Pressearchiv 2021
20. Dezember 2021
Im Einsatz für Gewässer, Auen und den Artenschutz
Main-Kinzig-Kreis. Das zweite Pandemiejahr in Folge. Normaler-weise nehmen viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene die Umweltbildungsangebote der GNA wahr. In diesem Jahr musste wieder vieles abgesagt werden. Wichtige Auenschutzprojekte wurden aber ungehindert fortgeführt.
„Wir sind froh, dass sich ab Mitte Juni unsere Naturschutzjugend „Die Eisvögel“ wieder treffen konnte, mehrere Waldseminare für Erwachsene stattfanden und unser Waldrucksack einige Male unterwegs war“, berichtet Susanne Hufmann, Vorsitzende der GNA. „Besonders freuen wir uns, dass es uns gelungen ist, wegweisende Natur- und Artenschutzprojekte in enger Zusammenarbeit mit dem Main-Kinzig-Kreis, der Landwirtschaft, örtlichen Naturschutzgruppen, Kommunen und Behörden, Stiftungen und vielen anderen zu initiieren, planen und umzusetzen.“
Vorfahrt für den Fischotter. Um dem Fischotter die Wiederbesiedlung der Kinzig zu erleichtern, ist die Reduzierung der Gefahren durch den Straßenverkehr von entscheidender Bedeutung. Dazu erfassten die Artenschützer Quer- und Brückenbauwerke an der Kinzig und beurteilten ihre Passierbarkeit. „Das von der Heinz Sielmann Stiftung unterstützte Projekt wurde zwar im Januar 2021 erfolgreich beendet; unser Engagement für den Fischotter ist aber nach wie vor ungebrochen.“ berichtet Hufmann.
Die Wiederherstellung eines halboffenen Landlebensraumes in Brachttal näherte sich Mitte des Jahres seinem vorläufigen Ende. Im „Fußloch“, das immerhin 20 ha groß ist, setzten Bagger ab August acht sehr große Lesesteinriegel neu auf, legte die GNA große Totholzhaufen an und stellte eine wertvolle Feuchtwiese von Gehölzen frei, auf der sich nun seltene Pflanzen und Orchideen ungestört entwickeln können.
Da Lesesteine Sonnenwärme speichern und nachts abgeben, sind sie Ruhe- und Jagdplatz von Reptilien, Unterschlupf für Insekten, Spinnentiere und v.a. Unterirdisch vervollständigt ein frostsicheres Winterquartier für Amphibien das Angebot an die Tierwelt. Außerdem stimmte die GNA gemeinsam mit der Gemeinde Brachttal, dem Jagdpächter und einem Landnutzer die naturschutzgerechte Bewirtschaftung ab. Auf den Wiesen findet ab sofort nur noch eine einschürige Mahd statt. Danach sollen leichte Dexter-Rinder als „Landschaftspfleger“ zum Einsatz kommen.
Erste Quellenerfassung lieferte erstaunliche Ergebnisse
Ende April führte der Landesverband der Höhlen- und Karstforschung Hessen e.V. im Auftrag der GNA eine zweite Kartierung von diesmal 50 Quellaustritten durch. Allein die große Anzahl der gefundenen Quellen lässt auf die Bedeutung des Fußloch als wertvolles Grundwasserreservoir schließen, das es nachhaltig zu nutzen gilt, ohne weitreichende Schäden an Flora und Fauna, aber auch ohne eine unnötige Absenkung des Grund-wasserspiegels zu verursachen. Auf die Ergebnisse und das Arteninventar, das zurzeit noch von Experten bestimmt wird, ist man nicht nur bei den Naturschützern sehr gespannt. Die Ergebnisse findet man unter: https://vogelsberg.quellen-grundwasser.de/kartierung/ergebnisse/.
Biologische Vielfalt in den Flussauen an der Kinzig
Durch die Wiederbelebung von Feuchtgebieten erhofft sich die GNA weitreichende Effekte. Im Fokus stehen wiesenbrütende Vogelarten wie Kiebitz und Bekassine, seltene Amphibien wie Laubfrosch und Gelbbauchunke, gefährdete Insekten wie Libellen. Dazu planten und realisierten Günter Könitzer und Susanne Hufmann mit Fördermitteln des Bundes und des Landes gleich zwei Großprojekte:
Schaffung von Feuchtbiotopen in der Langenselbolder Kinzigaue. Seit Oktober sind wieder große Bagger und anderes schweres Gerät im Auenlebensraum Flos. Ziel ist die Wiederherstellung der offenen Wiesenlandschaft. Mit der Anlage von Flutmulden auf einer Gesamtlänge von 540 m und 16 Feuchtbiotopen unterschiedlicher Größe und Ausprägung wird das Grünland als Wiesenbrüter- und Amphibiengebiet aufgewertet. Eine Furt aus Wasserbausteinen ermöglicht Landwirten die Querung und dem Hochwasser einen geregelten Abfluss. Zusätzlich ist die Anlage von Altgrasstreifen geplant.
Die Schaffung und Entwicklung eines großen Feuchtbiotops in der Niedermittlauer Kinzigaue steht kurz bevor. Ausgangspunkt ist auch hier ein tiefer und stark verlandeter Entwässerungsgraben, der eine Trennlinie zwischen dem von der GNA ökologisch aufgewerteten Feuchtgebiet Herrenbruch im südlichen Bereich und einer sehr intensiv genutzten Wiese im nördlichen Bereich darstellt. Die Renaturierung des Grabens beginnt in einem Abstand von 20 Metern zu einer Kreisstraße. Damit dieser Abschnitt besser von Amphibien durchwandert werden kann, muss viel Gehölz und noch mehr Müll entfernt werden. Durch die Aufweitung des Grabens auf Breiten zwischen acht und 12 Metern wird ein etwa 550 m langes Feuchtbiotop mit stark abgeflachten Ufern entstehen.
„Die Großprojekte entstanden in enger Kooperation mit der Stadt Langenselbold, der Gemeinde Hasselroth, den örtlichen Landwirten, den Jagdpächtern vor Ort und dem Regierungspräsidium Darmstadt, denen wir allen ausdrücklich für die zielführende und sehr gute Zusammenarbeit danken.“ berichtet Projektleiter Günter Könitzer, der seit vielen Jahrzehnten ehrenamtlich im Naturschutz tätig ist.
„Umweltbildung liegt uns besonders am Herzen. Deshalb haben wir wieder einen Veranstaltungskalender mit Exkursionen und interessanten Vorträgen aufgelegt, unser Internetmagazin NATUR Online ausgebaut und neue Schautafeln entwickelt, die an verschiedenen Standorten im Main-Kinzig-Kreis dazu einladen, sich über Artenreiche Wiesen, den Auenverbund Kinzig oder das Autal bei Bad Orb zu informieren.“ ergänzt Hufmann. Die Tafeln entstanden in bewährter Zusammenarbeit mit dem NABU Wächtersbach und der Natur- und Vogelschutzgruppe Bad Orb (NVSG).
Seit bald 20 Jahren setzt sich die GNA für die Natur und die Biologische Vielfalt ein. Zur Unterstützung ihrer wichtigen Projekte bitten wir um Spenden auf das Konto IBAN: DE 75 5066 3699 0001 0708 00 bei der Raiffeisenbank Rodenbach. Da die GNA gemeinnützig ist, können Spenden-bescheinigungen ausgestellt werden. Übrigens: Auch Patenschaften helfen, die Artenvielfalt in der Aue zu bewahren.
27. Oktober 2021 | Faltblatt zum Weißstorch veröffentlicht
Artenschutz im Grünland
Der Weißstorch, wissenschaftlich als Ciconia ciconia bekannt, ist ein aus-geprägter Kulturfolger. Durch die Rodung von Wäldern erschloss der Mensch dem sympathischen Wiesenvogel neue Lebensräume innerhalb einer von der frühen Landwirtschaft geprägten Landschaft. Das ging so lange gut, bis durch die Umwandlung von Grünland in Acker, die Entwäs-serung und Versiegelung von Feuchtgebieten sowie die Verschmutzung der Umwelt kaum mehr Lebensraum zur Verfügung stand.
