Pressearchiv 2019
20. Dezember 2019
Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung baut Arbeitsschwerpunkte aus
„Wir freuen uns über unsere Erfolge, müssen aber feststellen, dass angesichts des voranschreitenden Flächenverbrauchs durch Gewerbe- und Neubaugebiete sowie durch immer mehr Verkehrswege die Landschaft weiter zerschnitten wird und wichtige Lebensräume verloren gehen. Darunter leidet auch die Artenvielfalt im Main-Kinzig-Kreis.“, berichtet Susanne Hufmann, Biologin und Vorsitzende der kreisweit tätigen Naturschutzorganisation.
Schmetterlinge, Libellen, Wildbienen, Käfer
Nicht nur das Insektensterben sei höchst alarmierend. Sowohl die Artenanzahl als auch die Biomasse nehmen massiv ab – allein auf den Wiesen um mehr als zwei Drittel. Betroffen sind ebenso viele andere Gruppen wie beispielsweise die Amphibien, darunter neuerdings auch so genannte „Allerweltsarten“ wie die Erdkröte und der Grasfrosch. Auch zahlreiche insektenfressende Singvögel sind durch den Futtermangel beeinträchtigt. „Wir befinden uns in einer Biodiversitätskrise, in der wir Gefahr laufen, viele Tier- und Pflanzenarten zu verlieren, denn das Artensterben ist genauso gefährlich wie der Klimawandel.“
Zielgerichtete Kooperationen
Um dem entgegenzuwirken, beschäftigt die GNA zurzeit drei Fachkräfte, die wichtige Renaturierungsprojekte und Landschaftspflegemaßnahmen initiieren, planen und realisieren, um die ökologische Situation im Main-Kinzig-Kreis zu verbessern. Dazu zählen die Schaffung von geeigneten Brutwänden für den Eisvogel an der Kinzig, das Projekt „Vorfahrt für den Fischotter“ sowie die langjährige Betreuung und Pflege des Biotopverbunds für den stark gefährdeten Laubfrosch in der unteren Kinzigaue.
Um ihre Projekte erfolgreich zu gestalten, setzt die GNA auf zielgerichtete Kooperationen mit Kommunen, Behörden und Institutionen, örtlichen
Naturschutzgruppierungen, Landwirten, Jägern und viele anderen Landnutzern. Außerdem kümmert sie sich um die naturverträgliche Rückdrängung der giftigen
Herbstzeitlosen aus landwirtschaftlich genutztem Grünland an der Kinzig. Für das Team bedeutet das:
Jährliche Bestandskartierungen (Kiebitz und Laubfrosch), umfangreiche pflanzensoziologische Aufnahmen und die Erprobung verschiedener Bewirtschaftungsvarianten auf eigens dazu angelegten
Versuchsparzellen. In einem Jahr werden abschließende Ergebnisse erwartet.
Klimawandel begünstigt Artenschwund
„In den letzten Jahren werden die Auswirkungen des Klimawandels auch bei uns immer offensichtlicher.“, erläutert GNA-Vorstandsmitglied Günter Könitzer sein Engagement für die stark gefährdete Gelbbauchunke im mittleren Kinzigtal. In Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband konnte 2019 für die klimasensible Unke ein Maßnahmenpaket geschnürt werden, um die wenigen Gewässerbiotope in der ausgeräumten Kulturlandschaft zwischen Freigericht und Hasselroth besser miteinander zu vernetzen. „Nur durch einen gut funktionierenden Biotopverbund erhält die wanderfreudige Gelbbauchunke die Möglichkeit auszuweichen, wenn sich ihr Lebensraum weiter verändern wird.“
Besucherlenkung in sensiblen Gebieten
In Kooperation mit der Stadt Langenselbold, den örtlichen Landwirten und der Jägerschaft erarbeitete die GNA ein Konzept für das Langenselbolder Flos und installierte zwei Informationstafeln sowie mehrere Gatterschranken und Holzbarrieren mit Hinweisschildern an Zu- und Wiesenwegen. Sie dienen der Beruhigung ökologisch wertvoller Bereiche, die sensiblen und seltenen Arten der Flussaue als Lebensraum dienen. Besucher*innen sind in der Kinzigaue nach wie vor herzlich willkommen und können die neue Wegeführung nutzen, ohne Kiebitz und Co. zu stören. Finanziert wurden die Maßnahmen unter anderem von der Beatrice Nolte Stiftung für Natur- und Umweltschutz und der Stiftung Hessischer Naturschutz.
Schutz seltener und vom Aussterben bedrohter Pflanzen und Tiere
Anfang 2019 konnten die Naturschützer der GNA zwei Großprojekte, finanziert über das Landesprogramm „Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK), abschließen. Mit den Mitteln des Bundes (60 %) und des Landes (40 %) entstand im Langenselbolder Kiebitzland entstand ein etwa 1.000 m² großer Flachwasserbereich, der wiesenbrütenden Vogelarten wie der Bekassine Nahrung liefern, Amphibien einen Platz zum Laichen und Insekten einen Lebensraum bieten soll. In der Köhlersaue von Wächtersbach stand wieder einmal die Gelbbauchunke im Fokus der Bemühungen: Auf einer privaten Grünlandbrache realisierte die GNA mit Unterstützung des NABU Wächtersbach sieben Laichgewässer und einen großen Tümpel.
In diesem Winter stehen die - mit finanzieller Unterstützung von Bund und Land - georderten Bagger im Gelnhäuser Feuchtbiotop Bechtoldsahl. Hier soll ein sanierungsbedürftiges Trittsteinbiotop gerettet werden. Starker Weiden- und Gehölzaufwuchs entzog dem Biotop viel Wasser, Sedimente und Schlamm sorgten für eine schnelle Verlandung und die steilen Ufer stellten für Grün- und Grasfrosch, Molch und Co. Wanderhindernisse dar.
Verbreitung des Naturschutzgedankens
Im letzten Jahr betreute die GNA mehre Praktikanten, darunter eine Studentin der Landschaftspflege der Universität Kassel. Erfreulicherweise steigt auch die Zahl der ehrenamtlich Tätigen, die das Team vor Ort in unterschiedlichen Bereichen wie der Öffentlichkeitsarbeit, bei Exkursionen und Vorträgen, in der Umweltbildung, Buchhaltung und bei Personalfragen unterstützen.
Die Internetseite zählt fast 846.000 Besucher*innen. Regelmäßig veröffentlicht die GNA Presseartikel und informiert per Newsletter und Facebook über Projektfortschritte, Veranstaltungen und Aktionen. Jedes Jahr wird ein Veranstaltungskalender mit einer Auflage von 1.000 Exemplaren herausgegeben In Kooperation mit dem NABU Wächtersbach entwickelte die GNA vier Lehr und Infotafeln mit den Schwerpunkten: „Alte Weide bei Neudorf“, „Die Köhlersaue von Wächtersbach“, „Fledermäuse – Jäger der Nacht“ und „Rettungsgassen in der Natur – Feldraine und Co.“.
Das von der GNA ins Leben gerufene Internetmagazin NATUR Online www.natur-online.info mit immerhin schon 374.000 Leser*innen informiert regelmäßig über aktuelle Entwicklungen im Natur- und Umweltschutz.
Seit 2003 setzt sich die GNA für die Natur vor der eigenen Haustür ein, um seltenen wie bedrohten Arten Raum und Zukunft zu geben. Zur Unterstützung ihrer wichtigen Natur- und Artenschutzarbeit bittet die GNA deshalb um Spenden auf das Konto IBAN: DE 75 5066 3699 0001 0708 00 bei der Raiffeisenbank Rodenbach. Als gemeinnützige Naturschutz-organisation ist die GNA zur Ausstellung von Spendenbescheinigungen zwecks Vorlage beim Finanzamt berechtigt.
15. November 2019 | Gelnhausen
Bagger im Feuchtbiotop Bechtoldsahl
Feuchtgebiete gehören in Deutschland zu den besonders bedrohten Lebensräumen. „Das ist vor allem auf den großflächigen Verlust so
genannter Überschwemmungstümpel, die im Zuge der Gewässer-regulierungen fast ganz verschwunden sind, zurückzuführen.“, berichtet
die Biologin Susanne Hufmann (GNA). Deshalb bestehe in den Wiesen-
und Feldfluren der Kinzigaue heute ein großer Bedarf an periodisch wasserführenden Tümpeln und Mulden, um nicht nur seltenen und bedrohten Arten wie Laubfrosch,
Gelbbauchunke und Kammmolch endlich wieder ideale Laichbedingungen bieten zu können. Selbst die Bestandszahlen der ehemals weit verbreiten Erdkröte
sind in bestimmten Gebieten des Main-Kinzig-Kreises aus noch ungeklärter Ursache fast vollständig eingebrochen, so dass dringender Handlungsbedarf besteht.
Rettung eines sanierungsbedürftigen Trittsteinbiotops
So soll das "in die Jahre gekommene“ Gelnhäuser Feuchtbiotop in seinen Funktionen als Laichplatz und Fortpflanzungsgewässer wiederhergestellt und weiterentwickelt werden. Starker Weiden- und Gehölzaufwuchs entzog dem Biotop gerade in den letzten beiden heißen Jahren viel zu viel Wasser, so dass es zeitweise trocken lag. Sedimente und Schlamm - stellenweise bis zu 40 cm hoch - sorgten für eine schnell voranschreitende Verlandung. Außerdem waren die steilen Ufer ein Hindernis für wandernde Amphibien-arten.
