Aktuelles

10. April 2025 | Umweltbildung

 

Waldtage gestalten mit Kindern

 

Mit allen Sinnen den Wald erleben ist das Motto des neuen Outdoor-Seminars für Erzieher:innen, Grundschullehrer:innen und Tagespflege-personen. „Unser Ziel ist es, dass die Teilnehmenden Ideen für Waldtage und Ausflüge entwickeln, die Kinder ganzheitlich fördern und ihr Natur- und Umweltbewusstsein stärken. Vor Ort werden verschiedene Spiele und Forscherthemen erprobt, wobei Waldkenntnisse und didaktisch-methodi-sches Wissen erweitert werden. Fragen und Austausch in der Gruppe sind willkommen.“ informiert die ehrenamtliche Umweltpädagogin Anke Bissert-Bendel.

 

Auch andere Interessierte sind herzlich willkommen. Die Veranstal-tung findet statt am Dienstag, den 20. Mai in der Zeit von 9 bis 14 Uhr.

Veranstaltungsort ist ein Waldstück in Niederrodenbach. Treffpunkt ist der Parkplatz am Waldstadion in 63517 Niederrodenbach. Die Teilnahme kostet 45 € pro Person und beinhaltet das Seminarhandout und weiterführende Materialien, die online zur Verfügung gestellt werden. Teilnahmebestäti-gungen werden vor Ort ausgegeben.

 

Umweltbildung. Das Waldseminar ist Teil einer Angebotspalette, die die GNA konsequent erweitert. Die Fortbildungen orientieren sich an den Grundsätzen der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), die Menschen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln befähigt. Interessierte melden sich bitte bei Frau Bissert-Bendel per Mail an waldrucksack(at)online.de.

 

Das Seminar findet bei (fast) jedem Wetter statt. Bitte mitbringen: Sitz-kissen, bei Bedarf ein Klappstuhl, wetterfeste Kleidung und geeignetes Schuhwerk, Getränke und Verpflegung.

21. März 2025 | GNA macht sich an die Arbeit

 

Frühlingserwachen, auch für die Herbstzeitlose

 

Ihre hübschen Blüten, die im Herbst die Kinzigwiesen zieren, kennt wohl jede(r). Die blütenlosen Blätter, die jetzt als büscheliger Verband direkt aus der unterirdischen Knolle auf den landwirtschaftlichen Flächen hervor-sprießen, sind dagegen eher unbekannt. Diese Unkenntnis geht bisweilen so weit, dass die Blätter der Herbstzeitlose mit Bärlauch verwechselt werden – mit fatalen Folgen! Die Herbstzeitlose ist sehr giftig!

 

„Dies ist nicht nur ein Problem für unwissende Hobbyköche. Auch Rinder, Schafe und Pferde vergiften sich, wenn sie Herbstzeitlose fressen. Während die Tiere auf der Weide die bitter schmeckenden Blätter meiden, tun sie sich im Heu oder der Silage damit schwer. Aus gutem Grund verbietet das Gesetz, Futtermittel in Verkehr zu bringen, das schädliche Stoffe enthält. Damit fällt aber für die Bewirtschafter:innen der betroffenen Wiesen eine wichtige Einnahmequelle weg.“ erläutert Projektmanager Dr. Helmut Steiner von der Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung (GNA) die Hintergründe.

 

Wieso interessiert das aber eine Naturschutzorganisation, die sich, wie ihr Name sagt, dem Schutz unserer Flussauen verschrieben hat. „Nun, wenn die Wiesen, im Kinzigtal und anderswo, nicht mehr genutzt werden können, werden sie entweder in eine intensivere Nutzungsform überführt oder aufgegeben und der Verbuschung überlassen.“ so Dr. Steiner.

 

Kulturlandschaft als Lebensraum. Beides kann weder im Sinne des Naturschutzes noch im Sinne der Landwirtschaft sein, denn es geht nicht nur eine über Jahrhunderte geformte Kulturlandschaft verloren, sondern auch der Lebensraum für viele bedrohte Arten der Offenlandschaft. Als Beispiel sei hier nur der Kiebitz genannt, der auf Lebensräume mit weiten Wiesen, Feldern oder anderen natürlichen Flächen ohne größere Baum-decke, angewiesen ist. Diese Landschaften sind oft sehr artenreich und bieten vielen Tieren und Pflanzen eine Heimat.