„Nur den vereinten Kräften des Natur- und Artenschutzes der vergangenen Jahrzehnte ist es zu verdanken, dass langsam ein Umdenken einsetzte.“, berichtet Susanne Hufmann, Biologin und seit 2015 Vorsitzende der GNA. Auengrünland durfte nicht mehr umgebrochen werden, Feuchtgebiete wurden renaturiert und viele neue Biotope angelegt. So kehrte der Weiß-storch im Jahre 2000 wieder nach Hessen zurück. Das erste Paar seit 1987 besetzte einen Schornstein im Erlenseer Ortsteil Rückingen.
In den darauffolgenden Jahren kamen immer mehr Weißstörche zum Brüten in den Main-Kinzig-Kreis zurück. Die vormals ungläubig bestaunten künstlichen Nisthilfen auf eigens aufgebauten Storchenhorsten erfreuten sich großer Beliebtheit – nicht nur bei ihren geflügelten Bewohnern. Konnte doch so endlich wieder relativ nah das Familienleben der Störche beobachtet werden.
Heute steigt die Zahl der Brutpaare in Hessen unvermindert an. Vieler-orts wird sich zu Beginn der Saison heftig um Niststandorte gestritten. Die manchmal sogar blutigen Revierkämpfe, die in der Luft ausgetragen wer-den, dauern oft mehrere Tage, bevor wieder Ruhe einkehrt und sich die künftigen Storcheneltern weiter dem Nestbau widmen können.
„Die Wiesenvögel nisten seit einigen Jahren wieder da, wo sich ihr natürlicher Niststandort befindet - auf Bäumen. Somit stellen fehlende Nistplätze kein Problem mehr für den anpassungsfähigen Weißstorch dar. Wichtiger ist es, dem Sympathieträger und seinem hungrigen Nachwuchs intakte Auen und Lebensräume anzubieten, in denen er genug Nahrung für sich und seine Familie findet. Daran arbeiten wir von der GNA mit unseren Projekten in den Auen an der Kinzig unvermindert weiter. Aktuell schaffen wir sehr große Feuchtgebiete in der Langenselbolder und – wenn alles gut geht - auch in der Hasselrother Kinzigaue an Stellen, wo es zuvor keine funktionierende Biotopsysteme gab. Das ist ein großer Gewinn für die Auenökologie, für Flora und Fauna, darunter stark in ihrem Bestand gefährdete Vogelarten wie Kiebitz und Bekassine. Wir können nur hoffen, dass unsere Maßnahmen noch nicht zu spät kommen.“, so Hufmann abschließend.
Das Faltblatt ist ab sofort kostenlos erhältlich unter der Telefon-nummer 06184 - 99 33 797 oder kann per Mail gna.aue@web.de angefragt werden. Wer die Möglichkeit zur Auslage nutzen möchte, kann auch eine größere Anzahl von Faltblättern anfordern.
22. Oktober 2021 | Kleinräumiges Modell untermauert bisherige Ergebnisse
Sie blüht im Herbst, bekämpft wird sie im Frühjahr - die Herbstzeitlose
Die hübschen Blüten der Herbstzeitlose können darüber hinwegtäuschen, dass die Zwiebelblume eine der giftigsten einheimischen Grünlandpflanzen ist. Der Verzehr kann tödlich sein – für Mensch und Tier. Und ausgerechnet diese Pflanze breitet sich in den letzten Jahren vor allem auf extensiv genutztem Grünland aus. Dies stellt Landwirte nicht nur im Main-Kinzig-Kreis, sondern bundesweit vor ein immenses Problem, da mit Herbst-zeitlosen versetztes Heu nicht mehr verfüttert und auch nicht vermarktet werden kann.
Das Projekt: Aus diesen Gründen wurde vor etwa sieben Jahren im unteren Kinzigtal ein Pilotprojekt zur Rückdrängung der Herbstzeitlosen mit einer Gesamtfläche von circa 600 Hektar etabliert. Es steht unter der Leitung der Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung und wird in Kooperation mit den Kommunen Erlensee, Rodenbach, Langenselbold, Hasselroth und Gründau, dem Amt für Umwelt, Naturschutz und ländlichem Raum, dem Kreisbauernverband und vielen landwirtschaftlichen Betrieben durchgeführt. Beratend zur Seite steht der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH), der ebenfalls sehr an den Ergebnissen interessiert ist.
„Auf verschiedenen Flächen wenden Landwirte seit Projektbeginn jeweils andere, zuvor festgelegte, naturverträgliche Maßnahmen an. Ausgeschlos-sen ist die chemische Behandlung ebenso wie die Gülledüngung.“, berichtet Projektmanagerin Patrizia König. Seitens der GNA werden die Herbstzeit-losen jährlich zur Vegetationszeit im Frühjahr und zur Blüte im Herbst kartiert, um Veränderungen in der Ausbreitung und die Anzahl der Pflanze zu dokumentieren. Außerdem halten die Biologen die jeweiligen Mahd-termine fest.
Die Versuchsparzellen: Aufgrund der Größe des Projektgebiets und zur besseren Vergleichbarkeit verschiedener Maßnahmen legten die wissen-schaftlichen Mitarbeiter:innen der GNA schon 2015 zusätzlich ein klein-räumigeres Versuchsfeld an. Es besteht aus 15 Grünland-Quadraten, die jeweils eine Parzelle darstellen. Diese sind in drei Reihen mit je fünf Parzellen angelegt. Jede Parzelle hat eine Fläche von zwei Quadratmeter. Zwischen den Parzellen liegen immer 30 cm Abstand. Zweimal im Jahr führt die GNA festgelegte Pflegemaßnahmen durch, darunter im April bis Mai das Mulchen und/oder Mähen (bei einer Blattlänge von 20 bis 25 cm), das Ausreißen und Ausziehen der Pflanze, und - nur zu wissenschaftlichen Zwecken - eine Düngung mit ca. 60 kg Gesamtstickstoff je Hektar.
Jede Maßnahme wird je einmal in jeder der drei Reihen durchgeführt. Zwischen den Reihen sind die Maßnahmen zufällig verteilt, um Nachbar-schaftseffekte zu verhindern und um auszuschließen, dass Ergebnisse auf Unterschieden wie zum Beispiel der Bodenbeschaffenheit beruhen. Die Maßnahmen werden jährlich auf den Parzellen wiederholt. Das GNA-Team dokumentiert die Pflanzen im Frühjahr, wenn ihre Blätter wachsen und im Herbst, wenn die Blüten erscheinen. Alle Parzellen erhalten im Herbst eine abschließende Pflegemahd.
Erkenntnisse: Bisher konnte gezeigt werden, dass das Ausreißen der Blätter im Frühjahr den mit Abstand besten Effekt erzielt, um die Herbstzeitlosen zu reduzieren. An zweiter Stelle steht die frühe Mahd. Diese Resultate entsprechenden den Erfahrungen der Landwirte. Eine zusätzliche Düngung zeigte bisher keine dauerhafte Verbesserung der Situation.
Fazit und Ausblick: Auf intensiv genutzten Grünlandflächen tritt die Herbstzeitlose dagegen grundsätzlich weniger häufig auf. „Die Annahme, dass dafür die stärkere Düngung der Flächen verantwortlich sei, ist so nicht haltbar. Vielmehr scheint die häufigere Mahd ausschlaggebend zu sein.“, erklärt die Botanikerin König. Denn wenn die Herbstzeitlose während ihrer Vegetationsphase keine Blätter entwickeln kann, findet keine Fotosynthese und damit auch kein Aufbau von Energie statt, um Blüten, neue Knollen und Samen zu bilden. „Das kann man jedoch auf extensiv genutzten Flächen auch durch eine frühe Mahd erreichen, allerdings braucht dies viel Geduld. Das Ausreißen oder Ausstechen der Blätter ist, obwohl aufwändig, in jedem Fall die zielführendste Methode, da die Effekte schon nach wenigen Jahren groß sind, sofern konsequent und korrekt vorgegangen wird.“, so König abschließend.