Zurzeit werden erst einmal die vollkommen überalterten Gehölze entlang des Weges „auf Stock gesetzt“ und die Weiden wieder zu Kopfbäumen geschnitten. In der nächsten Woche kommt dann die Rodenbacher Tiefbaufirma Darmstädter zum Einsatz, um das Gewässer umfangreich zu sanieren. Aus Gründen des Bodenschutzes werden die Arbeiten mit einem Spezialbagger durchgeführt, der über eine Kettenbreite von mindestens 8oo mm verfügt. Der Abtransport des anfallenden Aushubs wird mit Schleppern und Muldenkippern vorgenommen, die ebenfalls speziell bereift sind.
Nach der Grundpflege von etwa 1.200 m² werden die Ufer moderat abgeflacht. Die Ausdehnung des Gewässerbiotops wird dadurch von 116 m auf 126 m verlängert. Für die Planer der GNA war es wichtig darauf zu achten, dass die Uferabflachungen keine landwirtschaftlichen Flächen in Anspruch nehmen. Auch der größte Teil des heute schon vorhandenen Schilfröhrichts wird als Vogelbrutstätte und Initial erhalten bleiben.
Langer Atem und enge Kooperation
Das Projekt entstand bereits vor mehr als einem Jahr in enger Kooperation mit der Natur- und Vogelschutzgruppe Meerholz-Hailer, dem Landschafts-pflegeverband Main-Kinzig, der Stadt Gelnhausen und dem Regierungs-präsidium Darmstadt.
Ermöglicht wird es durch ein neues Förderinstrument für Naturschutz-maßnahmen im ländlichen Raum, das es in Hessen seit 2017 gibt. Auf Bundesebene wurde der nationale Rahmenplan der „Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK)“ erweitert mit dem Ziel, nicht-produktive, investive Maßnahmen im ländlichen Raum zu fördern. Darunter fallen die Schaffung oder Wiederherstellung von Feuchtbiotopen und Kleingewässern, Hecken, Feldgehölzen oder Trockenmauern ebenso wie die Entbuschung von Halboffen- und Offenlandlebensräumen. Die Fördermittel stammen zu 60% vom Bund und zu 40% vom Land Hessen.
14. November 2019
Natur erleben, beobachten und verstehen
Umweltbildung ist für die im Main-Kinzig-Kreis tätige Naturschutz-organisation sehr wichtig. Neben den beliebten Exkursionen in die Projektgebiete am Langenselbolder Ruhlsee oder ins Bad Orber Feuchtgebiet Eschenkar werden von März bis Oktober weitere Führungen und Erlebnisausflüge für Jung und Alt angeboten. Darunter ein kulinarischer Wildkräuterspaziergang im Frühling und ein Ausflug in die Rodenbacher Feldflur, um herbstliche Wildfrüchte und Wildkräuter besser kennen zu lernen.
Mit dem Waldrucksack unterwegs
War die GNA bisher mit der Wasserforscherkiste sehr erfolgreich „auf Tour“, wird ab 2020 eine Umweltpädagogin zusätzlich „Mit dem Waldrucksack unterwegs“ sein und dabei viel Wissen und hoffentlich noch mehr Begeisterung für die Natur in Kindergärten, Kindertagesstätten und Grundschulen tragen. Dies ist wichtiger denn je, denn viele Kinder haben heute oft nicht mehr die Möglichkeit, ihre Freizeit „draußen“ zu verbringen. Dabei bietet gerade die Natur zahlreiche Lernanreize, die für eine gesunde Entwicklung unverzichtbar sind.
Das neue pädagogische Konzept beinhaltet die ganzheitliche Erforschung und Erkundung des Lebensraums Wald. Verschiedene Themenkomplexe sollen in der Gruppe teils spielerisch, teils erlebnisorientiert erschlossen werden. Den Einrichtungen stehen von März bis Oktober vier verschiedene Bausteine zur Auswahl, wobei auch Kombinationen möglich sind. Weitere Informationen dazu sowie die Kontaktdaten finden sich unter: www.gna-aue.de/umweltbildung/waldrucksack. Der Waldrucksack enthält alle Lehr- und Lernmaterialien, die für die jeweilige Unterrichtseinheit benötigt werden. Einzige Voraussetzung, die die Einrichtung „mitbringen“ muss, ist ein Wald oder eine waldähnliche Fläche in ihrer näheren Umgebung. Zum Abschluss der Veranstaltung erhält jedes Kind ein schön gestaltetes Waldforscherdiplom.
Und noch eine Neuerung hält das Programm 2020 bereit: Im März startet die GNA eine kleine Vortragsreihe über „Unbekannte Lebensräume“, in der neben Gärten, Wiesen und Grünland auch Quellen und Gewässer im Vordergrund stehen. Die Vorträge finden im kleinen Saal der Rodenbachhalle statt, der Eintritt ist frei.
Das Veranstaltungsprogramm 2020 sowie weitere Informationsflyer können angefordert werden unter der Telefon-Nr. 06184 – 99 33 797 oder
per
E-Mail gna.aue@web.de.
9. Oktober 2019
Deutsche Postcode Lotterie fördert Biotopverbund
Die erste Vorsitzende der GNA, Susanne Hufmann ist erfreut, dass die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Deutschen Postcode Lotterie in Hessen mit dem Kauf ihrer Lose
das wichtige Artenschutzprojekt unterstützen:
„Als engagierte Naturschützer möchten wir die biologische Vielfalt im unteren Tal der hessischen Kinzig erhalten. Dazu gehört, dass wir für bestimmte, sensible, besonders schützenswerte Arten
spezielle Maßnahmen erarbeiten und umsetzen. So haben wir vor, bei mindestens zehn ausge-wählten Gewässern die Funktion als Laichhabitat wiederherzustellen, um die Fortpflanzung zu
sichern. Dadurch werden nicht nur Laubfrosch und Gelbbauchunke, sondern auch Libellen und Wiesenvögel wie Kiebitz und Bekassine profitieren.“
Mit dem Förderungsbeitrag möchte die GNA insbesondere die sanierungsbedürftigen Trittsteinbiotope in der Langenselbolder und Hasselrother Kinzigaue wiederherstellen und weiterentwickeln.
Hintergrund: In vielen Regionen Deutschlands ist der europäische Laubfrosch (Hyla arborea) selten oder gänzlich verschwunden. Aktuell wird er zu den Arten gezählt, die ernstlich bedroht sind. Das kaum fünf Zentimeter große Amphib findet keine Laichplätze, obwohl hierzulande seine Stammheimat ist.
Der Laubfrosch mag es warm und sonnig. Nur dort, wo Bäche und Flüsse noch über die Ufer treten und in den Senken der Feuchtwiesen bis in den Sommer
hinein kleine Tümpel hinterlassen, finden die seltenen Amphibien überhaupt noch geeignete Fortpflanzungsbedingungen. Ab April sucht der Laubfrosch sonnige Laichgewässer auf. In der
Abenddämmerung treiben die Männchen auf der Wasseroberfläche und stimmen mit einer großen Schallblase an der Unterseite der Kehle ihren lauten Chorgesang an, um Weibchen
heranzulocken. Sind nicht genug Laichhabitate in der Flussaue vorhanden oder ausgetrocknet, bricht die Population ein.
„Trotz unserer vielfältigen Bemühungen müssen immer wieder verlandete und stark sanierungsbedürftige Gewässer festgestellt werden, an denen der lokale Amphibienbestand beeinträchtigt oder sogar ganz eingebrochen ist. Deshalb sollen vorrangig bereits vorhandene Biotope von Gehölzen und Aufwuchs freigestellt, entschlammt und saniert werden.“, so Hufmann.
Habitatoptimierungen seien auch zukünftig erforderlich, denn die Bestände lassen sich nur durch kontinuierliche Artenschutzarbeit erhalten. Denn in den Landkreisen, in denen über mehrere Jahre Aktivitäten ausblieben, ist ein Großteil der Vorkommen erloschen.
Petra Rottmann, Head of Charities bei der Deutschen Postcode Lotterie: „Wir freuen uns sehr, dass wir dank des Engagements unserer Teilnehmer dieses wunderbare Projekt unterstützen können. Für die Umsetzung wünschen wir alles Gute und viel Erfolg.“
Weitere Informationen: www.postcode-lotterie.de/projekte.
24. September 2019 | Veranstaltungstipp
Umweltfest in Rodenbach
„Wie jedes Jahr freuen wir uns am Tag der deutschen Einheit auf den lebendigen Informationsaustausch in und an der Rodenbachhalle.“, berichtet Susanne Hufmann (Vorsitzende der GNA).
In entspannter Atmosphäre kann man sich über aktuelle Artenschutz-projekte der Naturschutzorganisation informieren und mit Projektmit-arbeitern ins Gespräch kommen. Auch das Langzeitprojekt der GNA, das sich die Rückdrängung der giftigen Herbstzeitlosen aus landwirtschaftlichen Flächen - immer unter Berücksichtigung von Natur- und Artenschutz-gesichtspunkten - zur Aufgabe gemacht hat, wird vorgestellt.