 

Naturnahe Bewirtschaftung begünstigt Ausbreitung. Fatalerweise ist die Herbstzeitlose aber hervorragend an eine naturnahe Bewirtschaftung angepasst und hat sich bisher hartnäckig allen Versuchen, sie zurückzu-drängen, widersetzt. Ihre unterirdische Knolle erlaubt ihr, oberflächliche Maßnahmen wie Mähen oder Mulchen zu überstehen.

 

„Wir müssen daher neue Wege gehen. Oder genauer gesagt, neue alte Wege: Die alte, bewährte Methode, die unterirdische Knolle der Pflanze per Hand auszustechen, die zwar erfolgreich, aber heute nicht mehr leistbar ist, wollen wir in Zukunft von Robotern erledigen lassen. Die Allgäuer Firma Paltech ist dabei unser Partner. Deren Roboter, die zur Bekämpfung von Ampfer entwickelt wurden, sind gerade dabei, „auf Herbstzeitlose umzu-lernen“. Dazu musste man sie die vergangenen beiden Jahre noch an die Hand nehmen, sprich: manuell steuern. Dieses Frühjahr sollen sie nun zeigen, was sie gelernt haben.“

 

Wie für die Natur, in der mit der Wiederkehr von Wärme und längeren Tagen alles in Geschäftigkeit ausbricht, ist auch für die GNA das Frühjahr die arbeitsreichste Zeit. Das untere Kinzigtal muss kartiert werden, um die Entwicklung der Herbstzeitlose zu verfolgen, und die Rückdrängungs-versuche müssen vorbereitet, durchgeführt und dokumentiert werden.

Die Vorstellung, Roboter einfach alleine loszuschicken, ist bisher noch ein schöner Traum …

 

Aufgrund der hohen Nachfrage hat die GNA das Faltblatt zum Projekt aktualisiert und in einer höheren Auflage neu veröffentlicht. Es informiert über die geplante Verdrängung der giftigen Pflanze von landwirtschaftlichen Flächen mit innovativen, naturverträglichen Methoden. Das Faltblatt ist auf Anfrage kostenlos erhältlich: 06184 – 99 33 797 oder gna.aue@web.de.

14. März 2025 | Kulinarischer Wildkräuterspaziergang

 

Kleine Wanderung durch die Bulau von Hanau

 

Unter Leitung der GNA-Botanikerin Dr. Monika Pickert-Andres lernen die Teilnehmenden Bärlauch, Scharbockskraut und andere gesunde Frühlings-kräuter an ihren natürlichen Standorten kennen. Ebenso ihre immense Bedeutung für die Insektenwelt. Die besondere Ökologie eines Auenwaldes kommt während des gemütlichen Spaziergangs durch eines der letzten Auenwaldgebiete Hessens ebenso zur Sprache wie die biologischen Beson-derheiten der Frühjahrsblüher (Geophyten) und das richtige Sammeln von Wildkräutern. Weitere Aspekte, wie etwa die Verwechslungsgefahr mit giftigen Pflanzen oder das Thema Fuchsbandwurm, werden gesondert be-leuchtet. Dazu gibt die Exkursionsleiterin und zertifizierte Blühbotschafterin des Main-Kinzig-Kreises hilfreiche Tipps. Außerdem stellt sie die Regeln vor, die beim Sammeln zu beachten sind so wie der eigenen Sicherheit und der Natur dienen.

 

Die Veranstaltung startet am Samstag, den 5. April um 14 Uhr. Treff-punkt ist der Parkplatz an der Neuhofstraße (B 8) in Hanau. Empfohlen wird wettergerechte Kleidung und festes Schuhwerk. Die Führung dauert etwa 2,5 Stunden, kostet 4 Euro pro Person und kann vor Ort entrichtet werden. Die Teilnahme von Mitgliedern, Fördermitgliedern, Kindern und Jugend-lichen ist kostenlos. Die GNA bittet um rechtzeitige und verbindliche Anmel-dung, ausschließlich per E-Mail an anmeldung.gna@web.de. Mit der An-meldebestätigung erhalten die Teilnehmenden weitere Infos.