Ein von der GNA herausgegebener Leitfaden mit Vorstellung der Herbstzeitlosen und der unterschiedlichen Methoden zu ihrer Rückdrängung soll noch Ende des Jahres veröffentlicht werden.
29. September 2021 | Vorhaben zum Erhalt von Feuchtlebensräumen
Neue Feuchtbiotope in den Auen an der Kinzig
Durch die Wiederbelebung großer, funktionierender Feuchtgebiete in den Flussauen an der Kinzig erhofft sich die Naturschutzorganisation weit-reichende positive Effekte für die biologische Vielfalt. Im Fokus des Teams um Biologin und Vorsitzende Susanne Hufmann steht der Schutz und Erhalt wiesenbrütender Vogelarten, seltenerer Amphibien und gefähr-deter Libellen. Die GNA stützt sich bei ihrer Arbeit auf wissenschaftliche Gutachten und Artenhilfskonzepte wie etwa die der Staatlichen Vogel-schutzwarte Hessen zu Kiebitz, Bekassine, Uferschnepfe, Braunkehl-chen und Flussregenpfeifer.
Exemplare der letzten beiden Arten konnten in diesem Jahr erstmalig wieder in der Langenselbolder Kinzigaue beobachtet und dokumentiert werden. „Das zeigt uns, dass unsere Artenschutzmaßnahmen greifen.“ freut sich Hufmann. „Immer wichtiger wird zukünftig ein intelligentes Wassermanagement werden, um diese ungemein wertvollen Biotope vor Beeinträchtigungen und dem Verlust ihrer natürlichen Funktionen zu bewahren.“
Mehr Naturschutz in der Agrarlandschaft
Im Langenselbolder Flos muss zur Wiederherstellung der für Flussauen typischen offenen Landschaft ein stark in die Jahre gekommener Gehölz-riegel überarbeitet werden. Ziel ist die Aufhebung der Trennwirkung und Zerschneidung der Wiesen. Mit der Anlage von Feuchtbiotopen unter-schiedlicher Größe und Ausprägung werden die Grünlandflächen als Wiesenbrüter- und Amphibiengebiet aufgewertet. Das Projekt bean-sprucht ganz bewußt keine landwirtschaftlichen Flächen, sondern bewegt sich im Bereich eines verlandeten Grabens, der schon lange seine entwässernde Funktion eingebüßt hat.
Im ersten Renaturierungsabschnitt dient eine etwa 130 Meter lange Flutmulde mit mehreren tiefen Kleingewässern nicht nur der Rückhaltung anfallender Niederschläge und Hochwässer, sondern erhält vielfältige Biotopfunktionen: Sei es als Nahrungshabitat für Wiesen- und Watvögel während der Rast und auf dem Zug, als Laichgewässer für Laubfrosch, Gelbbauchunke und Co. oder als Lebensraum für Wasserinsekten aller Art und deren Larven. Die Gestaltung als flache Mulde gewährleistet eine regelmäßige Pflege durch Mahd. Außerdem wird bei besonders starken Regen- oder Hochwassereignissen ein partieller Abfluss aus der Aue ermöglicht und die Wiesen können weiter genutzt werden.
In einem zweiten Projektabschnitt beträgt die zu renaturierende Strecke sogar 410 Meter. Stark in die Wiesen ragende Weidengebüsche und einige wenige
Bäume, darunter einer mit Stammbruch, müssen entfernt werden. Etliche Weiß- und Schwarzdornhecken sollen einen Verjüngungsschnitt erhalten, um Wildtieren wie Feldhase, Reh und Fasan
als Deckung zu dienen. Zwischen den beiden Abschnitten wird eine kleine Furt aus Wasser-bausteinen entstehen, die eine Querung der Wiesen und dem Hochwasser
einen Abfluss ermöglicht. Als zusätzlich belebende Elemente sind bis zu
120 m lange Altgrasstreifen geplant, die auch über den Winter erhalten bleiben. Sie bieten Wildtieren Flucht- und Versteckmöglichkeiten. Darüber hinaus stellen sie Nahrungsressourcen
nicht nur für die große Gruppe der Insekten bereit. Ihre Standorte wechseln jährlich, um negative Auswir-kungen auf die Zusammensetzung der Pflanzengesellschaften zu ver-meiden.
Kooperation und Förderung
Ermöglicht werden die Vorhaben durch die so genannte GAK-Förderung. Das Förderprogramm bietet die Möglichkeit, investive Naturschutzmaß-nahmen im ländlichen Raum zu finanzieren. Grundlage bildet der nationale Rahmenplan der „Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrar-struktur und des Küstenschutzes“ (GAK). 60 % der Mittel stammen vom Bund, 40 % vom Land. Ziel der Förderung ist die Schaffung, Entwicklung oder Wiederherstellung von natürlichen Offenland- oder Halboffenland-Lebensräumen und Habitatstrukturen, wie zum Beispiel Tümpel und Kleingewässer, Hecken, Feldgehölze oder Trockenmauern. Das Projekt entstand in enger Kooperation mit der Stadt Langenselbold als Flächeneigentümerin, den örtlichen Landwirten als Landnutzern, den Jagdpächtern vor Ort und dem Regierungspräsidium Darmstadt.
13. August 2021 | Veranstaltungshinweise
Wildfrüchte und Wildkräuter im Herbst
Schwerpunkt der zweistündigen Naturexkursionen sind die heimischen Wildfrüchte und Wildkräuter. Die GNA - Botanikerin Dr. Monika Pickert-Andres berichtet Interessantes über die ökologische Bedeutung der Feldhecken, Blühstreifen und das richtige Sammeln von Wildfrüchten und Kräutern im Herbst.
Teilnahmebedingungen: Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes und die Wahrung des Mindestabstandes von 1,5 Metern sind obligatorisch. Bitte bringen Sie entsprechende Masken mit. Bitte beachten Sie, dass mit der verbindlichen Anmeldung Ihre Kontaktdaten abgefragt werden, falls die Rückverfolgung einer Infektion notwendig werden sollte. Leider kann auch die beliebte Verkostung von Wildfrüchteleckereien in diesem Jahr wieder nicht stattfinden.
Treffpunkt: Parkplatz Sportplatz Oberrodenbach an der L 3268
Leitung: Dr. Monika Pickert-Andres
Kosten: 4 Euro pro Person
Die Teilnehmerzahl ist auf 15 Personen begrenzt und erfolgt auf „eigene Gefahr“. Verbindliche Anmeldungen sind erwünscht. Wichtig ist die Terminnennung, da zwei Veranstaltungstermine zur Auswahl stehen. Anmeldung & Kontakt: anmeldung.gna@web.de
6. August 2021 | Unser Veranstaltungstipp
Naturerlebnistag für Kinder
28. Juni 2021 | Pilotprojekt
Rückdrängungsmaßnahmen greifen auf Projektflächen
Aber: Herbstzeitlose breitet sich offensichtlich weiter aus
„Nach den ersten Wochen der diesjährigen Frühjahrs-Kartierung erschien es uns, als hätte sich die Herbstzeitlose auf bestimmten Flächen weiter ausgebreitet.“, erklärt die wissenschaftliche Mitarbeiterin der GNA, Marissa Adler. Allerdings waren die vorgefundenen Pflanzen zu klein, als dass es sich um mehrjährige Herbstzeitlose mit tief sitzender Mutter- und Tochter-knolle handeln konnte. Die Annahme, dass sich die Herbstzeitlose diesmal v.a. durch Sämlinge verbreitet hat, bestätigte sich, nachdem die Biowissen-schaftlerin einige Pflanzen ausgrub und miteinander verglich. Die kleineren Herbstzeitlosen waren erst gekeimt und wiesen keine Knollen auf. Außerdem waren sie noch nicht tief im Boden verankert.