Die biologische Vielfalt in heimischen Gewässern ist ein weiterer, wichtiger Schwerpunkt der GNA. Hingucker sind beleuchtete Aquarien mit lebenden Organismen aus Bach, See, Teich und Tümpel, die nicht nur Kinder in ihren Bann ziehen. An mehreren Binokularen kann in der Zeit von 11 bis 17 Uhr geforscht werden. Ein spannendes Preisrätsel für die ganze Familie spornt an, die Welt unter Wasser näher kennen zu lernen.
Die ehrenamtlichen Naturschützer der GNA informieren außerdem über die Wiederherstellung von Eisvogelwänden an der Kinzig, Fortschritte bei der Renaturierung des Feuchtgebiets Bechtoldsahl in Gelnhausen und ihr umfangreiches Umweltbildungsprogramm.
Angebote wie „Mit der Wasserforscherkiste auf Tour“ und „Mit dem Waldrucksack unterwegs“ für Kindergärten, Tagesstätten und Grund-schulen können schon jetzt für das nächste Jahr gebucht werden. Am Basteltisch werden diesmal unter dem Motto „Upcycling für Kinder“ Vogelfutterspender gebaut und befüllt.
Termin und Ort: 3. Oktober 2019 | 11 – 17 Uhr |
Hanauer Landstraße 14 | 63517 Rodenbach
5. September 2019 | Lebensraum Garten
Entdecke die Natur
Ab sofort finden unter der Regie der GNA parallel zwei Gruppen-stunden statt. Treffpunkt ist jeden Samstag um 10:30 Uhr der Naturgarten des „Alten Pfarrgehöfts“ im Ortskern von Niederrodenbach.
Schon seit vielen Jahren treffen sich Grundschüler*innen der 1. bis 4. Klasse wöchentlich, um mehr über die Natur zu erfahren und kleinere Artenschutzprojekt umzusetzen. So geschehen am vergangenen Samstag, als die Kinder voller Eifer einen großen Komposter aufstellten. Das Ganze geschah nicht ohne „Hintergedanken“, denn in Zukunft ist der Lebens-raum Garten Schwerpunkt der pädagogischen Arbeit der GNA-Jugendleiterinnen Dr. Corinna Schulze und Anke Bissert-Bendel.
„Naturschutz geht nicht nur Erwachsene etwas an – Kinder können genauso mitmachen und etwas erreichen - und das auch noch mit Spaß verbinden!“, meint Bissert-Bendel, die als Grundschullehrerin über einen großen Erfahrungsschatz in Sachen Umweltbildung verfügt und die Gruppe der Erst- und Zweitklässler übernimmt.
Der eigene Kompost liefert alle wichtigen Pflanzennährstoffe in idealer Zusammensetzung, verbessert den Boden und hält Gemüse, Obst und Kräuter gesund. „Die Herstellung erfordert kaum mehr Zeit, als für die Beschaffung von Dünger und Pflanzerde nötig ist und zeigt den Kindern, dass Bioabfälle nicht einfach „unnützer Müll“ sind, sondern wie die Natur es schafft, aus ihnen wertvolle Nährstoffe zu gewinnen.“, berichtet Dr. Schulze, die schon seit etlichen Jahren für das Umweltzentrum Hanau tätig ist und nun bei der GNA die Gruppe der Dritt- und Viertklässler leiten wird.
„Wir haben uns viel vorgenommen.“, berichtet Susanne Hufmann vom Vorstand der GNA. „Die Aufteilung in zwei Altersgruppen ist aufgrund der inzwischen angewachsenen
Gruppenstärke nötig geworden. Außerdem bietet uns der Umzug ins „Alte Pfarrgehöft“ ganz neue Möglichkeiten. Umso mehr freuen wir uns, dass die naturbegeisterten Kinder im Alter
von
5 bis 11 unter fachkundiger Anleitung nun endlich Gemüsebeete anlegen und pflegen können, Vogelnistkästen installieren, Futterhäuschen basteln, Kräuterspiralen bauen, bepflanzen und ernten,
Lavendelsäckchen füllen, Gartenvögel beobachten, Insekten zählen u.v.m. Wir sind sehr gespannt, wie sich der Garten und die biologische Vielfalt darin entwickeln werden.“
Schnuppern ist erlaubt!
Wer noch nicht genau weiß, ob er oder sie bei den "Eisvögeln", wie sich die Naturschutzkinder der GNA nennen, mitmachen möchte, kann gerne - mit Eltern - vorbeikommen und eine „Schnupperstunde“ einlegen.
Die Teilnahme ist kostenlos, Spenden sind willkommen. Eine ebenfalls kostenlose Vereinsmitgliedschaft des Kindes ist aus Versicherungsgründen erforderlich.
Treffpunkt: Altes Pfarrgehöft, Mühlstraße 11, 63517 Rodenbach.
Termine: Jeden Samstag von 10:30 bis 12 Uhr.
In den Ferien finden - in Absprache - Sonderaktionen statt.
Kontakt: eisvoegel.rodenbach@web.de
Weitere Informationen und Anmeldeformulare zum Herunterladen finden sich unter:
www.gna-aue.de/umweltbildung/naturschutzjugend/
Die GNA bittet zur Unterstützung ihrer Naturschutzjugend um Spenden auf das Konto IBAN: DE 75 5066 3699 0001 0708 00 bei der Raiffeisenbank Rodenbach (BIC: GENODEF1RDB). Als gemeinnützige Organisation ist die GNA zur Ausstellung von Spendenbescheinigungen berechtigt, die dem Finanzamt vorgelegt werden können.
5. August 2019 | Veranstaltungshinweis
Wildfrüchte und Wildkräuter im Herbst
Schwerpunkt der zweistündigen Exkursion sind die heimischen Wildfrüchte und Wildkräuter. Geleitet wird die Veranstaltung, die am Samstag, den 14. September von 14 bis 16 Uhr stattfindet, von der Botanikerin Dr. Monika Pickert-Andres (GNA). Interessante Informationen gibt es außerdem zu der ökologischen Bedeutung von Feldhecken, über Blühstreifen und das richtige Sammeln von Früchten und Kräutern. Abschließend findet eine Verkostung von Wildfrüchteleckereien statt.
Treffpunkt: Parkplatz Sportplatz Oberrodenbach an der L 3268
Leitung: Dr. Monika Pickert-Andres
Kosten: 10 Euro pro Person (inkl. kleiner Verkostung).
Die Teilnehmerzahl ist auf 15 Personen begrenzt. Die GNA bittet daher um verbindliche Anmeldungen.
Kontakt: gna.aue@web.de | 06184 – 99 33 797
30. Juli 2019 | Erfolg schon nach einem Jahr sichtbar
Neue Artenvielfalt auf ehemaliger Binsenfläche
„Auf etwa 25.000 m² Grünland hatten sich verschiedene Binsengewächse derart ausgebreitet, dass stellenweise von einem 100%igen Deckungsgrad gesprochen werden musste.“, berichtet die Vorsitzende der GNA, Susanne Hufmann. Damit waren die Wiesen weder für den Artenschutz noch als Weideland von Nutzen, denn Binsen werden von den meisten Weidetieren nicht gefressen. Deshalb veranlasste die GNA in enger Zusammenarbeit mit Hessen Mobil als Flächeneigentümerin, dass die Binsen gemulcht, das Grünland partiell umgebrochen, Boden stellenweise abgetragen und eine weitere Teilfläche mit einer regionalen Wildblumen-Saatgutmischung neu eingesät wurde. Das Ziel: Aus dem relativ artenarmen und für Nutztiere unbrauchbaren Grünland soll dauerhaft eine Weide mit einer hohen Diversität entstehen.
„Dies wird künftig nicht nur den dort grasenden Angusrindern zugute-kommen, sondern auch den Bestand vieler Insekten und anderer Kleintiere fördern.“, ist sich Hufmann sicher. Das Projekt hat Modellcharakter, denn letztlich werden wichtige Erkenntnisse gewonnen, mit welcher Methode die feucht-nasse Hochstaudenflur wieder hergestellt und gleichzeitig der Lebensraum für Wiesenbrüter und Amphibien gesichert werden kann.
„Aufgrund der heiß-trockenen Witterung 2018 sah das Ergebnis zunächst eher dürftig aus. Anfänglich ging das Saatgut nicht auf. Deshalb wurde beschlossen, zu einem späteren Zeitpunkt weiteres Saatgut von anderen Flächen einzubringen, um die Erfolgsaussichten zu erhöhen.“, berichtet der bewirtschaftende Landwirt, Klaus Fuchs.
Dabei handelt es sich um sogenannten Wiesendrusch, der als frisches Material aus gebietsheimischem Heu ausgedroschen wird. Dass bei einem solchen Unternehmen etwas Geduld ebenfalls ratsam sein kann, zeigte sich in den folgenden Monaten.
Wiese endlich in einem wundervollen Blütenkleid
„Bei einer stichprobenhaften Vegetationserfassung konnten wir schon 32 krautige Pflanzenarten entdecken. Hinzu kommen diverse Süßgräser“, so Patrizia König, Botanikerin und seit April wissenschaftliche Mitarbeiterin der GNA. Rund 70% der gefundenen Arten stammen aus dem verwendeten Saatgut, welches im vergangenen Jahr gesät wurde. Die restlichen 30% waren nicht im ursprünglichen Saatgut enthalten. „Diese sind vermutlich durch die zusätzlichen Maßnahmen des Landwirts gewachsen. Außerdem könnten Samen von benachbarten Wiesen dorthin gelangt und gekeimt sein oder sogar durch das Umgraben eine Reaktivierung robuster Samen in der Bodensamenbank stattgefunden haben.“, mutmaßt König.