 

Viele Tier- und Pflanzenarten sind immer noch bedroht, Biotope, Lebens-räume und Ökosysteme gefährdet. Mithilfe Ihrer Spenden macht sich die GNA stark für den Schutz und Erhalt der letzten Naturparadiese. Lernen Sie die Projekte der GNA kennen und unterstützen Sie die gemeinnützige Organisation mit einer Spende auf das Konto bei der Raiffeisenbank Rodenbach mit der IBAN DE75 5066 3699 0001 0708 00.

 

Ab 50 € stellt die GNA automatisch Spendenbescheinigungen aus, wenn die Anschrift bekannt ist. Denn: Ihre Spende kann dem Finanzamt gegen-über steuerlich geltend gemacht werden. 

12. März 2025 | GNA mahnt zur Rücksicht

 

Brutzeit der Vögel beginnt jetzt

 

„Wie man seit kurzem an dem morgendlichen Gezwitscher erkennen kann, beginnen unsere Singvögel gerade damit, ihre Reviere abzugrenzen, einen Partner zu finden und einen geeigneten Nistplatz zu suchen.“ berichtet Susanne Hufmann von der GNA. Auch in den Kinzigauen regt sich schon das Leben. Viele Störche verteidigen die immer früher im Jahr besetzten Nester, Zugvögel wie Graugänse und Enten rasten in den Wiesen und Kiebitze suchen jetzt nach geeigneten Brutstandorten. „Deshalb gilt es, bei einem Aufenthalt in der Natur die Regeln der sogenannten Brut- und Setz-zeit nicht nur zu kennen, sondern auch zu beachten.“ betont Hufmann.

 

Brut- und Setzzeit. „Zugegebenermaßen ist der Begriff etwas sperrig. Mit Brutzeit wird natürlich das Brüten der Vögel bezeichnet, die die gelegten Eier warmhalten, bis Jungvögel schlüpfen. Der Begriff Setzzeit kommt aus der Jägersprache und meint den Zeitraum, in dem das Haarwild, darunter Rehe und Rotwild, Junge bekommt. Aber auch andere Arten wie Amphibien halten jetzt Hochzeit, in dem sie zu Feuchtbiotopen und Tümpeln wandern, um sich dort zu finden, zu laichen und für eine neue Generation sorgen. Die Brut- und Setzzeit dauert vom Frühling bis zum Frühsommer. Egal ob Reh oder Vogel: Die Elterntiere benötigen für die Aufzucht viel Kraft. Und auch die Jungtiere, ganz gleich ob Kitz oder Küken, benötigen Ruhe und unseren besonderen Schutz.“, erläutert die GNA-Biologin.

 

Besondere Rücksicht gefordert. In Hessen erstreckt sich die allgemeine Brut-, Setz- und Aufzuchtzeit von Anfang März bis etwa Mitte Juli. In die-sem Zeitraum wird von Hundehaltern noch mehr Verantwortung und er-höhte Rücksichtnahme gefordert, und das grundsätzlich in allen Außen-bereichen, also Wiesen, Wäldern und in der Feldflur. Die Wege sollten auf keinen Fall verlassen werden und Hunde unbedingt angeleint sein. Nur so ist sicherzustellen, dass junge Feldhasen oder Jungvögel nicht aufge-schreckt und unnötigerweise gestresst werden. Denn das kann unter Umständen sogar Leben kosten.

 

Die Naturschützerin appelliert auch an Eltern. „Immer wieder beo-bachten wir, dass Kinder über Felder und Wiesen laufen, um rastende Grau-gänse oder Enten aufzuscheuchen. Das ist kein Spaß, denn die Altvögel können verscheucht und Gelege zertreten werden. Zugvögel, die in den Kinzigwiesen rasten, benötigen ihre Energiereserven für den Weiterflug, nicht für die Flucht.“, so Hufmann.