„Ein Grund für das verstärkte Auftreten könnten die in 2021 lang anhaltenden Frühjahrshochwässer sein.“, vermutet Susanne Hufmann, Biologin und Vorsitzende der GNA. „Da die Samen ein klebriges Anhängsel besitzen, werden sie üblicherweise durch Ameisen, Weidevieh, aber auch durch nicht oder schlecht gesäubertes Arbeitsgerät verbreitet. Da wir zudem ein vermehrtes Auftreten an Gräben beobachtet haben, ist die Hochwasservermutung wahrscheinlich richtig.“
Bei Landwirten unbeliebt
Die Herbstzeitlose ist eine bei Landwirten sehr unbeliebte Pflanze. Sie ist durch das in allen Pflanzenteilen enthaltene Colchicin extrem giftig. Dieses bleibt auch nach der Trocknung oder Silage noch erhalten und macht die Mahd dadurch unbrauchbar als Futter für Pferde oder Rinder. Auf extensiv bewirtschafteten Flächen konnte sich das lilienartige Gewächs aufgrund des späten Mahdzeitpunktes allerdings hervorragend ausbreiten. „Oft werden durch das späte Mähen die Samen der Pflanze sogar verbreitet, was die Ausbreitung zusätzlich vorantreibt.“, so Marissa Adler.
Extensive Bewirtschaftung wichtig
Aus naturschutzfachlicher Sicht ist eine extensive Wiesenbewirtschaftung aber essenziell. Man verfolgt hier gleich zwei Ziele: Zum einen soll durch den vollständigen Verzicht auf Düngung eine Aushagerung des Standortes erreicht werden, der – immer in Verbindung mit einer reduzierten Mahd-
häufigkeit – langfristig zur Entwicklung standorttypischer Pflanzengesell-schaften führt. Zum anderen bedeutet die Verringerung der Mahdhäufigkeit in Verbindung mit einer späten ersten Mahd für viele bedrohte Vogelarten wie den Kiebitz und die Bekassine die Möglichkeit zur ungestörten Brut und Jungenaufzucht.
Im Rahmen des Projektes kartiert die GNA jeweils im Frühjahr sowie im Herbst rund 600 ha landwirtschaftlich genutzter Flächen in der unteren Kinzigaue, um das Vorkommen der Herbstzeitlosen zu dokumentieren und die Ergebnisse mit den Vorjahren zu vergleichen. Aufgrund der kalten Witterung waren die breit-lanzettlichen Laubblätter der Herbstzeitlose in diesem Jahr erst nach Ostern zu sehen. Sie erscheinen im Frühjahr zusammen mit der noch unreifen Kapselfrucht und können bis 40 Zentimeter lang werden.
Rückdrängungsmaßnahmen greifen
Wenn die Frühjahrsaufnahme abgeschlossen ist, werden auf den Wiesen der am Projekt teilnehmenden Landwirte verschiedene Rückdrängungs-maßnahmen durchgeführt. Mit großem Erfolg: Dort scheinen sich die Bestände der giftigen Pflanze nicht weiter auszudehnen und gehen oftmals sogar zurück. Bei kleinen Beständen bietet sich vor allem das Ausreißen oder Ausstechen der Pflanzen per Hand an. Diese sehr mühsame Methode ist nach bisherigen Erkenntnissen die effektivste.
Projekt von UN ausgezeichnet
Ziel ist es, die Herbstzeitlose dadurch auf lange Sicht in der unteren Kinzgaue einzudämmen. Dies ist wichtig, um die Wiesen und damit die Grundlage der Landwirte sowie den Lebensraum vieler auentypischer Tier- und Pflanzenarten zu erhalten. Denn eine Aufgabe oder Intensivierung der Wiesennutzung führt unausweichlich zum Verlust der dort heute noch vorhandenen Artenvielfalt.
Das Projekt zur Rückdrängung der Herbstzeitlosen führt die GNA in Kooperation mit den Kommunen Rodenbach, Erlensee, Langenselbold, Gründau und Hasselroth, dem Amt für Umwelt, Naturschutz und ländlichen Raum, dem Kreisbauernverband und vielen landwirtschaftlichen Betrieben durch. Gefördert wird das Projekt über das Hessische Programm für Agrarumwelt- und Landschaftspflegemaßnahmen (HALM). 2018 erhielt die GNA für den Erhalt artenreicher Auenwiesen unter Berücksichtigung des Managements der Herbstzeitlosen eine Auszeichnung als UN-Dekade-Projekt Biologische Vielfalt.
Zur Unterstützung ihrer wichtigen Naturschutzarbeit bittet die Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung um Spenden auf das Konto IBAN: DE 75 5066 3699 0001 0708 00 bei der Raiffeisenbank Rodenbach (BIC: GENODEF1RDB). Als gemeinnützige Naturschutzorganisation ist die GNA berechtigt, Zuwendungsbestätigungen für das Finanzamt auszustellen.
24. Juni 2021 | Umweltschutz
Handysammlung geht in die nächste Runde
Circa 200 Millionen gebrauchte Handys liegen ungenutzt und vergessen in deutschen Schubladen – obwohl man gerade durch die Weiterverwendung oder das Recycling der Geräte viel Gutes für die Umwelt tun kann. Wie? Durch die Teilnahme an der Handysammelaktion der GNA in Kooperation mit der Deutschen Telekom. Besonders und einzigartig in Deutschland: der DEKRA-auditierte Rücknahme- und Datenlöschprozess. So wird ein fach-gerechter Umgang mit den Geräten garantiert. Das kommt der Umwelt doppelt zugute und Ressourcen werden aktiv geschont.
Schon seit vielen Jahren sammelt die GNA alte Handys und neuerdings auch ausrangierte Tablets. Durch das umweltgerechte, hochwertige Recycling der Geräte werden wichtige Rohstoffe zurückgewonnen. „Bis heute haben wir 1.950 Handys sammeln können und dem Recycling zugeführt.“, so die erste Vorsitzende der GNA, Susanne Hufmann. Dadurch wurden bisher mehr als 17,5 kg Kupfer, 292 g Silber und fast 49 g Gold zurückgewonnen.
Die Handysammelstationen der GNA befinden sich im Rathaus Bad Orb (Frankfurter Straße 2, 63619 Bad Orb), im Bürgerbüro des Rathauses Rodenbach (Buchbergstraße 2, 63517 Rodenbach) und im Alten Pfarrgehöft Niederrodenbach (Mühlstraße 11, 63517 Rodenbach). Hier ist auch ein kontaktloser Einwurf in den Postkasten am Tor möglich.
14. Juni 2021 | Neues Projektfaltblatt erhältlich
Brutwände für einen fliegenden Edelstein
Eisvögel sind das Symbol für naturnahe Gewässer. Langsam fließende Bäche oder Flüsse mit reichem Fischbestand und guten Sichtverhältnissen sind ihr Lebensraum. Als Stoßtaucher ernähren sich Eisvögel haupt-sächlich von Fischen, aber auch von Wasserinsekten, deren Larven, Kleinkrebsen undn Kaulquappen. Auch wenn ab und zu ein „fliegender Edelstein“, wie der Eisvogel wegen seines bunten Federkleids genannt wird, an der unteren Kinzig gesichtet wird: Untersuchungen der GNA zeigten, dass nur wenige Uferwände den hohen Ansprüchen der streng geschützten Vögel genügen. Als Erdhöhlenbrüter graben sie mit ihrem Schnabel eine fast ein Meter lange, leicht ansteigende Höhle in eine senkrechte Uferböschung, an deren Ende sie einen erweiterten Nestkessel anlegen.