Dass die Maßnahmen schon jetzt positiv auf die Tierwelt wirken, fiel den Naturschützern ebenfalls bei der Begehung auf, als sich mehrere junge Laubfrösche im hohen Pflanzenbestand davon machten. Und schon im Frühjahr konnte die GNA einen großen Erfolg verbuchen: Der Kiebitz, ein in Hessen mittlerweile sehr selten gewordener Vogel, machte sich das neu entstandene Habitat zu Nutze und brütete gleich mit zwei Paaren im Grünland.
Spenden erwünscht
Zur Unterstützung des Projektes bittet die gemeinnützige GNA um Spenden auf das Konto mit der IBAN: DE75 5066 3699 0001 0708 00 bei der Raiffeisenbank Rodenbach. Ihre Spende ist steuerlich absetzbar. Fordern Sie Ihre Spendenbescheinigung an (gna.aue@web.de). Mehr Informationen unter www.gna-aue.de.
17. Juli 2019 | Hitzesommer 2018 war kein Problem
Die Herbstzeitlose ist robust
Durch die hübschen lila Blüten im Herbst ist die Herbstzeitlose vielen Menschen bekannt. Weniger bekannt ist allerdings, dass die Pflanze aufgrund ihrer giftigen Inhaltsstoffe ein Problem für heufressende Nutztiere darstellt. Die Tatsache, dass sie durch den Verzehr der Herbstzeitlosen schwere Vergiftungen erleiden können, ließ den Ruf der Landwirte und Tierhalter nach geeigneten Rückdrängungsmaßnahmen immer lauter werden.
Das Projekt
Deshalb wurde 2015 im Main-Kinzig-Kreis auf rund 600 Hektar Wiese ein Projekt unter besonderer Berücksichtigung von Natur- und Artenschutz ins Leben gerufen. Unter der Leitung der GNA wurde eine Kooperation aus Kommunen, dem Amt für Umwelt, Naturschutz und ländlichem Raum, dem Kreisbauernverband und vielen landwirtschaftlichen Betrieben gebildet. Gefördert wird das Projekt derzeit über das Hessische Programm für Agrarumwelt- und Landschaftspflegemaßnahmen (HALM).
„Seit nunmehr fünf Jahren untersuchen wir, wie die Ausbreitung und der Bestand der Herbstzeitlosen im extensiv genutzten Grünland reduziert werden kann.“ berichtet Susanne Hufmann, Vorsitzende der GNA. Und Biologin Patrizia König, wissenschaftliche Koordinatorin des Projekts, fügt hinzu: „Die Ergebnisse der letzten Jahre zeigen, dass sowohl der Zeitpunkt, als auch die verwendete Methode maßgeblich den Erfolg der Rückdrängung beeinflussen.“
Der Zeitpunkt ist wichtig
Der beste Zeitpunkt zur Schwächung der Herbstzeitlosen ist bei einer Blattlänge von 20 bis 25 cm erreicht. Dann ist die aus dem Vorjahr gespeicherte Energie aus der Knolle verbraucht. Gleichzeitig wurde über die Blätter noch nicht genügend neue Energie gebildet. Ein weiteres Wachstum und die Vermehrung der Pflanze werden so behindert, oder sogar komplett unterbunden. Bei zu früher oder zu später Bekämpfung erholt sich die Pflanze jedoch und vermehrt sich weiter.
Die Methode ist relevant
„Als beste Methode zur Rückdrängung erwies sich bisher das Ausreißen“, so König. „Die Blätter müssen jedoch bis zur Knolle hinab abgerissen werden, um die Pflanze größtmöglich zu schädigen, was diese Vorgehensweise leider sehr arbeitsintensiv macht. Ist die Fläche nicht all zu groß und der Bestand der Herbstzeitlosen nicht all zu hoch, kommt diese Methode in Frage“. Alternativ werden frühes Mulchen oder Silagemahd als geeignete Alternativen untersucht. Bisher bleibt der Erfolg jedoch hinter dem Ausreißen zurück. „Grund hierfür scheinen die weiterhin zur Photosynthese und Energiegewinnung fähigen Blattreste zu sein, welche beim Mulchen und Abmähen stehen bleiben. Bei zu später Anwendung der Maßnahme wachsen diese sogar weiter.“, sagt König.
Historische Berichte
Jüngst wiederentdeckte, über 150 Jahre alte, historische Berichte aus Hessen, erwähnten schon damals das Ausreißen, mit Erfolgsquoten von bis zu 90% in kurzer Zeit, als effektivste Vorgehensweise zur Bekämpfung der Herbstzeitlosen. Allerdings wird hier auch eine hohe Bodenfeuchte während und nach dem Ausreißen als Bedingung genannt, um durch den austretenden Pflanzensaft zusammen mit dem Wasser in der Erde die Knollen abfaulen zu lassen.
Die Witterung spielt eine wichtige Rolle
Somit spielt die Witterung ebenfalls eine erhebliche Rolle. „In den kommenden Jahren sollte deshalb intensiv untersucht werden, ob sich durch eine hohe Bodenfeuchte direkt während und kurz nach der Anwendung der Maßnahmen tatsächlich eine höhere Erfolgsquote bei der Rückdrängung der Herbstzeitlosen einstellt als dies bislang der Fall war.“, sagt Patrizia König.
Allerdings spielt die Witterung auch in entgegengesetzter Richtung eine Rolle. Aufgrund langer Überschwemmungsphasen in den ersten Jahren des Projekts konnten vor allem andere Maßnahmen als das Ausreißen teilweise erst sehr spät angewandt werden. So wurde teilweise erst gemulcht, als die Pflanzen im Grunde schon zu groß waren. Gleiches gilt grundsätzlich auch für die Silagemahd. Dies ermöglichte es der Pflanze ausreichend Energie zu sammeln, um sich zu erholen und zu vermehren.
Der Hitzesommer 2018 zeigte nicht die erhoffte Wirkung
Die Hoffnung, der Sommer im vergangenen Jahr könnte negative Auswirkungen auf den Bestand der Herbstzeitlosen gehabt haben, konnte dieses Jahr bislang nicht bestätigt werden. Die extreme Trockenheit 2018 fiel genau in die Sommer-Ruhephase der Herbstzeitlosen. Da die Blätter während dieser Phase üblicherweise vertrocknet sind und die Knolle den Sommer unterirdisch überdauert, fand scheinbar keine Beeinträchtigung durch Wassermangel statt. Immerhin konnte im Frühjahr 2019 auf Flächen, auf denen Maßnahmen stattfinden, im Vergleich zu den Vorjahren eine Abnahme des mit Herbstzeitlosen besetzten Areals verzeichnet werden. Die Ausbreitung wurde somit offenbar gestört. Aufgrund mangelnden Aufwuchses durch die Trockenheit 2018, war allerdings auf vielen Flächen keine zweite Mahd möglich. So konnten sich im Herbst 2018 die Blüten optimal entwickeln und Samenanlagen bilden. Nach der Blüte zieht sich die Herbstzeitlose über den Winter wieder komplett unter die Erde zurück, um im Frühjahr neue Blätter zur Energiegewinnung auszutreiben und ihre im Vorjahr befruchteten Samenstände nach oben zu schieben. Die relativ trockene und warme Witterung im Frühjahr 2019 war hierfür optimal. Die Zählung der Blüten in diesem Herbst wird deshalb mit Spannung erwartet.
Grundlegende Informationen
Die Samenreife der Herbstzeitlose fällt genau in die Zeit der späten ersten Mahd. Unter naturschutzrechtlichen Aspekten wurde diese extensive Bewirtschaftung in den letzten Jahren vermehrt gefördert, da sie eine hohe Vielfalt an Pflanzen und Tierarten fördert. Allerdings scheint sie, neben vielen anderen Arten, auch die Herbstzeitlose enorm zu fördern. Im ungünstigsten Fall werden die reifen Samen der Herbstzeitlose ungehindert auf den Flächen ausgebreitet. Damit einhergehende Ertragseinbußen des Herbstzeitlose-belasteten Heus, führen im ungünstigsten Fall zur Aufgabe der Mahd. „Dies hätte über wenige Jahre den Aufwuchs von Gestrüpp und Gebüsch zur Folge und irgendwann entstünde ein Wald. Naturschutzfachlich würde dies jedoch einen großen Verlust an vielen Pflanzen- und Tierarten bedeuten, die auf die extensiv genutzten Flächen angewiesen sind.“, schließt König. Deshalb ist eine erfolgreiche Rückdrängung der Herbstzeitlosen von großer Bedeutung für den Erhalt des offenen Grünlandes und der Artenvielfalt.
14 Juni 2019
Ein neues Zuhause für Eisvögel
Eisvögel sind das Symbol für naturnahe Gewässer, in deren steilen Ufer sie Brutröhren graben. Ein langsam fließender Bach oder Fluss mit reichem Fischbestand und guten Sichtverhältnissen ist ihr bevorzugter Lebensraum. Denn als so genannte Stoßtaucher ernähren sie sich hauptsächlich von Fischen, aber auch von Wasserinsekten und deren Larven, Kleinkrebsen und Kaulquappen.