 

Allgemeine Leinenpflicht in Hessen ist überfällig. Dass eine Leinen-pflicht während dieser sensiblen Zeit mehr als überfällig ist, darin sind sich alle Naturschützer einig. Doch die Kommunen können während der kriti-schen Monate individuell Verbote beschließen. Und in ausgewiesenen Naturschutzgebieten ist dies sowieso der Fall. Außerdem verbietet das Bundesnaturschutzgesetz, Wild aufstöbern zulassen.

 

Achtung: In den verschiedenen Kommunen gelten für die Brut- und Setz-zeit oftmals unterschiedliche Termine. Allen gemeinsam ist, dass sie frei-laufenden Hunden enge Grenzen setzen. Bei Missachtung drohen hohe Bußgelder. Da lohnt es sich doch, den Hund an der Leine zu führen.

4. März 2025 | Renaturierung erfolgreich abgeschlossen

 

Neues Naturparadies im hessischen Spessart

 

Das Lohrbachtal beherbergt wertvolle Feuchtwiesen, wird während des regenreichen Winterhalbjahres regelmäßig überschwemmt und ist Lebens-raum vieler auentypischer Tiere und Pflanzen. Obwohl bis heute kein Natur-schutzgebiet, ist die Lohrbachaue nicht nur für die heimische Amphibien-fauna von großer Bedeutung.

 

Vorarbeiten des NABU Biebergemünd-Flörsbachtal e.V. „Seit einigen Jahren bemühen wir uns verstärkt um den Erhalt und kauften dazu fast 2 Hektar Feuchtgrünland auf, das für die Landwirte nicht mehr interessant war. Gemeinsam mit der GNA-Stiftung Mensch und Natur legten wir einen Tümpel an und kümmerten uns darum, dass die häufig vom Lohrbach über-schwemmten Wiesen mit Schafen beweidet oder gemäht wurden, was leider nicht immer möglich war. So drohten die Wiesen nach und nach zu verbrachen und zu verbuschen. Außerdem pflegten wir in vielen ehrenamt-lichen Arbeitsstunden die Obstbäume am Rande des Feuchtgebietes.“ berichtet der Vorsitzende Wolfgang Froschauer.

 

Heute schon ein Hotspot der Artenvielfalt. Die Vorsitzende der GNA, Susanne Hufmann führt weiter aus: „Seit 2021 besteht mit den ortsan-sässigen Naturschützern eine Kooperation, die zum Ziel hat, dass das Feuchtgebiet wiederbelebt und der Lebensraum für seltene und bedrohte Arten verbessert wird. Im Gebiet und darüber hinaus sind die Spuren des Bibers überall sichtbar. Eisvögel fischen im Bach und Wasseramseln brüten hier. Der Schwarzstorch kommt als Nahrungsgast dann und wann zu Besuch. In weiten Teilen ist der Lohrbach noch naturnah. Im Bereich der Renaturierung ist das Fließgewässer leider schon seit vielen Jahren massiv begradigt und folgt daher nicht mehr seinem natürlichen Lauf.“

 

Bäche unter dem Schutz der EU. Nur der Lohrbach selbst und der Flörs-bach sind seit 2008 Teil eines etwa 17 Hektar großen Schutzgebietes der europäischen Union (EU). Das sogenannte Flora-Fauna-Habitat-Gebiet (FFH) liegt zwischen Kempfenbrunn und Lohrhaupten und der bayerischen Landesgrenze im Süden. Unter Schutz stehen ausschließlich die Wasser-läufe mit den Bachbewohnern Groppe und Neunauge wie auch die 10 Meter breiten Uferstreifen auf beiden Seiten der Gewässer. Das FFH-Gebiet gehört gemeinsam mit anderen europäischen Schutzgebieten zum Natura 2000-Netz, das innerhalb der EU zum Schutz wildlebender Tier- und Pflanzen-arten und ihrer natürlichen Lebensräume errichtet wurde.