Wenn kalte Winter zum Verhängnis werden
Der Eisvogel lebt ganzjährig in Deutschland und bleibt im Winter in der Nähe seines Gewässers. Wie überall, schwankt auch im Main-Kinzig-Kreis der Bestand sehr stark. Während nach milden Wintern mitunter bis zu 20 Brutpaare im Kreisgebiet und in der Bulau von Hanau überleben, zählen Ornithologen nach sehr harten Wintern regelmäßig weniger als fünf Brutpaare.
In der Roten Liste der bestandsgefährdeten Brutvogelarten Hessens von 2014 steht der Eisvogel auf der Vorwarnliste. In dieser Kategorie sind die Arten zu finden, die merklich zurückgegangen, aber aktuell noch nicht stark gefährdet sind. Allerdings wird bei Fortbestehen von bestands-reduzierenden Einwirkungen schon in naher Zukunft eine Einstufung in die Kategorie „Gefährdet“ wahrscheinlich. Nach Expertenmeinung sind solche Bestände unbedingt „im Auge zu behalten“.
„Außerdem sollen durch Schutz- und Hilfsmaßnahmen weitere Rückgänge verhindert werden. Denn die enge ökologische Bindung vieler gefährdeter Vogelarten an wenige, aber hochspezifische Habitattypen erfordert den konsequenten Erhalt ihres jeweiligen Lebensraumes. Für den Eisvogel sind das in erster Linie die natürlich ausgeprägten Gewässerufer.“ berichtet die GNA-Biologin Susanne Hufmann.
An der Kinzig finden sich die Brutplätze vom Oberlauf bei Schlüchtern bis zum Mittellauf auf der Höhe von Gründau. Im Unterlauf werden nur ganz selten Brutpaare beobachtet. Dies wurde leider durch die Kartierung der GNA bestätigt, denn entlang der untersuchten Strecke konnten nur zwei aktive Brutplätze entdeckt werden, einer davon im Wurzelteller eines Baumes. Allerdings gab es auch einige Uferwände, die verwaiste Eisvogelbrutröhren aufwiesen.
Was bisher geschah
Haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter*innen kartierten vom Kanu aus eine 22 km lange Flussstrecke zwischen dem Flugplatz Gelnhausen und dem Rückinger Wehr in Erlensee. An drei Tagen erfasste das Team alle Uferwände, die für eine Eisvogelbrut in Frage kommen. Insgesamt untersuchte die GNA 113 Steilwände. Anhand von 592 Fotos und der erhobenen GPS-Koordinaten wurden 35 Steilwände für Maßnahmen ausgesucht.
Vorbereitung eines Comebacks
Durch einen Gewinn bei der Umweltlotterie GENAU und mit finanziellen Mitteln aus dem Umweltfonds der Fraport AG ging es im zeitigen Frühjahr 2019 ans Werk, um das Comeback des Eisvogels vorzubereiten:
Uferwände, die durch Erosion Abbrüche und Vorsprünge aufweisen, bergen die Gefahr, nach Beute suchenden Waschbären oder Mardern als Aufstiegshilfe zu dienen. Hier kamen Motorsense, Kettensäge und wenn möglich ein Spezial-Kleinbagger zum Einsatz, der die Wände senkrecht abgrub. Manche Steilwände waren mit weniger Arbeitsaufwand herstellbar, wenn sie nur mit Vegetation bewachsen waren, die fachmännisch zurückgeschnitten werden konnte. Der Hessische Rundfunk stellte in einem mehrminütigen Beitrag am 1. Februar 2019 in der Sendung "alle wetter!" das Projekt "Das Comeback der Eisvögel" vor, anzusehen unter https://www.gna-aue.de/presse/tv-radio/.
Im März 2020 unterstütze die GNA das Forstamt Hanau-Wolfgang bei der Wiederherstellung von Brutwänden an Kinzigabschnitten in Langensel-bold. Nach Rückgang des Frühjahrshochwassers gestaltete man mit Hilfe eines Baggers an geeigneten Steilhangbereichen zehn senkrechte Nistwände. Der besondere Clou: Auch hier wurden im Durchmesser einer Nisthöhle künstliche Bohrungen angebracht, die den Eisvogel zum Höhengraben animieren sollen.
In der Reihe "Artenschutz am Gewässer" erschien nun ein neues Faltblatt. Wer mehr über den "fliegenden Edelstein" und das Brutwände-Projekt an der Kinzig erfahren möchte, kann das Faltblatt ab sofort kostenlos bestellen unter gna.aue@web.de oder 06184 99 33 797. Sollte eine Gelegenheit zur Auslage bestehen, können auch mehr Exemplare angefordert werden.
11. Juni 2021
Die Reise der Störche
Das „Röhrig von Rodenbach“ ist ein ganz besonderes Feuchtgebiet. Seinen Ursprung verdankt es der Kinzig. Schon 1959 wurde es wegen seiner großen Bedeutung für die heimische Vogelwelt als Naturdenkmal unter Schutz gestellt. Seit 1976 ist das Röhrig Naturschutzgebiet, in dem mehr als 130 Vogelarten vorkommen. Kiebitze, Bekassinen und Zwerg-schnepfen machen hier Rast. Graureiher schreiten beutesuchend über die feuchten Wiesen. Auch Teich- und Schilfrohrsänger sind wieder zu hören. Seit einigen Sommern machen Graugänse Quartier an den Tümpeln und in den Wiesen an der Kinzig. Und auch der Weißstorch hat das Röhrig längst als Lebensraum wiederentdeckt.
Fehlende Nistplätze sind schon lange nicht mehr das Problem des Weißstorches. Viel wichtiger ist es, dem großen Wiesenvogel Lebensräume anzubieten, in dem er
genug Nahrung für sich und seinen Nachwuchs findet. Deshalb setzt sich die GNA seit vielen Jahren für den Erhalt von Feuchtwiesen und Auen ein. Dazu zählen der Schutz der
Brutgebiete,
die Optimierung von Nahrungsbiotopen und die Neuanlage von Tümpeln.
Am Mittwoch, den 16. Juni beginnt um 18 Uhr unter der Leitung von Günter Könitzer und Susanne Hufmann eine barrierefreie Storchen-exkursion, die über Lebensweise, Biologie und das außergewöhnliche Zugverhalten des Weißstorches berichten.
Treffpunkt ist der Parkplatz beim Landhof Schmidt in Niederrodenbach (Kinzigstraße 11, 63517 Rodenbach). Bitte mitbringen, wenn vorhanden: Fernglas und/oder Spektiv. Die Führung durch die Rodenbacher Aue ist barrierefrei und dauert etwa 1,5 Stunden. Die Teilnahmegebühr von 4 € kommt den Artenschutzprogrammen der GNA zugute. Die Teilnahme von Kindern und Jugendlichen ist kostenlos.
Paten gesucht: Die GNA sucht Menschen, die als Storchenpaten mit einem monatlichen Beitrag das Artenschutzprojekt Weißstorch - nachhaltig und langfristig - unterstützen möchten. Patenschaftsbeiträge gelten als Spende und sind daher steuerlich absetzbar. Eine Bestätigung über ihre Zuwendungen erhalten Storchenpaten unaufgefordert jeweils am Anfang des darauffolgenden Jahres. Eine Patenschaft kann jederzeit und ohne Angabe von Gründen beendet werden. Einmalige Spenden sind ebenso hilfreich. Deshalb bittet die gemeinnützige Naturschutzorganisation zur Unterstützung ihrer Natur- und Artenschutzprojekte um Ihre Spenden (Raiffeisenbank Rodenbach, IBAN: DE75 5066 3699 0001 0708 00). Zur Ausstellung einer Spendenquittung bitte den vollständigen Name und die Anschrift angeben.
