durchzug oft zu hören, aber viel seltener in der Brutzeit. Nur wenige überwintern bei uns. Im besten Fall treffen sie im zeitigen Frühjahr in den Brutgebieten an der Kinzig ein, um im Spätherbst aufzubrechen und weiterzuziehen.

 

Zur Brutzeit führen die Männchen spektakuläre Balzflüge aus und mar-kieren ihr Territorium. Steile Aufstiege werden mit Sturzflügen und wildem Torkeln kombiniert. Das Nest liegt auf dem blanken Boden. In einer Mulde findet man maximal vier Eier, die 26 bis 29 Tage bebrütet werden, wobei sich Männchen und Weibchen abwechseln. Die Küken sind Nestflüchter, die sich sofort nach dem Schlupf auf die Nahrungssuche machen. Auf ihrem Speisezettel stehen kleine Bodentiere, Insekten und deren Larven, Regen-würmer, Samen und Früchte der Wiesenpflanzen. Etwa fünf Wochen werden sie von ihren Eltern beaufsichtigt; dann sind sie flügge.

 

Kiebitz und Bekassine haben es nicht leicht. Die Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen, sei es im Überwinterungsgebiet, im Sommerquartier oder auf der Rast, schreitet voran. Zwar sind sie als Zugvögel „immer auf Achse“; zum Überleben, zur Aufzucht ihrer Jungen und zur Nahrungs-aufnahme sind sie auf Lebensräume am Boden und in und am Wasser angewiesen. Hier stehen sie in direkter Konkurrenz zum Menschen.

 

Mit dem Hund unterwegs. Der Mensch ist ein gern gesehener Gast in den Kinzigauen, wenn er sich an einige wichtige Regeln hält. Dazu gehört, dass bestehende Wege auf gar keinen Fall verlassen werden dürfen. Die Wiesen sind grundsätzlich tabu. Denn das Feuchtgrünland ist nicht nur wertvoller Lebensraum vieler Tiere und Pflanzen, sondern wird in erster Linie landwirtschaftlich genutzt. Wenn man mit dem Hund unterwegs ist, sollte man Verantwortung übernehmen, den Hund anleinen und den Kot aufsammeln. Denn auf den Wiesen wächst das, was letztlich auf unseren Tellern landet. Landwirte produzieren im Grünland Futter für ihre Rinder, Schafe, Pferde und Ziegen. Die Verunreinigung mit Hundekot stellt eine große Gesundheitsgefahr dar. Vor allem bei Rindern kann es zu Fehl- und Totgeburten kommen. Hufmann rät deshalb: „Bitte leinen Sie Ihren Hund an, denn Wildtiere benötigen Ruhe! Bleiben Sie auf den Wegen und gehen Sie nicht über die Wiesen! Stören Sie auf keinen Fall Rast und Brut der Wildvögel! Dann sind auch Sie herzlich willkommen im Kiebitzland an der Kinzig.“

 

20 Jahre Artenschutz an der Kinzig. Die GNA bemüht sich seit langem um den Erhalt von Feucht- und Auenwiesen, eine extensive Grünlandbewirtschaftung und um den Schutz von Brutplätzen und Rastflächen. „Mehr Artenvielfalt“ ist ein wichtiges Ziel der Artenschützer. Dazu optimieren sie Nahrungsbiotope und Flutmulden und legen Tümpel und Wasserflächen in der Aue an. Gehölzriegel werden entfernt, Gräben aufgeweitet und in Feuchtgebiete verwandelt.

 

Der Erfolg kann sich sehen lassen. Nach Abschluss der Maßnahmen brüten seit einigen Jahren endlich wieder Kiebitzpaare im Herrenbruch. Weitere umfangreiche Maßnahmen zum Arterhalt sind zurzeit in der Vorbereitung. Zur Unterstützung ihres Kiebitzrefugiums in Hasselroth bittet die GNA um Spenden auf das Konto IBAN: DE 75 5066 3699 0001 0708 00 bei der Raiffeisenbank Rodenbach. Die Spenden an die gemeinnützige Organisation können steuerlich abgesetzt werden. 

 

26. Januar 2023 | Deutsche Postcode Lotterie fördert:

 

Eine Zukunft für Insekten & Co.