 

Maßnahmen in Kooperation mit Fachleuten des RP Darmstadt. Zu den Maßnahmen, die nach fast dreijähriger Vorbereitung, Planung und mit Baugenehmigung des Main-Kinzig-Kreises ab Oktober 2024 durchgeführt wurden, zählen der Rückbau eines baufälligen Schafstalls, der die natür-liche Fließgewässerdynamik des Lohrbaches behinderte, die Grundpflege der Feuchtwiesen, um Gehölze und Neophyten zurückzudrängen und die Neuanlage einer großen Flutmulde.

 

Naturschützer trotzen Klimawandel. Innerhalb dieser Flutmulde legte man drei weitere Fortpflanzungstümpel zur Unterstützung von Erdkröte, Grasfrosch, Feuersalamander, Teichmolch und Co. an, so dass auch in zu heißen und zu trockenen Zeiten die Amphibienentwicklung vom Ei über die Kaulquappe bzw. Larve bis zum adulten Tier abgeschlossen werden kann. Libellen und Wasserinsekten profitieren ebenso von der Anlage.

 

Nichts geht ohne Probleme. „Leider hatten wir bei diesem Projekt mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen. Aber das kommt bei unserer Arbeit häufiger vor, denn wir arbeiten direkt in und mit der Natur und nicht nur am Schreibtisch.“ bemerkt Hufmann, die als Biologin auch die Projekt-leitung inne hatte. „Aufgrund von technischen Verzögerungen kamen wir in die regenreichste Zeit und auch die Anwesenheit des Bibers machte uns zu schaffen. So gern wir ihn als Landschaftsgestalter sehen, führten seine zum Zeitpunkt der Realisierung intensiven Bautätigkeiten diesmal zu einer an-dauernden Überschwemmung des Baufeldes. Wir mussten flexibel rea-gieren und pragmatische Lösungen finden, natürlich immer in Rücksprache mit den zuständigen Behörden, darunter die Untere Wasserbehörde, die Untere Naturschutzbehörde sowie der Naturschutzbeauftragte des Forst-amtes Jossgrund. Das gelang uns schließlich, nicht zuletzt auch durch die kompetente Unterstützung des ausführenden Bauunternehmens.“ Erst in einigen Monaten werde sich zeigen, ob und wie die Maßnahmen wirken, denn zurzeit durchfließt das Wasser des Lohrbaches immer noch, bedingt durch einen großen Biberdamm, das Feuchtgebiet und sucht sich erst unterhalb seinen Weg zurück ins eigentliche Bachbett.

 

Förderung durch Bund und Land. Die Wiederherstellung und Entwick-lung des Feuchtgebietes in der Lohrbachaue wurde gefördert durch das Land Hessen und - im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) - mitfinanziert durch die Bundesrepublik Deutschland. Bewilligungsstelle ist das Regierungspräsi-dium Darmstadt. „60 % der finanziellen Mittel stammen vom Bund, 40 % vom Land. Das Förderprogramm bietet die einmalige Möglichkeit, investive Naturschutzmaßnahmen im ländlichen Raum und in der Agrarlandschaft zu realisieren.“, so Hufmann abschließend.

17. Februar 2025 | Exkursion

 

Naturparadies Ruhlsee

 

Tankstelle Ruhlsee. Mitten im Main-Kinzig-Kreis finden sich Jahr für Jahr zahlreiche Zugvögel zum Rasten und Überwintern ein. Das nicht ohne Grund, denn vor 15 Jahren wurden der See und ein Abschnitt der Kinzig naturnah gestaltet. „Heute ist der Ruhlsee wie eine Tankstelle.“ berichtet Günter Könitzer (GNA). „Auf ihren Flügen von den Brutgebieten im Norden zu den Winterquartieren und wieder zurück machen Zugvögel hier Rast und „tanken“ auf, um ihre langen Reisen gestärkt und ausgeruht fortsetzen zu können. Leider geschieht dies nicht immer ungestört, denn nach wie vor sind freilaufende Hunde ein großes Problem. Im Frühjahr machen sie und ihre Besitzer:innen zusätzlich Kiebitzen und Bekassinen das Leben schwer und verhindern schon seit Jahren ein erfolgreiches Brüten auf den Wiesen, die als Hundetoilette missbraucht werden.“ kritisiert Könitzer.