23. April 2021
Spazieren gehen – aber mit Verantwortung
Main-Kinzig-Kreis. Das Wetter ist schön und die Ausgangsbeschränkungen in der Corona-Krise erlauben uns immerhin Spaziergänge mit der Familie oder zu zweit. Dass dabei auch der Hund mit kommt, versteht sich von selbst. Aber Vorsicht: Während der derzeitigen Brut- und Setzzeit herrscht in den meisten Kommunen eine Anleinpflicht.
Mit dem Begriff „Brut- und Setzzeit“ ist der Zeitraum vom Frühling bis zum Frühsommer gemeint, in dem beinahe alle unsere Wildtiere Nachwuchs bekommen: Rehkitze werden geboren und aufgezogen, wiesenbrütende Vögel halten die auf den Boden gelegten Eier bis zum Schlupf warm und umsorgen danach intensiv ihre Küken, Amphibien paaren sich und laichen in Tümpeln und Flutmulden. Es versteht sich von selbst, dass die Elterntiere dazu viel Ruhe und Kraft brauchen. Aber auch die Jungtiere – ganz gleich ob Kitz oder Kiebitzküken - benötigen jetzt besonderen Schutz.
Rücksicht gefordert In Hessen erstreckt sich die allgemeine Brut-, Setz- und Aufzuchtzeit von Februar bis Juli. „In diesem Zeitraum ist insbesondere von Hundehaltern noch mehr Verantwortung und erhöhte Rücksichtnahme gefordert.“, erläutert die Biologin Susanne Hufmann (GNA) die Situation. „Das betrifft grundsätzlich alle Außenbereiche, also Wiese, Wald und Flur. Die Wege sollten auf keinen Fall verlassen und Hunde unbedingt an die Leine genommen werden. Nur so ist sicherzustellen, dass etwa junge Feldhasen oder Jungvögel nicht aufgeschreckt und unnötigerweise gestresst werden. Denn das kann sie unter Umständen sogar das Leben kosten.“
Auch appelliert die Naturschützerin an Eltern. „Immer wieder müssen wir beobachten, dass Kinder und Jugendliche jetzt über Felder und Wiesen laufen, um rastende Wildvögel wie Graugänse oder Enten aufzuscheuchen. Das ist kein Spaß, denn Altvögel könnten verscheucht und die Gelege wiesenbrütender Vogelarten zertreten werden. Außerdem benötigen Vögel, die nicht hier brüten, viel Kraft für den Weiterflug und ihre Rastflächen sind inzwischen sehr rar.“, so Hufmann.
Allgemeine Anleinpflicht sinnvoll Dass eine allgemeine Anleinpflicht in Hessen während dieser sensiblen Zeit mehr als überfällig ist, darin sind sich Naturschützer einig. In ausgewiesenen Naturschutzgebieten ist dies heute schon der Fall. Grundsätzlich sollten aber überall in Wiese, Wald und Flur Hunde angeleint sein. Irritierenderweise gelten in vielen Kommunen unterschiedliche Termine. Allen gemeinsam ist, dass sie freilaufenden Hunden enge Grenzen setzen. Bei Missachtung drohen hohe Bußgelder. Da lohnt es sich, den Hund an der Leine zu führen.
18. März 2021
Handysammelstelle in Bad Orb wiederbelebt
Circa 200 Millionen gebrauchte Handys liegen ungenutzt und vergessen in deutschen Schubladen – obwohl man gerade durch die Weiterverwendung oder das Recycling der Geräte viel Gutes für die Umwelt tun kann. Wie? Durch die Teilnahme an der Handysammelaktion der GNA in Kooperation mit der Deutschen Telekom. Besonders und einzigartig in Deutschland: der DEKRA-auditierte Rücknahme- und Datenlöschprozess. So wird ein fachgerechter Umgang mit den Geräten garantiert. Das kommt der Umwelt doppelt zugute und Ressourcen werden aktiv geschont.
Schon seit vielen Jahren sammelt die GNA alte Handys und neuerdings auch ausrangierte Tablets. Durch das umweltgerechte, hochwertige Recycling der Geräte werden wichtige Rohstoffe zurückgewonnen. „Bis heute haben wir 1.716 Handys gesammelt und dem Recycling zugeführt.“, so die erste Vorsitzende der GNA, Susanne Hufmann. Dadurch wurden bisher rund 15,5 kg Kupfer, 260 g Silber und 43 g Gold zurückgewonnen.
Ab sofort können im Rathaus der Stadt Bad Orb (Frankfurter Straße 2 in 63619 Bad Orb) wieder alte Handys und Tablets abgegeben werden. Eine weitere Sammelstelle befindet sich im Bürgerbüro im Rodenbacher Rathaus (Buchbergstraße 2). Alternativ können mobile Endgeräte einfach kontaktlos in den Postkasten der GNA (links) am Eingang zum alten Pfarrgehöft in der Mühlstraße 11 (Ortskern von Niederrodenbach) eingeworfen werden.
12. März 2021
Biotopverbund für einen ganz besonderen Frosch
Der Laubfrosch Hyla arborea mag es warm und sonnig. Was er nicht mag, sind zugewucherte Tümpel vor allem während seiner Fortpflanzungszeit im April und Mai. So ist es nötig, dass die seit 2004 von der GNA angelegten Tümpel, Flutmulden und anderen Wasserbiotope entlang der Langensel-bolder und Hasselrother Kinzigaue mindestens alle 10 bis 12 Jahre ent-krautet, entschlammt und damit in ihren Ursprungszustand zurückversetzt werden.
Dass das keine leichte Aufgabe ist, davon weiß Projektleiter Günter Könitzer zu berichten: „Als erstes müssen wir bei solch einem großen Vorhaben die finanzielle Basis schaffen, was sich manchmal als schwierig und langwierig erweist. Hier haben wir glücklicherweise in der Deutschen Postcode Lotterie einen starken Partner gefunden, der den Erhalt der südhessischen Population für den gesamthessischen Bestand als genauso wichtig erachtet, wie wir. In einem nächsten Schritt wird die Kommune eingebunden, müssen Skeptiker und Kritiker überzeugt, Flächeneigentümer und Pächter informiert werden. Viele Gespräche und Termine sind erforder-lich, bevor sich der erste Bagger in Bewegung setzt. Bürgermeister Matthias Pfeifer hatte sofort ein offenes Ohr für uns und unterstützte das wichtige Artenschutzprojekt von Beginn an.“
Warum man sich bei der GNA diese Mühe macht, wird schnell klar: „In vielen Regionen Deutschlands ist der Europäische Laubfrosch sehr selten oder ganz verschwunden. Aktuell wird er zu den Arten gezählt, die ernstlich bedroht sind. Hauptursache ist der Verlust und die Zerschneidung seiner Lebensräume durch Straßen- und Siedlungsbau. Aber auch eine zu intensive Landwirtschaft führt durch häufiges Mähen, Dünger- und Pestizid-einsatz zu empfindlichen Bestandseinbrüchen. So findet der Laubfrosch kaum mehr Laichplätze, obwohl hierzulande seine Stammheimat ist.“, berichtet die GNA-Biologin Susanne Hufmann.
Denn nur dort, wo Bäche und Flüsse über die Ufer treten und in den Senken der Feuchtwiesen bis in den Sommer hinein kleine Tümpel hinter-lassen, finden die seltenen Amphibien geeignete Bedingungen. Das Problem in der Kinzigaue: Diese dynamischen Vorgänge existieren schon lange nicht mehr. Die Kinzig ist zu stark eingetieft und ihre Ufer sind oftmals illegaler-weise befestigt. Deshalb sind Habitatoptimierungen erforderlich, denn die Bestände lassen sich nur durch kontinuierliche Artenschutzarbeit erhalten. „In den Landkreisen, in denen über mehrere Jahre Aktivitäten ausblieben, ist ein Großteil der Vorkommen erloschen.“ weiß Hufmann.