 

In diesem Jahr fördert die Deutsche Postcode Lotterie eine für den Main-Kinzig-Kreis bisher einzigartige Initiative mit einer anteiligen Summe in Höhe von 55.784 Euro. Mit dem Geld schafft die GNA ein insekten- und amphibienfreundliches Frontschmetterlingsmähwerk sowie einen Schleifautomat für Doppelmesser an und stellt diese der Landwirtschaft zur naturverträglichen Bearbeitung ihrer wertvollen Mähwiesen zur Verfügung.

 

Dank dieser Förderung möchte die GNA – in enger Kooperation mit dem Langenselbolder Landwirt Klaus Fuchs und dem Technikzentrum Odenwald – langfristig den Einsatz von verlustreichen Rotationsmähwerken zurückdrängen. Das neue Doppelmessermähwerk mit einer Arbeitsbreite von neun Metern schont in hohem Maße Wiesenvögel, Amphibien, Reptilien, Insekten und Niederwild. Durch Bauweise und ein geringeres Gewicht wird weniger Kraftstoff verbraucht. Bodenverdichtung und Narbenschäden werden vermieden.

 

GNA Vorsitzende Susanne Hufmann ist glücklich, dass die TeilnehmerInnen der Deutschen Postcode Lotterie in Hessen mit dem Kauf ihrer Lose das Projekt unterstützen: „Unser Ziel ist die größtmögliche Reduzierung des Verletzungs- und Tötungsrisikos von Insekten, Vögeln, Amphibien, Feld-hasen und Rehkitzen durch die landwirtschaftliche Wiesenbearbeitung. Bis heute kommen im Main-Kinzig-Kreis fast ausschließlich Rotationsmähwerke wie Kreiselmäher zum Einsatz, die schon aufgrund ihrer großen Sogwirkung eine verheerende Wirkung auf die Fauna entfalten. Für den Erhalt der Artenvielfalt im Grünland ist die Wiesenmahd aber unumgänglich, wobei nicht nur Zeitpunkt und Häufigkeit von großer Bedeutung sind, sondern auch der Maschineneinsatz, dessen Funktionsweise einen entscheidenden Einfluss auf die Überlebensrate der Wiesenfauna hat.“

 

Katja Diemer, Head of Charities bei der Deutschen Postcode Lotterie:
Wir freuen uns, dass wir dank unserer zahlreichen TeilnehmerInnen dieses wichtige Projekt unterstützen können. Zusammen mit der Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung und weiteren fast 2.000 Organisationen, die wir seit dem Start unserer Lotterie bereits unterstützt haben, zeigen wir: Gemeinsam setzen wir uns für Mensch und Natur und eine bessere Welt ein – das ist unser #PostcodeEffekt. Und dieses Projekt trägt dazu bei. Für die Umsetzung wünschen wir alles Gute und viel Erfolg.“

 

Über die Deutsche Postcode Lotterie

Die erste Ziehung der Düsseldorfer Soziallotterie, die sich gleichermaßen für Mensch und Natur einsetzt, fand im Oktober 2016 statt. Das Konzept ist einzigartig: Nachbarn gewinnen gemeinsam und helfen gemeinsam. Man nimmt mit seinem Postcode teil, der sich aus der Postleitzahl des Teil-nehmers sowie einem Straßencode zusammensetzt. Beim Monatsgewinn werden insgesamt 1.400.000 Euro ausgeschüttet – alle Lose mit dem gezogenen Postcode teilen sich 700.000 Euro und alle übrigen Lose mit der dazugehörigen Postleitzahl ebenfalls. So gewinnen ganze Nachbarschaften zusammen und tun zugleich Gutes.

 

30 Prozent von jedem Losbeitrag gehen an gute Zwecke in der Nähe der TeilnehmerInnen. Weil sie dabei sind, macht die Deutsche Postcode Lotterie einen wirklichen Unterschied: Sie unterstützt deutschlandweit bereits über 3.500 Projekte mit mehr als 115 Millionen Euro. Ein Beirat unter Vorsitz von Prof. Dr. Rita Süssmuth entscheidet über die Auswahl der Projekte.

Weitere Infos zur Deutschen Postcode Lotterie: www.postcode-lotterie.de.