 

Natur versus Erholung? Das Südufer wurde von den zuständigen Behör-den aus Naturschutzgründen ganzjährig gesperrt. Ein Betreten der sensi-blen Gebiete ist nicht gestattet und kann im schlimmsten Fall sogar geahn-det werden.

 

Das Nordufer des Ruhlsees steht dagegen allen Besucher:innen offen, die die Landschaft schätzen und die Ruhe unbeschwert genießen wollen. Damit sie ausreichend über die Wegeführung und das richtige Verhalten Bescheid wissen, erarbeitete die GNA zusammen mit der Stadt Langenselbold Be-sucherinformationstafeln, die seit dem letzten Herbst weiterhelfen können.

 

Treffpunkt der Exkursion am 16. März ist um 14 Uhr der Parkplatz bei der Baumschule Müller. Empfohlen wird wettergerechte Kleidung. Festes Schuhwerk oder Gummistiefel sind „schon fast Pflicht“. Wer hat, sollte Fernglas oder Spektiv mitbringen. Die Führung dauert etwa 1,5 Stunden und kostet 4 Euro. Die Teilnahme von Mitgliedern, Fördermitgliedern, Kindern und Jugendlichen ist kostenlos. 

11. Februar 2025 | GNA-Stiftung Mensch und Natur

 

Blühflächen für Insekten und Co.

 

Das Massensterben der Wildbienen aufzuhalten; das hat sich die in Roden-bach ansässige GNA-Stiftung Mensch und Natur schon früh zur Aufgabe gemacht. „Trauriger Hintergrund ist das Insektensterben. Laut Roter Liste sind von 424 hessischen Wildbienenarten 43 Prozent in ihrem Bestand ge-fährdet oder schon ausgestorben. Eine fatale Entwicklung, die es aufzu-halten gilt. Die Ursachen sind bekannt: Es fehlen blühende Wiesen, natur-nahe Gärten und Balkone, Nisthöhlen und Möglichkeiten zum Überwintern.“ so Susanne Hufmann, ehrenamtliches Mitglied des dreiköpfigen Stiftungs-vorstands.

 

„Als Blühpatin arbeiten wir seit 2020 mit örtlichen Landwirt:innen zusam-men und fördern dadurch die Artenvielfalt in der Agrarlandschaft. Die Blüh-streifen liegen auf Äckern oder an ihren Rändern. Die Auswahl der Pflanzen ist mit Bedacht getroffen, denn die Flächen sollen in den darauffolgenden Jahren wieder als Anbaugebiet genutzt werden. Das Saatgut entspricht daher den Empfehlungen des Kreisbauernverbandes.“

 

Unter den Blühpflanzen finden sich Dill, Fenchel, Koriander, Inkarnatklee, Schwarzkümmel und seltene Ackerwildkräuter. Büschelschön, Sonnen-blumen und verschiedene Kleearten sind bis zum Spätsommer beliebte Nahrungsquellen für Wildbienen, Schmetterlinge, Schwebfliegen und andere Blütenbesucher. Im Jahresverlauf wird das Angebot aber immer knapper. Schon ab Juni, wenn die Zeit der Frühblüher vorbei ist, beginnt
die Zeit des Mangels. Blühflächen liefern aber auch dann noch genügend Nektar und Pollen. Die verblühten Pflanzenstängel bleiben bis zum nächsten Frühjahr stehen und sind so ein sicheres Winterquartier für viele Insekten-larven, wovon auch die Vogelwelt profitiert. In der ausgeräumten Kultur-landschaft stellen Blühstreifen außerdem wertvolle Rückzugsorte für Klein-tiere wie Feldhasen und andere dar.

 

Der Zusatzgewinn der Umweltlotterie GENAU sichert die Anlage weiterer und größerer Blühflächen, darunter auch mehrjährige Blühstreifen. „Mit dem Geld können wir jetzt den Ankauf von Saatgut und den Arbeits-einsatz der Landwirtschaft finanzieren.“ so Hufmann abschließend.