Was den kaum fünf Zentimeter großen Laubfrosch so besonders macht, erläutert Günter Könitzer. „Der Laubfrosch gehört zu einer weltweit etwa 700 Arten zählenden Amphibiengruppe. Er ist aber der einzige Frosch in unseren Breiten, der tatsächlich klettern kann. So finden wir oft Tiere auf höheren Pflanzen, auf Schilf, Sträuchern oder sogar in Bäumen, die als Sitzwarten genutzt werden. Denn auch von hier aus wird zur Laichzeit gerufen.“
Je nach Jahreszeit halten sich Laubfrösche in sehr unterschiedlichen Teillebensräumen auf. So sind sowohl aquatische als auch terrestrische Biotopstrukturen für einen gesicherten Lebenszyklus von großer Bedeutung. Ab April sucht der Laubfrosch sonnige Laichgewässer auf. In der Abenddämmerung treiben die Männchen auf der Wasseroberfläche und stimmen mit einer großen Schallblase an der Unterseite der Kehle ihren lauten Chorgesang an, um Weibchen heranzulocken. Sind nicht genug Laichhabitate in der Flussaue vorhanden oder - wie in den vergangenen Jahren - bereits im Frühjahr ausgetrocknet, kann die Population ein-brechen. Außerhalb der Paarungszeit dienen vor allem extensiv bewirt-schaftete Feuchtwiesen mit ihrem Insektenreichtum dem Nahrungserwerb. Gehölzstreifen, Röhrichte und Hochstaudenfluren sind wichtige Biotop-verbundstrukturen, an denen die Laubfrösche zwischen den Teillebens-räumen entlang wandern.
Bürgermeister Matthias Pfeifer ist stolz. „Wir freuen uns sehr, als Kommune tatkräftig zum Erhalt einer so besonderen und sympathischen Auenart wie dem Laubfrosch beitragen zu können. Allein durch unsere Lage an der Kinzig und unsere Flächen in der Kinzigaue tragen wir eine große Verantwortung.“
Das Projekt ist langfristig angelegt. Zwölf Tümpel und Flutmulden mit einer Gesamtfläche von 6.443 m² konnten in ihren Ursprungszustand versetzt werden. Durch das Arten-schutzprojekt gelang es, rund 30.000 Euro an Fördergeldern in die Biodiversität der Kinzigauen von Neuenhaßlau zu investieren. Auch nach der Förderung durch die Deutsche Postcode Lotterie soll die Arbeit fort-gesetzt werden. „Durch die Umsetzung unserer mosaikartig angesetzten Maßnahmen, ist der Bestand vorerst als gesichert anzusehen. Da die Verlandungsprozesse je nach Lage der Tümpel aber sehr unterschiedlich schnell ablaufen, ist eine kontinuierliche personelle Betreuung über Jahre sicherzustellen. Ebenso müssen für die Pflegemaß-nahmen, bei denen durchaus schweres Gerät wie Bagger zum Einsatz kommen, externe Mittel akquiriert werden. Dies gelang uns in den vergangenen Jahren immer wieder über private Spenden, unsere Laubfroschpaten, Stiftungen sowie über Naturschutz – und Ausgleichs-mittel. Außerdem soll die inselartige Lage des Biotopverbundes in Zukunft durch eine Vernetzung mit anderen Biotopverbünden im Main-Kinzig-Kreis aufgehoben werden.“ schließt Hufmann ab.
8. März 2021 - Exkursion abgesagt
Ein Vogelparadies in der Entwicklung
„Der Ruhlsee lädt aber auch ohne fachkundige Unterstützung der GNA zum Verweilen, Erholen und Spazierengehen ein.“, schlägt Susanne Hufmann, Biologin und eine der Macher*innen der Ruhlsee-Renaturierung von vor 12 Jahren vor. „Seitdem am Nordufer wieder Sichtachsen auf die Rast- und Sandbank am Südufer freigeschnitten wurden, lohnt sich die Mitnahme eines Fernglases oder auch Spektivs, um fantastische Vogelbeobachtungen machen zu können.“ Informationen über den Werdegang des Gebietes geben die vier Tafeln des Seelehrpfads, der 2012 von der GNA in Kooperation mit der Stadt Langenselbold installiert wurden.
Der Ruhlsee entstand - wie der Kinzigsee - in den siebziger Jahren durch Materialentnahmen für den Autobahnbau und ist 17 Hektar groß. An seiner tiefsten Stelle ist er mehr als elf Meter tief. Der See ist 1,4 km lang und zwischen 50 und 250 m breit. Seine Renaturierung fand 2009/2010 im Rahmen eines von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderten Großprojektes der GNA statt und hat ihn nach vielen Jahren im „Dornröschenschlaf“ naturnäher werden lassen. Entstanden sind eine große Flachwasserzone als Vogelrastplatz und flache Ufer, in denen sich Schilf- und Röhrichtsäume sowie Wasser- und Schwimmblattpflanzen entwickeln.
Seit 1980 gehört der Ruhlsee zum Naturschutzgebiet „Kinzigaue von Langenselbold“, ebenso wie die umgebenden Wiesen und die Kinzig mit ihren wertvollen Ufergehölzen, in denen heute der Biber lebt. Auch die Auenwaldgebiete Stellweg und Bocksgehörn, seit langem von der L 3271 durchschnitten, sind Teil des Naturschutzgebietes und seit 2008 Teil des europäischen Schutzgebietssystems „NATURA 2000“, das auf Grundlage der Flora-Fauna-Habitat [FFH]-Richtlinie ausgewiesen wurde.
Umso verwunderlicher, dass trotz dieses Schutzes durch die EU im Frühjahr wiederholt gefällte Bäume, darunter viele Alteichen am Wegesrand zu sehen sind. „Wir haben immer wieder empörte Anfragen, wie das sein kann.“, berichtet Hufmann. „Als Naturschützer kommen wir hier in Erklärungsnot. Warum der wertvolle feuchte Eichen-Hainbuchenwald weiter ausgelichtet wird, ist auch uns ein Rätsel, zumal das Bocksgehörn zusätzlich unter Prozessschutz steht, um langfristig eine Zunahme des Tot- und Altholzanteils zu gewährleisten. Natürlich müssen an seinen Rändern Verkehrswegesicherungsmaßnahmen durchgeführt werden. Aber auch in seinem Inneren sind frische geschlagene Baumstümpfe zu sehen.“
Leider nutzen viele Menschen das Naturschutzgebiet für illegale Müllablagerungen, darunter Autoreifen, Kanister, Spraydosen, Kunstrasen u.v.m. oder hinterlassen auf dem Wiesenweg am Nordufer ihren Abfall. „Schlimm genug, dass durch das diesjährige Hochwasser viel Müll in das Gebiet gespült wurde und nun vor allem den Ringgraben belastet. Noch bedauerlicher ist es aber, wenn Besucher*innen die Wege verlassen oder sogar ihre Hunde frei laufen lassen, was das Gebiet als Rast- und Brutgebiet für wiesenbrütende Vogelarten wie den Kiebitz oder die Bekassine, aber auch für Weißstörche, Silber- und Graureiher und die vielen Enten- und Gänsearten wertlos macht.“
Gemeinsam bedrohte Arten und Biotope schützen
Insbesondere sind auch immer wieder Spaziergänger*innen am Südufer, dem Bereich zwischen Kinzig und Ruhlsee, unterwegs. „Ob dies aus Unwissenheit geschieht, weil man die Schilder nicht liest, oder aus anderen Gründen, kann ich nicht sagen. Nur so viel: Dieses Areal wurde gleich nach Abschluss der Renaturierung behördlicherseits für den Publikumsverkehr gesperrt, um der Natur einen Raum zur Entwicklung zu geben. Wenn man sich nicht daran hält, sind die Investitionen von Stadt, Land, Bund sowie Hessen Mobil, aber auch unsere Arbeit vollkommen umsonst gewesen. Wie immer sind wir auf das Verständnis, die Unterstützung und Mitwirkung unserer Mitbürger*innen angewiesen.“ so Hufmann abschließend.