Fliegender Edelstein
„Auch wenn ab und zu ein bunt schillernder Eisvogel an der unteren Kinzig gesichtet wird: Unsere Untersuchungen zeigen, dass nur wenige Uferwände den hohen Ansprüchen der streng nach EU-Recht geschützten Vögel genügen.“ berichtet Susanne Hufmann, Biologin und Vorsitzende der GNA. „Als Erdhöhlenbrüter graben Eisvögel mit dem Schnabel eine etwa 80 cm lange, leicht ansteigende Höhle in die senkrechte Uferböschung, an deren Ende ein erweiterter Nestkessel liegt.“
Kaum Brutmöglichkeiten
An der Kinzig befänden sich die Brutplätze vor allem am Oberlauf bei Schüchtern. Im Unterlauf der Kinzig werden schon seit einigen Jahren nur noch ganz selten Brutpaare beobachtet. Dies wurde leider durch die Kartierung der GNA 2016 bestätigt, denn entlang der untersuchten Strecke zwischen Gelnhausen und Erlensee konnten nur zwei aktive Brutplätze entdeckt werden, einer davon im Wurzelteller eines Baumes. Allerdings gab es auch Uferwände, die verwaiste Brutröhren aufwiesen. Insgesamt kartierte die GNA 113 Steilwände. Anhand von 592 Fotos und der erhobenen GPS-Koordinaten wählten die Naturschützer 35 Steilwände für die geplanten Optimierungsmaßnahmen aus.
Mit Hand, Bagger und Bohrer
Eine erste Wiederherstellung von potentiellen Brutwänden fand im Januar an der Kinzig im Langenselbolder Auenwald Hochholz statt. Zuvor mussten wie üblich alle erforderlichen Genehmigungen eingeholt werden. „Ein Aufwand, der sich gelohnt hat.“, meint Hufmann.
Der „Machbarkeitstest“ erweis sich als erfolgreich, so dass schon im Februar sieben weitere Brutwände optimiert wurden. Dazu werden zunächst die Böschungskanten mit einem Spaten abgestochen. Dann kommt ein spezieller Kleinbagger zum Einsatz, der die Wände begradigt und Lehmvorsprünge abbricht, die Prädatoren wie Waschbär und Marder als Aufstiegshilfen dienen könnten. Der Bagger ist besonders bei engen Platzverhältnissen dank einer speziellen Bauweise optimal einsetzbar und hat nur ein geringes Betriebsgewicht, was hilft, Flurschäden im Waldboden oder auf Wiesenflächen zu vermeiden. Zum Schluss kommt ein Erdbohrer zum Einsatz, der gleich mehrere Brutröhren für den Eisvogel „vorbohrt“. Ob die neuen Röhren vom Eisvogel angenommen wurden, überprüft die GNA in diesen Tagen.
„Diese innovative Vorgehensweise ist nicht ganz billig. Deshalb sind wir sehr froh, dass unser Projekt auch 2019 wieder aus dem Umweltfonds der Fraport AG gefördert wird.“, schließt Susanne Hufmann. Mit den Förder-geldern aus dem Umweltfonds unterstützt der Flughafenbetreiber den Regionalpark RheinMain, Forschungsprojekte und umweltpädagogische Maßnahmen sowie Natur- und Umweltschutzprogramme in der Region. Seit 1997 wurden rund 1100 Einzelmaßnahmen mit einer Gesamtsumme von über 38 Millionen Euro bezuschusst.
Spenden für den Eisvogel
Zur Unterstützung des wichtigen Artenschutzprojektes bittet die gemeinnützige GNA um Spenden, die steuerlich abzugsfähig sind. Soll eine Spendenbescheinigung ausgestellt werden, müssen Name und Anschrift des Spenders / der Spenderin vermerkt sein. Spätestens Anfang des nächsten Jahres werden Spendenquittungen zur Vorlage beim Finanzamt versendet, auf Wunsch auch sofort.
Unser Spendenkonto bei der Raiffeisenbank Rodenbach
IBAN: DE75 5066 3699 0001 0708 00 | Stichwort: Eisvogel
13. Juni 2019
Die Reise der Störche
Das „Röhrig von Rodenbach“ ist ein ganz besonderes Feuchtgebiet. Seinen Ursprung verdankt es der Kinzig. Schon 1959 wurde es wegen seiner großen Bedeutung für die heimische Vogelwelt als Naturdenkmal unter Schutz gestellt. Seit 1976 ist das Röhrig Naturschutzgebiet, in dem mehr als 130 Vogelarten vorkommen. Kiebitze, Bekassinen und Zwergschnepfen machen hier Rast. Graureiher schreiten beutesuchend über die feuchten Wiesen. Die seltene Rohrweihe nistet Jahr für Jahr versteckt im dichten Schilf. Auch Singvögel wie Teich- und Schilfrohrsänger sind wieder zu hören. Seit einigen Sommern machen Graugänse Quartier an den Tümpeln und in den Wiesen an der Kinzig. Und auch der Weißstorch hat das Röhrig längst als Lebensraum wiederentdeckt.
Am Mittwoch, den 26. Juni beginnt um 18 Uhr eine fachkundige Führung unter der Leitung von Günter Könitzer und Susanne Hufmann, die über Lebensweise, Biologie und das außergewöhnliche Zugverhalten des Weißstorches berichten wollen.
Fehlende Nistplätze sind schon lange nicht mehr das Problem. Wichtig ist es dagegen, dem großen Wiesenvogel Lebensräume anzubieten, in dem er genug Nahrung für sich und seinen Nachwuchs findet. Deshalb setzt sich die GNA aktiv für den Erhalt von Feuchtwiesen und Auen ein, für den Schutz seiner Brutgebiete, die Optimierung von Nahrungsbiotopen und die Neuanlage von Nahrungstümpeln.
Treffpunkt ist der Parkplatz beim Landhof Schmidt in Niederrodenbach (Kinzigstraße 11, 63517 Rodenbach). Wettergerechte Kleidung und festes Schuhwerk werden empfohlen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Bitte mitbringen, wenn vorhanden: Fernglas und/oder Spektiv, da das Brutgeschehen und das Familienleben der Störche nicht gestört werden darf. Die interessante Führung durch die Rodenbacher Aue ist barrierefrei und dauert etwa 1,5 Stunden. Die Teilnahmegebühr von 4 € kommt den Artenschutzprogrammen der GNA zugute. Die Teilnahme von Kindern und Jugendlichen ist kostenlos.
Storchenpaten gesucht
Die GNA sucht Menschen, die als Storchenpaten mit einem monatlichen Beitrag das Artenschutzprojekt Weißstorch - nachhaltig und langfristig – unterstützen möchten. Patenschaftsbeiträge gelten als Spende und sind daher steuerlich absetzbar. Eine Bestätigung über ihre Zuwendungen erhalten Storchenpaten unaufgefordert jeweils am Anfang des darauffolgenden Jahres. Eine Patenschaft kann jederzeit und ohne Angabe von Gründen beendet werden. Einmalige Spenden sind ebenso hilfreich.
Spenden erwünscht
Zur Unterstützung unserer wichtigen Natur- und Artenschutzprojekte bitten wir um Spenden (Raiffeisenbank Rodenbach, IBAN: DE75 5066 3699 0001 0708 00). Zur Ausstellung einer Spendenquittung bitte den vollständigen Name und die Anschrift angeben.
4. Juni 2019
Die Wasserforscherkiste hat Hochsaison
Schon seit 2012 ermöglicht die Naturschutzorganisation Kindern und Jugendlichen den Zugang zum Lebensraum Wasser. So lange ist sie auch schon mit der Wasserforscherkiste „auf Tour“ – nicht nur im südhessischen Main-Kinzig-Kreis, sondern auch in angrenzenden Landkreisen und Bayern. Ziel der Umweltpädagogen sind Kindergärten, Tagesstätten und Grundschulen und auch Kindergeburtstage.
Was lebt in Bach und Teich?
Die Jungforscher lernen schnell, Bachflohkrebs, Wasserassel oder Strudelwurm zu unterscheiden. Ist das Interesse geweckt, sind viele Fragen zu beantworten: „Was schwimmt denn da? Ist ein Wasserskorpion gefährlich? Und was macht die Fliegenlarve im Köcher?“ Gemeinsam fängt und bestimmt man Wassertiere, baut Tümpel-Aquarien oder erforscht die Strömung eines Baches. Versuche machen besondere Fähigkeiten der Wassertiere verständlich: Sei es der „Raketenantrieb“ bei Großlibellen-larven, die Atmung unter Wasser oder die Fähigkeit mancher Insekten, über das Wasser zu laufen.
Nur das, was ich kenne, kann ich schätzen und schützen.
Die Wasserforscherkiste ist mit allem ausgestattet, was man zur Erkundung eines Gewässers benötigt: Stereomikroskope, Aquarien, Kescher, Sammelgefäße, Stand- und Becherlupen, Bestimmungshilfen für Kinder und vieles mehr werden mitgebracht. Zum Schluss erhält jedes Kind ein Wasserforscherdiplom.
Die Veranstaltungen finden von März bis Anfang Oktober statt. Den Veranstaltungsort bestimmt die Einrichtung. Das Angebot kostet 120 € zuzüglich einer Fahrkostenpauschale von 25 Cent pro gefahrenen Kilometer.