 

Sie wollen die Arbeit der gemeinnützigen GNA-Stiftung Mensch und Natur unterstützen? Dann spenden Sie auf das Konto IBAN: DE06 5066 3699 0001 0734 00 bei der Raiffeisenbank Rodenbach. 

3. Februar 2025 | Veranstaltungsankündigung

 

Gewässerkunde – leicht gemacht

 

„Das ganztägige Angebot ermöglicht einen Blick unter die Gewässerober-fläche. Lernen Sie - unter der fachlichen Leitung des Biologen Thomas Andres - Lebensräume wie Bach, Teich, Fluss und See kennen, erforschen Sie das große Spektrum der Wasserorganismen und erfahren Sie Span-nendes über die Anpassungen unter Wasser.“, bewirbt die GNA-Vorsitzende Susanne Hufmann die Veranstaltung.

 

Verschiedene Gewässertypen und ihre Besonderheiten stehen im Focus. Als Lebensräume sind sie sehr verschieden und erfordern daher von ihren tier-ischen und pflanzlichen Bewohnern unterschiedliche Überlebensstrategien. Im Praxisteil wird die Handhabung von Binokular, Mikroskop und Bestim-mungsliteratur geübt. Bestimmungsübungen helfen bei der Ansprache der Gewässerorganismen und einer vereinfachten Zuordnung in systematische Gruppen. Überdies geht man der Frage nach, welche Organismen Aussagen über die Gewässergüte zulassen. Anschließend besuchen die Teilnehmen-den ein Gewässer, um das Erlernte gleich auszuprobieren.

 

Mit dem Kurs macht die GNA auf Binnengewässer, ihre Ökologie, Gefähr-dungen und Schutzmöglichkeiten aufmerksam. Termine sind Samstag, der 15. März und Samstag, der 29. März, jeweils von 9:30 bis 16 Uhr. Ort der Veranstaltung ist die Ökologische Bildungsstätte Rodenbach (Mühl-straße 11, 63517 Rodenbach). Der Kostenbeitrag liegt bei 95 Euro pro Person. Mitglieder und Studierende zahlen nur die Hälfte. Teilnahme-bescheinigung/Handouts sind im Preis enthalten, Getränke werden gestellt.

 

GNA bittet um verbindliche Anmeldungen. Da die Teilnehmerzahl auf 8 Personen begrenzt ist, wird eine frühzeitige Anmeldung per Telefon 06184 – 99 33 797 oder per E-Mail an gna.aue@web.de empfohlen. Anmeldeschluss ist der 28. Februar. Die GNA rät: „Denken Sie bitte an wetterangepasste Kleidung, Sonnen- oder Regenschutz, festes Schuhwerk, Gummistiefel und natürlich ihre Tagesverpflegung. Eine Teilnahme erfolgt auf eigene Gefahr.“ 

22. Januar 2025 | Veranstaltungsprogramm

 

Natur erleben, beobachten und verstehen

 

Beobachtungen im Vogelparadies oder Moorerkundung?
Die thematische Bandbreite der Veranstaltungen ist groß. Neben Exkur-
sionen an den Langenselbolder Ruhlsee und ins Bad Orber Feuchtgebiet Eschenkar ist im Sommer wieder ein barrierefreier Spaziergang zu den Rodenbacher Stor-chenfamilien geplant. Die beliebten Umweltbildungs-angebote „Mit der Wasserforscherkisten auf Tour“ und „Mit dem Waldruck-sack unterwegs“ eignen sich nicht nur für Kindergärten, Kitas und Schul-klassen sondern auch als Ferienspielaktion oder für Kindergeburtstage.
Die Termine sind ab sofort frei vereinbar.