16. Februar 2021 | Spaziergang mit Bedacht
GNA bittet um Rücksicht in der kalten Jahreszeit
„Generell freuen wir uns darüber, wenn immer mehr Menschen die Natur erleben möchten und zu schätzen wissen.“, so Susanne Hufmann (GNA). Ein Problem würden allerdings Freizeitsuchende darstellen, die Wege verlassen oder ihre Hunde ohne Leine laufen lassen.
Tiere brauchen Ruhe
„Gerade im Winter brauchen unsere heimischen Tierarten besonders viel Ruhe.“, erläutert die Biologin. Zu dieser Jahreszeit befinden sich viele Tiere in einer Art Winterruhe. Rehe beispielweise verlangsamen ihren Stoff-wechsel und bewegen sich möglichst wenig, um Energie zu sparen. So kommen sie auch mit dem begrenzten Futterangebot im Winter aus.
Gerade freilaufende Hunde stellen aber eine große Bedrohung für die Wildtiere dar. Sie werden aufgeschreckt und verbrauchen wichtige Energiereserven, die sie durch die Nahrungssuche oft nicht ausgleichen können. Auch das Verlassen gekennzeichneter Wege sollte in jedem Fall vermieden werden. Wild, welches sich gerne im Dickicht aufhält und versteckt, wird aufgeschreckt. Das kann für einige Tiere im schlimmsten Fall den Tod bedeuten.
Gefährdung und Umweltverschmutzung durch Einweg-Masken
Doch nicht nur unvorsichtige Erholungssuchende können während der aktuellen Zeit ein Problem darstellen: Seit Ende Januar gilt in öffentlichen Verkehrsmitteln und Geschäften die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske wie etwa OP-Masken, FFP2- oder FFP3-Maske. Diese werden nach dem Tragen oft achtlos in der Natur entsorgt. Masken enthalten Plastik, welches sich eben nicht zersetzt. Stattdessen sollte darauf geachtet werden, die Masken im Restmüll zu entsorgen, da sie nicht recycelbar sind.
Weggeworfene Masken können zudem die Tierwelt gefährden, indem sich beispielsweise Vögel und Kleinsäuger darin verfangen und tagelang festhängen. „Das sollte unbedingt vermieden werden.“, so Hufmann abschließend.
Gemeinsam bedrohte Arten und Biotope schützen
Zur Unterstützung ihrer Natur- und Artenschutzarbeit im Main-Kinzig-Kreis bittet die Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung um Spenden auf das Konto IBAN: DE 75 5066 3699 0001 0708 00 bei der Raiffeisen-bank Rodenbach. Spenden an die GNA können steuerlich abgesetzt werden. Übrigens: Auch Patenschaften helfen, Tierarten zu bewahren.
10. Februar 2021| Vorträge abgesagt – Exkursionen unklar
Vorsitzende blickt vorsichtig optimistisch auf 2021
„Aufgrund der Coronapandemie und dem damit einhergehenden Lockdown wird die Durchführung unserer kleinen Vortragsreihe „Unbekannte Natur“ wohl kaum möglich sein.“, bedauert die Erste Vorsitzende Susanne Hufmann die derzeitige Situation. „Daher sagen wir vorsorglich die für März 2021 geplanten Vorträge ab“. Betroffen sei der Vortrag von Stefan Zaenker (Landesverband für Höhlen- und Karstforschung Hessen e.V.), der am 5. März über Quellen - Ursprung des Lebens berichten sollte. Ebenso abgesagt ist der Vortrag Hier blüht Ihnen was! von Dr. Monika Pickert-Andres (GNA), die am 19. März die Ökologie der Blüten in den Vordergrund stellen wollte. Und auch der Vortrag am 26. März von Patrizia König (GNA) zu Wiesen, Grünland und die Herbstzeitlosen wird nicht stattfinden.
„Noch können wir nicht sagen, ob die Veranstaltung zum Thema Hitze, Trockenheit, Starkregen, in der Thomas Andres über den Stress für unsere Gewässer referieren sollte, am 16. April um 19 Uhr im kleinen Saal der Rodenbachhalle stattfinden kann. Außerdem wissen wir noch nicht, ob am 21. März unsere alljährliche und allseits beliebte Exkursion an den Ruhlsee möglich sein wird. Bitte beachten Sie deshalb mögliche Hinweise in der Presse und auf unserer Website www.gna-aue.de.“, so Hufmann.
Nichts desto trotz ist die GNA-Vorsitzende optimistisch, wenn sie an die neuen Aufgaben in 2021 denkt: „Für dieses Jahr haben wir uns wieder viel vorgenommen. Nicht nur, dass wir das Brachttaler Fußloch durch die Wiederherstellung von Lesesteinhaufen ökologisch weiter fit machen werden. Auch sollen im nördlichen Fußloch weitere Quellstandorte (wir gehen von > 50 aus) kartiert, faunistisch untersucht und gesichert werden. Sowohl das Projekt Biotopverbund Laubfrosch, bei dem wir in der Kinzigaue zehn Wasserbiotope und Tümpel renaturierten, als auch unser Artenschutzprojekt Vorfahrt für den Fischotter können 2021 erfolgreich abgeschlossen werden. Außerdem hoffen wir, dass wir mit unserem extensiven Beweidungsprojekt, das wir flächenmäßig erweitern konnten, dafür sorgen, dass wieder Kiebitze im Feuchtgebiet Herrenbruch brüten werden, nachdem uns dies 2019 erstmals gelang. Sie sehen, es wird spannend …“
3. Februar 2021
Mit dem eigenen Einkauf Gutes für die Natur tun
Seit vielen Jahren setzt sich die GNA aktiv für den Schutz, den Erhalt und die Entwicklung der Lebensräume wildlebender Tier- und Pflanzengesell-schaften ein. Ihr Schwerpunkt liegt dabei auf der Renaturierung von Fließgewässern und dem Artenschutz in der Aue. So wurden schon diverse Artenschutzmaßnahmen für verschiedenste bedrohte Tierarten wie den Fischotter, Eisvogel, Laubfrosch oder Kiebitz durchgeführt. Doch auch die Umweltbildung ist ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit.
Für die Fortführung ihrer wichtigen Natur- und Artenschutzprojekte ist die GNA auf Spenden und Fördermittel angewiesen. Über die Website www.gooding.de kann man die Naturschutzorganisation nun ganz einfach unterstützen, denn Gooding ist ein Internetportal, über das gemeinnützige Organisationen finanzielle Förderung erhalten. Dabei kann allein durch Online-Einkäufe geholfen werden. Denn bei jedem Einkauf, der von Gooding vermittelt wird, zahlt der betreffende Online-shop (Unternehmen) eine Prämie im Schnitt von bis zu 5 %, ohne das für den Nutzenden Mehrkosten entstehen.
„Auf unserer Internetseite findet sich seit heute ein Link, über den die Online-Einkäufe getätigt werden können. Die Prämien kommen dann den verschiedenen Projekten der GNA zugute.“, erläutert die Vorsitzende Susanne Hufmann. Alternativ könne man auf Gooding.de auch selbst nach „GNA“ suchen und dort über den Link in insgesamt 1.737 Shops einkaufen.
Alternativ freut sich die gemeinnützig arbeitende Organisation auch über Spenden auf das Konto IBAN: DE 75 5066 3699 0001 0708 00 bei der Raiffeisenbank Rodenbach. Die GNA ist zur Ausstellung von Spenden-bescheinigungen zwecks Vorlage beim Finanzamt berechtigt.