Anmeldung & Buchung
Die GNA empfiehlt eine frühzeitige Buchung. Anmeldungen nimmt Susanne Hufmann unter der Telefon-Nummer 06184 – 99 33 797 oder per E-Mail an gna.aue@web.de entgegen. Wetterangepasste Kleidung, Gummistiefel / Wassersandalen werden empfohlen. Getränke und Verpflegung sollten bei einer längeren Veranstaltung nicht vergessen werden.
Bitte um Unterstützung der Umweltbildungsangebote
Spenden an die gemeinnützige Naturschutzorganisation sind steuerlich abzugsfähig sind. Zur Unterstützung ihrer Umweltbildungsaktivitäten bittet die GNA um Spenden auf folgendes Konto bei der Raiffeisenbank Rodenbach: IBAN: DE75 5066 3699 0001 0708 00.
Soll eine Spendenbescheinigung ausgestellt werden, müssen Name und Anschrift des Spenders vermerkt sein. Spätestens Anfang des nächsten Jahres werden Spendenquittungen zur Vorlage beim Finanzamt versendet, auf Wunsch auch sofort.
7. Mai 2019
Exkursion ins Feucht- und Moorgebiet
Moorige Flächen, naturnahe Waldtümpel, Torfmoos und Sonnentau – das Feuchtgebiet Eschenkar hat sich zu einem Kleinod im hessischen Spessart entwickelt. In Zusammenarbeit mit der Kurstadt Bad Orb renaturierte die GNA in den vergangenen Jahren immer wieder diesen seltenen Moorstandort. Vor etwa zwei Jahren führte die Stadt eine grundlegende Pflege durch, bei der störende Gehölze entfernt wurden. Nun gilt es, weitere Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen in Angriff zu nehmen.
Ziel der weitreichenden Naturschutzmaßnahmen, wie etwa die Anlage mehrerer Feuchtbiotope und die Rückverlegung des Lämmerbaches, ist die Erhöhung der Artenvielfalt. Die Stillgewässer dienen seltenen und bedrohten Amphibien als Laichplatz. Auch Amphibienarten, für die zurzeit nach der Roten Liste Hessen lediglich eine Vorwarnung besteht, wie für den Grasfrosch oder den Kammmolch, profitieren von dem Projekt. Der Feuersalamander fühlt sich in seinem neuen Lebensraum ebenfalls wohl. Weitere Zielarten sind Libellen, darunter die Blauflügelige Prachtlibelle und die Quergestreifte Quelljungfer. Waldschnepfe und Schwarzstorch, der heute schon Nahrungsgast ist, werden außerdem gefördert.
Veranstaltungshinweis: Am Samstag, den 18. Mai können sich Interessierte während der fachkundigen Exkursion selbst ein Bild vom Eschenkar machen. Geleitet wird die Exkursion von GNA-Biologin Susanne Hufmann und Günter Könitzer. Treffpunkt ist um 9:30 Uhr der Parkplatz Hartmannsheiligen. Wetterangepasste Kleidung und geeignetes Schuhwerk werden empfohlen. Die Teilnahmegebühr beträgt für Erwachsene 4 Euro. Der Erlös kommt Natur- und Artenschutzprojekten der GNA zugute. Die Teilnahme von Kindern und Jugendlichen ist kostenlos.
Ausgangspunkt für Wanderungen und Exkursionstreffpunkt ist der Parkplatz Hartmannsheiligen in Bad Orb:
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29. April 2019
Familien-Wasserforschertag in Rodenbach
Die Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung (GNA) lädt am Samstag, den 4. Mai Familien mit Kindern zum Wasserforschertag an den Beinholzsee in Niederrodenbach ein.
Im Rahmen der zweistündigen Veranstaltung werden die häufigsten Unterwasserbewohner von Teich, Tümpel und See vorgestellt. Nach einer kurzweiligen Einführung kann jeder - ob alt oder jung - „keschern“ und die gefangenen Wassertiere in Tümpelaquarien und unter Stereolupen lebend beobachten. Außerdem werden die wichtigsten Organsimen für die biologische Gewässergütebestimmung erklärt. Kleine Experimente runden das bunte Programm um den Lebensraum Wasser ab.
Ob Insekt oder Krebs, Groß- oder Kleinlibelle, Wasserwanze oder Wasserkäfer: Das Erkennen stellt nach der informativen Veranstaltung sicher kein Problem mehr dar. Zum Schluss erhält jedes Kind ein Wasserforscherdiplom. Ausdrücklich eingeladen sind Familien mit Kindern, aber auch Großeltern und ihre Enkel und andere aus Rodenbach und Umgebung. Durch das Programm führt die Biologin Susanne Hufmann.
Treffpunkt ist am 4. Mai um 10:30 Uhr der Parkplatz an der Bulauhalle in Niederrodenbach (Zum Waldstadion). Die Teilnahmegebühr beträgt 3 Euro pro Person. Wetterangepasste Kleidung und Schuhe (am besten Gummistiefel) werden empfohlen. Das gesamte Equipment zur Wassererforschung wird von der GNA mitgebracht.
8. April 2019
Umzug der Geschäftsstelle
Hintergrund ist, dass nach langen Verhandlungen die Kirchengemeinde Rodenbach das Gemeindezentrum Buchbergstraße an die Kommune verkauft hat, die das in die Jahre gekommene Gemeindezentrum zurückbauen und etwas Neues entstehen lassen wird.
Umzugsauftakt war am vergangenen Samstag eine Aktion zur Säuberung des Pfarrgartens. Unter dem Motto „Sauberhaftes Pfarrgehöft“ räumte die Jugendgruppe der GNA mit Eltern und weiteren ehrenamtlichen Helfern und Helferinnen das Gelände frei. Außerdem wurden erste "Pflegemaßnahmen" durchgeführt. Auch der Vorstand der evangelischen Kirchengemeinde Rodenbach stattete einen Besuch ab und beteiligte sich an der Aktion. „Zum Abschluss gab es für die fleißigen Helfer ein kleines Picknick im Garten - das Erste in unserem neuen Domizil. Ein herzliches Dankeschön an alle!“ berichtet die Vorsitzende Susanne Hufmann.
Die GNA gründete sich 2003 in Rodenbach und beschäftigt sich seitdem intensiv mit der Renaturierung von Fließgewässern und der naturnahen Entwicklung der Auen. Aktuelle Projekte sind derzeit ein Biotopverbund für die Gelbbauchunke (in Kooperation mit dem Landschaftspflegeverband Main-Kinzig-Kreis), die Wiederherstellung des Feuchtbiotops Bechtoldsahl in Gelnhausen sowie die Entwicklung von halboffenen Landlebensräumen im Bereich "Fußloch" der Gemeinde Brachttal.
Des Weiteren werden die Artenschutzprojekte „Vorfahrt für den Fischotter“ in Kooperation mit der Heinz Sielmann Stiftung, das Projekt „Kiebitz in Not“, der Biotopverbund Laubfrosch und das Eisvogelprojekt unvermindert weiter betreut. Die Rückdrängung der giftigen Herbst-zeitlosen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen in der Kinzigaue, bei dem sich die ersten Erfolge bereits eingestellt haben, geht nun schon in das fünfte Jahr.
Mit dem Wechsel in das alte Pfarrgehöft soll ein weiteres Betätigungsfeld der GNA weiter ausgebaut werden: Gemeint ist die Natur- und Umweltbildung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
„Das Pfarrgehöft mit dem schönen und großen Außengelände bietet uns ganz neue Möglichkeiten, um Schulungen und Kurse durchzuführen. Die Freifläche soll in einen Naturgarten und Lebensraum für wildlebende Tiere und Pflanzen verwandelt werden.“ Eine erste Fachberatung zur Umge-staltung hat bereits stattgefunden, denn die GNA macht mit bei der kreisweiten Aktion „Main-Kinzig blüht“.
Um die benötigten finanziellen Mittel aufzubringen, meldete der GNA-Vorstand den Naturgarten auch bei der Umweltlotterie GENAU an. „Wer dort mitspielt und gewinnt, kann unser Projekt auswählen. Wir freuen uns auf den Neuanfang.“, so Hufmann abschließend.
20. März 2019 | Kleine Kräuterwanderung durch die Bulau
Kulinarischer Wildkräuterspaziergang
Unter fachkundiger Leitung der Botanikerin Dr. Monika Pickert-Andres erfahren die Teilnehmer und Teilnehmerinnen viel Wissenswertes über Bärlauch, Scharbockskraut und andere essbare Wildkräuter an ihren natürlichen Standorten. Die besondere Ökologie eines Auwaldes kommt während des gemütlichen Spaziergangs durch eines der letzten Auenwaldgebiete Hessens natürlich auch zur Sprache.
Neben den biologischen Besonderheiten der Frühjahrsblüher (Geophyten) werden weitere Aspekte, wie etwa die Verwechslungsgefahr mit giftigen Pflanzen oder das Thema Fuchsbandwurm beleuchtet. Dazu gibt die Exkursionsleiterin viele hilfreiche Tipps und stellt die Regeln, die beim Sammeln zu beachten sind sowie der eigenen Sicherheit und dem Naturschutz dienen, vor. Unterstützt wird sie dabei von der Umwelt-wissenschaftlerin Ann Kristin Bauer. Zum Ende der Exkursion geht es kulinarisch zu, denn gemeinsam werden leckere Wildkräuter verkostet.