 

Gewässerkunde – leicht gemacht. Im März schon findet der zweitägige Kurs statt, der einen Blick in unter die Oberfläche von Bach, Teich, Fluss und See ermöglicht. Die Teilnehmenden lernen besondere Lebensräume kennen, erforschen unter dem Binokular die Welt der Wasserorganismen und erfahren spannende Details über die unterschiedlichsten Anpassungen an ein Leben im Wasser. Der Kurs findet in der Ökologischen Bildungsstätte Rodenbach statt. Die Teilnehmerzahl ist leider begrenzt, weshalb eine frühzeitige Anmeldung empfohlen wird. Auch für den Kulinarischen Wildkräuterspaziergang in die Bulau von Hanau bittet die GNA um frühzeitige Anmeldung unter anmeldung.gna@web.de.

 

Waldtage gestalten mit Kindern im Alter von 3 bis 6 Jahren. Ganz neu im Programm ist eine Fortbildung für pädagogische Fachkräfte in Kin-dergärten, Kindertagesstätten und Grundschulen sowie andere Erwachsene, die den Wald als Lebensraum erfahrbar macht. Während des Outdoor-Seminars werden außerdem Ideen und Impulse für die Gestaltung von Waldtagen und Waldausflüge vermittelt. Mehr Informationen zum Ablauf und zur Anmeldung unter waldrucksack@online.de

 

Online oder gedruckt. Alle Termine und Kosten finden sich im Internet unter www.gna-aue.de/programm-2025/ oder auch als Download.

Das gedruckte Programm kann kostenlos angefordert werden (Telefon 06184 – 99 33 797 oder gna.aue@web.de).

Im Feuchtgebiet Eschenkar oft zu finden: Moorbildende Torfmoose | Foto: Pixabay.com

15. Januar 2025 | Umweltschutz

 

Alte Handys sammeln für die Umwelt

 

Inzwischen sammelte die GNA fast 3.500 Altgeräte. „Das bedeutet, dass bis heute mehr als 30 kg Kupfer, 500 g Silber und fast 85 g Gold zurückgewon-nen wurden.“ berichtet die GNA Vorsitzende Susanne Hufmann. „Fast jede(r) schafft sich pro Jahr ein neues Handy an. Millionen gebrauchter Handys liegen so vergessen in den Schubladen. Das sind Millionen Mög-lichkeiten, einfach und aktiv Ressourcen zu schonen. Der wiederver-wertbare Anteil an Metallen ist pro Gerät zwar relativ gering, doch die Menge macht es. Vor allem aber die Weiterverwendung gebrauchter Geräte kommt der Umwelt zugute.“

 

Die von der GNA vorbereiteten und eingeschickten Geräte werden in einem Recycling-Center elektronisch erfasst. Etwa 10 Prozent der Altgeräte lassen sich tatsächlich weiterverwenden. Selbstverständlich werden vor dem Weiterverkauf alle Daten der vorherigen Nutzer sorgfältig gelöscht.

Die anderen 90 Prozent sind defekt und werden in einem modernen Verfahren umweltgerecht recycelt. Denn bis zu 100 Prozent der eingesetzten Materialien lassen sich ein weiteres Mal verwenden.

 

Die in Kooperation mit einigen Kommunen eingerichteten Handysammel-stationen finden sich in den Rathäusern und Bürgerbüros von Rodenbach, Langenselbold, Hasselroth und Bad Orb. Dort können zu den üblichen Öffnungszeiten Altgeräte abgegeben oder in die Sammelboxen geworfen werden. Die ehrenamtlichen Helfer der GNA holen die Handys regelmäßig ab und bereiten den sicheren Weitertransport vor. Auch am Sitz der GNA Geschäftsstelle im Alten Pfarrgehöft von Niederrodenbach (Mühlstraße 11) können jederzeit Handys abgegeben werden (Postkasten am Tor).

 

„Man kann uns zusätzlich unterstützen, indem vor Einwurf des Altgerätes der Akku entfernt wird. Gerne können Sie diesen mit in die Sammlung geben. Wir stellen eine ordnungsgemäße Entsorgung sicher. Wenn Sie ganz sicher gehen wollen, entfernen Sie bitte die SIM- und Speicherkarten und löschen Sie Ihre persönlichen Daten. Informationen zum Umwelt-problem Handy sind auf unserer Internetseite  nachzulesen.“, so Hufmann abschließend.