Die Veranstaltung startet am Samstag, den 13. April um 13 Uhr, Ende: ca. 15 Uhr. Treffpunkt ist der Parkplatz an der Neuhofstraße (B 8) in Hanau.
Die Teilnehmeranzahl ist auf 15 Personen begrenzt. Die GNA bittet daher um rechtzeitige und verbindliche Anmeldung. Mit der Anmeldebestätigung erhalten Sie weitere Informationen. Die Teilnahmegebühr (inklusive Verkostung) beträgt 10 € pro Person. Alle Einnahmen kommen der gemeinnützigen Natur- und Artenschutzarbeit der GNA zu gute.
13. März 2019 | Mitmachen - gewinnen - und Projekt auswählen!
Unser neues Projekt bei der Umweltlotterie GENAU
Neben einem Bauerngarten mit Kräuterspiralen und Gemüseanbau (u.a. in Hochbeeten) sollen Obstbäume und Beerensträucher gepflanzt werden, um das Werden und Wachsen heimischer Lebensmittel bis zur Ernte und Verarbeitung miterleben zu können. Dazwischen soll eine Blumenwiese mit Wildpflanzen angelegt werden, die zur Beobachtung einladen und zahlreichen Schmetterlingsarten als Futterpflanzen dienen.
Ein Insektenhotel darf natürlich auch nicht fehlen. Für die heimische Vogelwelt sollen verschiedene Nistkästen zur Verfügung gestellt werden. Ihren Platz werden auch einige Bienenstöcke und ein Kompost finden.
Lesesteinhaufen als Unterschlupf für wärmeliebende Erdhummeln oder Reptilien werden angelegt, totes Holz wird liegen gelassen, Laub- und Reisighaufen dienen nicht nur Igeln als Winterquartier. Einige Fleder-mauskästen und ein großer Teich sollen das Angebot für die Pflanzen- und Tierwelt komplettieren.
BEDEUTUNG FÜR UMWELT- UND NATURSCHUTZ
Der Naturgarten soll die Biodiversität im Siedlungsraum erhöhen, Jung und Alt faszinieren und unserer Naturschutzjugend sowie Schulkindern und Jugendlichen die Möglichkeit bieten, die Artenvielfalt in ihrer direkten Umgebung kennen und schätzen zu lernen, um einen positiven Bezug zur Natur zu entwickeln.
11. März 2019 | Naturschutzjugend macht wieder mit
Sauberhaftes Rodenbach
Vereine, Familien und Bürgerinitiativen machen hessische Städte und Gemeinden wieder startklar für den Frühling. In vielen Kommunen schwärmen engagierte Menschen aus, um Müll und Abfall, den andere achtlos auf Straßen, Wiesen, Feldern und im Wald entsorgt haben, einzusammeln.
Wie in jedem Jahr beteiligt sich auch die Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung (GNA) mit vielen Ehrenamtlichen an der Müllsammel-aktion, die von der Gemeinde Rodenbach koordiniert wird. Mit dabei ist auch die Naturschutzjugendgruppe „Die Eisvögel“. Ziel der kleinen und großen Müllsammler ist diesmal das Quellgebiet Weidertsbörnchens und die Ufer des Rodenbachs im Ortsteil Niederrodenbach.
Wann und wo?
Die Gemeinde Rodenbach stellt Handschuhe, Müllbeutel und Greifzangen zur Verfügung. Helfer und Helferinnen, die die GNA unterstützen möchten, sind herzlich eingeladen, an der Aktion teilzunehmen. Treffpunkt ist am Samstag, den 16. März um 10 Uhr der Parkplatz am Wingertsweg (gegenüber dem Rodenbacher Bauhof). Der Abschluss findet in diesem Jahr im Vereinsheim der TGS Niederrodenbach in der Bulauhalle statt. Hier erwarten die fleißigen Müllsammler ab 11.30 Uhr ein deftiges Mittagessen sowie heiße und kalte Getränke.
Die Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung bittet zur Unter-stützung ihres wichtigen Umwelt- und Naturschutzengagements um Spenden auf das Konto IBAN: DE 75 5066 3699 0001 0708 00 bei der Raiffeisenbank Rodenbach (BIC: GENODEF1RDB). Als gemeinnützige Naturschutzorganisation ist die GNA zur Ausstellung von Spenden-bescheinigungen zur Vorlage beim Finanzamt berechtigt.
7. März 2019
Ein Vogelparadies in der Entwicklung
Die von der Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung initiierte, in fünf Jahren geplante und von 2009 bis 2010 umgesetzte Renaturierung hat sich als äußerst erfolgreich herausgestellt. So ist der Naturschutzsee heute mit einer drei Hektar großen Flachwasserzone nicht nur Rastplatz für viele Vögel, sondern endlich auch als Brutgebiet von Bedeutung.
Die extensiv bewirtschafteten Wiesen rund um den See gehören schon seit langem wieder zum Nahrungsrevier der Weißstörche, dazu gesellen sich immer mehr Grau- und Silberreiher. Der starke Besucherdruck und der Hundetourismus machen allerdings den wiesenbrütenden Vogelarten wie Kiebitz und Bekassine das Leben schwer und ein Brüten nahezu unmöglich.
Neben Orchideen beherbergt das wertvolle Grünland viele andere seltene und bedrohte Pflanzenarten. Daneben findet sich einer der letzten feuchten Eichen-Hainbuchen-Wälder, der durch den Straßenverlauf der L 3271 in das „Bockgehörn“ und den „Stellweg“ unterteilt wird.
Im Bockgehörn herrscht sogar noch eine weitere Naturschutzstrategie vor. Gemeint ist der „Prozessschutz“, wonach in die natürlichen Prozesse des Ökosystems Wald nicht eingegriffen werden darf und soll. Die Prozesse im Wald - vom Wachsen über das Werden und Vergehen – sollen ungestört ablaufen. Dies bedeutet vor allem, dass keine Bäume gefällt und kein Totholz entnommen werden darf.
Naturschutz und Erholung im Einklang?
Während der Langenselbolder Kinzigsee ganz der Freizeitnutzung und dem Wassersport zur Verfügung steht, sollen am Ruhlsee Naturschutz und Erholung in Einklang gebracht werden. Neben Joggern und Radfahrern sind es vor allem Spaziergänger, die die weithin offene Landschaft schätzen und die Ruhe genießen. Damit Erholungssuchende informiert und unbeschwert die Natur genießen können, veröffentlichte die GNA in Zusammenarbeit mit der Stadt Langenselbold ein Faltblatt, das kostenlos angefordert werden kann. Darin finden sich wichtige Hinweise für Besucher/innen mit Hund.
Am Sonntag, den 24. März, veranstaltet die Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung (GNA) eine fachkundige Führung an den revitalisierten Ruhlsee in Langenselbold. Treffpunkt ist um 14 Uhr der Parkplatz bei der Baumschule Müller.
Wettergerechte Kleidung und festes Schuhwerk werden empfohlen. Bitte Fernglas und/oder Spektiv mitbringen, wenn vorhanden. Die Führung dauert etwa 1,5 Stunden. Die
GNA bittet um einen Kostenbeitrag von
4 Euro pro Person, die Teilnahme von Kindern und Jugendlichen ist kostenlos. Die Einnahmen kommen ausschließlich Auenschutzprojekten der GNA zu gute. Weitere Termine finden sich im
Veranstaltungskalender 2019, der ebenfalls kostenlos angefordert werden kann. (Telefon 06184 – 9933797 oder gna.aue@web.de).
4. März 2019
Artenschutz braucht Lebensraum
Neue Feuchtlandbiotope in Wächtersbach und Langenselbold
„Möglich machte das ein neues Förderinstrument für Naturschutzmaß-nahmen im ländlichen Raum, das es in Hessen seit 2017 gibt.“, erläutert Susanne Hufmann, Biologin und Vorsitzende der GNA, die Hintergründe. Auf Bundesebene sei der „Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe `Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes´“ erweitert worden mit dem Ziel, nicht-produktive, investive Maßnahmen im ländlichen Raum zu fördern. Darunter fallen beispielsweise die Schaffung oder Wiederherstellung von Feuchtbiotopen und Kleingewässern, Hecken, Feldgehölzen oder Trockenmauern ebenso wie die Entbuschung von Halboffen- und Offenlandlebensräumen. Die Mittel stammen zu 60% vom Bund und zu 40% vom Land Hessen.
Effektiver Artenschutz in Wächtersbach
In der Köhlersaue realisierte das Planungsteam der GNA auf einem etwa 7.000 m² großen, brachliegenden Privatgrundstück gleich acht Feuchtbiotope, die sowohl dem Schutz und Erhalt der Gelbbauchunke als auch der Förderung wiesenbrütender Vogelarten wie Kiebitz und Bekassine dienen werden. „Beide Artengruppen benötigen dringend unsere Unterstützung, um nicht vollständig aus Hessen zu verschwinden.“, unterstreicht Susanne Hufmann die Notwendigkeit der Maßnahmen, die in enger Kooperation mit dem NABU Wächtersbach durchgeführt wurden.
Sorgenfall Gelbbauchunke
Ursprünglich war die Gelbbauchunke in den dynamischen Auen natürlicher Fließgewässer mit ihren Feucht- und Frischwiesen zu Hause. Durch Hochwässer entstanden hier - vor der Begradigung unserer Bäche und Flüsse - immer wieder sonnenexponierte Kleinstgewässer mit Rohboden, die Gelbbauchunken für eine erfolgreiche Fortpflanzung benötigen. Diese Biotope sind vielerorts schon vernichtet, Populationen dadurch voneinander getrennt und isoliert. Da der genetische Austausch und die Zuwanderung von außen stark eingeschränkt sind, sind schon heute die Bestände auch an der Kinzig in großer Gefahr.
Gefährdungsursache Mensch
Die Gründe sind durchweg menschliche Aktivitäten. Durch die Erschließung neuer Verkehrswege und Logistikcenter, die Ausweisung immer größerer Neubau- und Gewerbegebiete werden jeden Tag Flächen versiegelt und damit für unsere heimischen Arten unwiederbringlich zerstört. Bundesweit befindet sich die Gelbbauchunke in einem schlechten Erhaltungszustand und wird auch in der Roten Liste Hessen als „stark gefährdet“ eingestuft. „Und das, obwohl Deutschland eine besondere Verantwortung für diese Amphibienart trägt, da sich hier aktuell ihre nördliche Verbreitungsgrenze und ein bedeutender Teil der Gesamtpopulation befindet.“, berichtet der ehrenamtlich tätige Natur- und Artenschützer Günter Könitzer (GNA).
Wiesenvogelschutz in Langenselbold
Auch die umfangreichen Maßnahmen in der Langenselbolder Kinzigaue sollen langfristig für eine Stabilisierung der Bestände sorgen. Zielarten sind hier vor allem die wiesenbrütenden Vogelarten, darunter Kiebitz und Bekassine, aber auch Amphibien und Insekten. Die Beseitigung eines großen Gehölzriegels inmitten einer landwirtschaftlich genutzten Wiese soll den eigentlichen Offenlandcharakter der Auenlandschaft fördern. Anstelle der Gehölze schuf die GNA - in bewährter Zusammenarbeit mit der Stadt Langenselbold - ein 100 m langes und 12 m breites Feuchtbiotop ganz neu.
Sorgenfall Kiebitz
„Dies wird Wiesenvögeln als Nahrungshabitat dienen – während der Zugzeit, aber hoffentlich auch während der Brut.“, so Susanne Hufmann. Gerade der Kiebitz brütet hauptsächlich in offenen, flachen Landschaften, auf Wiesen und Weiden, gerne an Gewässerrändern, auf Feuchtwiesen, Heiden und Mooren. Früher sehr häufig, befinden sich der Kiebitz und Bekassine im Sinkflug. „Die Sicherung extensiv bewirtschafteter Flächen, ein Mosaik aus Brachen, die Wiedervernässung der Aue, eine Verringerung des Störpotenzials durch Mensch und Hund an den letzten Brutplätzen im Main-Kinzig-Kreis und vieles mehr steht auf unserem Hilfsprogramm für den Kiebitz und die Bekassine.“, so die GNA Vorsitzende abschließend.
Spenden erwünscht
Spenden an die gemeinnützige GNA sind steuerlich absetzbar. Zu Beginn des Folgejahres senden wir Ihnen eine Spendenquittung zu mit all Ihren Zuwendungen. Dies spart Zeit und Porto. Und so kommt noch mehr Geld unseren Natur- und Artenschutzprojekten zugute. Sollten Sie sofort eine Quittung wünschen, rufen Sie uns einfach an oder mailen Sie uns (gna.aue@web.de).
Bankverbindung: Raiffeisenbank Rodenbach
Stichwort: Feuchtbiotope
IBAN: DE75 5066 3699 0001 0708 00 | BIC GENODEF1RDB
5. Februar 2019
Natur erleben mit der GNA
Zahlreiche Fachexkursionen führen in aktuelle Projektgebiete der GNA,
wie zum Beispiel ins Bad Orber Feuchtgebiet Eschenkar (18. Mai) oder in das Storchenland in Rodenbach (26. Juni). Außerdem bietet das aus
Haupt- und Ehrenamtlichen bestehende Team Vorträge, Erlebnisausflüge und botanische Führungen an.
Schon am 24. März heißt es wieder: „Ein Vogelparadies in der Entwicklung“. Besucht wird der Langenselbolder Ruhlsee, an dem viele interessante Beobachtungen möglich sind. Am Samstag, den 13. April führt ein kulinarischer Kräuterspaziergang durch die Bulau von Hanau. Eine rechtzeitige Anmeldung lohnt sich auch hier.
Berufliche Fortbildung
Am Mittwoch, den 10. April erhalten Erzieher/-innen, pädagogische Fachkräfte und andere Interessierte Gelegenheit, alles Wissenswertes über eine gelungene Gewässererkundung mit Kindern und über den Lebensraum Wasser zu erfahren. Für die ganztägige Veranstaltung, an deren Ende eine See-Exkursion geplant ist, wird wegen der begrenzten Teilnehmerzahl unbedingt um Anmeldung gebeten.
Wasserforschertage
Fixpunkte des Programms sind die Angebote für Kinder und Jugendliche. „Wir sind sicher, dass Menschen umso verantwortlicher mit ihrer Umwelt umgehen, je früher und intensiver sie deren Schätze und Schönheiten kennen gelernt haben.“, berichtet Susanne Hufmann, Biologin und die Vorsitzende der GNA. Auch 2019 finden wieder viele Forschertage mit der „Wasserforscherkiste auf Tour“ im Rahmen von Schulprojektwochen, Ferienfreizeiten oder in Kindergärten und Tagesstätten statt. Am Samstag, den 4. Mai findet sogar ein Wasserforschertag für die ganze Familie in Rodenbach statt.
Das Veranstaltungsprogramm 2019
sowie weitere Informationsflyer können kostenlos angefordert werden unter der Telefon-Nr. 06184 – 99 33 797 oder per E-Mail gna.aue@web.de.
8. Janaur 2019
Willkommen im Kiebitzland
Schon seit Jahren arbeiten die Stadt Langenselbold und die Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung (GNA) erfolgreich zusammen, wenn es um den Natur- und Artenschutz in den Auen an der Kinzig geht. So auch im Langenselbolder Flos, wo bereits im Oktober unter der Regie der GNA ein ganz neues Feuchtbiotop entstand. Mit dieser Maßnahme soll die Aue von Langenselbold bis Hasselroth (zwischen der L 3271 und Neuenhaßlau) zu einer intakten Flussaue entwickelt werden.
Artenvielfalt erhalten
Dazu sei es vor allem nötig, den Offenlandcharakter wiederherzustellen, berichtet die Erste Vorsitzende der GNA, Susanne Hufmann. „Wir stützen uns auf Artenhilfsprogramme und übergeordneten Konzepte, die die naturschutzfachlichen Entwicklungsziele vorgeben.“ Denn letztlich gehe es um die Förderung stark bedrohter Vogelarten wie Kiebitz und Bekassine und eine Stabilisierung der Amphibienbestände.
„Wir haben in Langenselbold das große Glück, derzeit noch über eine relativ solide Laubfroschpopulation zu verfügen. Vielerorts sind die Bestände schon drastisch zurückgegangen.“, erläutert Langenselbolds Bürgermeister Jörg Muth das Engagement der Stadt. „Ebenso verhält es sich mit den wiesenbrütenden Vogelarten. Im Flos liegt einer der letzten Kiebitzbrut-plätze, die es zu schützen gilt.“ So wurden zuletzt nicht nur störende Baumreihen und andere Gehölzriegel aus der Aue entfernt, sondern auch ein etwa 100 m langer Flachwasserbereich als Nahrungshabitat und Laichgewässer angelegt.
Besucherlenkung schützt
Zwei Schautafeln, die von der GNA konzipiert wurden, laden nun am Eingang zur Kinzigaue zum Verweilen ein. Die Tafeln sind Teil eines ganzheitlichen Besucherlenkungskonzeptes und informieren über das Flos als besonderen Lebensraum. Ein ausführlicher Steckbrief rückt den Kiebitz als einen seiner wichtigsten Bewohner in den Focus. Stadt und Naturschützer sind sich einig: „Der Mensch ist ein gern gesehener Gast in der Langenselbolder Kinzigaue, wenn er sich an einige wichtige Regeln hält. Denn das Feuchtgrünland ist nicht nur wertvoller Lebensraum vieler Tier – und Pflanzenarten, sondern wird auch landwirtschaftlich genutzt.“
Gefährdung durch Hundekot
Landwirte produzieren im Grünland Futter für Rinder, Schafe, Pferde und Ziegen. Die Verunreinigung mit Hundekot stellt eine große Gesundheitsgefahr dar. Vor allem bei Rindern kann es zu Fehl- und Totgeburten kommen. „Hier wächst das, was letztlich auf unseren Tellern landet. Es versteht sich daher von selbst, die Hunde nicht auf den Wiesen koten zu lassen.“, meint Langenselbold´s Bürgermeister. Wichtig für die Ruhe der Wildtiere sei es außerdem, Hunde unbedingt anzuleinen, auf den Wegen zu bleiben und die Wiesen nicht zu überqueren, fordert die örtliche Jägerschaft.
Die Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung dankt abschließend der Stadt Langenselbold und den ortsansässigen Landwirten für die gute Kooperation sowie der Beatrice Nolte Stiftung für Natur- und Umweltschutz für die finanzielle Unterstützung der Schautafeln.