Aktuelles 

12. März 2024 | GNA bittet um Rücksicht

 

Die Brut- und Setzzeit hat begonnen

 

Der Begriff „Brut- und Setzzeit“ umschreibt den Zeitraum vom Frühling bis zum Frühsommer, in dem beinahe alle Wildtiere Nachwuchs haben: Amphibien wandern und laichen in Tümpeln und Flutmulden, Rehkitze werden aufgezogen und wiesenbrütende Vögel wie der Kiebitz und die Bekassine legen ihre Eier in den Kinzigwiesen ab. Egal ob Reh oder Vogel: Die Elterntiere benötigen für die Aufzucht viel Kraft. Und auch die Jung-tiere, ganz gleich ob Kitz oder Küken, benötigen jetzt besonders viel Ruhe und einen besonderen Schutz.

 

Von März bis Mitte Juni ist besondere Rücksicht gefordert.

In Hessen erstreckt sich die allgemeine Brut-, Setz- und Aufzuchtzeit von Anfang März bis etwa Mitte Juli. „In diesem Zeitraum wird von Hundehal-tern noch mehr Verantwortung und erhöhte Rücksichtnahme gefordert.“, erläutert Susanne Hufmann, Biologin und Vorsitzende der GNA. „Das betrifft grundsätzlich alle Außenbereiche, also Wiesen, Wälder und die Feldflur. Die Wege sollten auf keinen Fall verlassen werden und Hunde unbedingt angeleint sein. Nur so ist sicherzustellen, dass junge Feldhasen oder Jungvögel nicht aufgeschreckt und unnötigerweise gestresst werden. Denn das kann unter Umständen sogar ihr Leben kosten.“

 

Die Naturschützerin appelliert auch an Eltern. „Immer wieder beo-bachten wir, dass Kinder über Felder und Wiesen laufen, um rastende Grau-gänse oder Enten aufzuscheuchen. Das ist kein Spaß, denn Altvögel können verscheucht und Gelege zertreten werden. Zugvögel, die in den Kinzigauen rasten, benötigen ihre Energiereserven für den Weiterflug, nicht für die Flucht.“, so Hufmann. Außerdem seien ungestörte Rastflächen durch den enormen Flächenverbrauch im Main-Kinzig-Kreis inzwischen sehr rar ge-worden.

 

Allgemeine Anleinpflicht ist überfällig. Dass eine allgemeine Anlein-pflicht in Hessen während dieser sensiblen Zeit mehr als überfällig ist, darin sind sich die Naturschützer einig. In ausgewiesenen Naturschutzgebieten ist dies heute schon der Fall. Grundsätzlich sollten aber überall Hunde angeleint sein. Das Bundesnaturschutzgesetz verbietet es außerdem, Wild aufstöbern zulassen.

 

Achtung: In den verschiedenen Kommunen gelten für die Brut- und Setzzeit oftmals unterschiedliche Termine. Allen gemeinsam ist, dass sie freilaufenden Hunden enge Grenzen setzen. Bei Missachtung drohen hohe Bußgelder. Da lohnt es sich doch, den Hund an der Leine zu führen.

 

Hintergrund: Die Hessische Gefahrenabwehrverordnung (HundeVO) schreibt für das Halten und Führen von Hunden in § 1 Absatz 1 vor: "Hunde sind so zu halten und zu führen, dass von ihnen keine Gefahr für Leben oder Gesundheit von Menschen oder Tieren ausgeht.“ Gemeint sind damit selbstverständlich auch alle in der freien Natur lebenden Wildtiere. Und weiter: „Sie dürfen außerhalb des eingefriedeten Besitztums der Halterin oder des Halters nicht unbeaufsichtigt laufen gelassen werden.“ Ein Verstoß ist nach § 1 Absatz 1 Satz 2 der HundeVO sogar bußgeldbewehrt.

 

Spenden & Patenschaften helfen. Zur Unterstützung ihres wichtigen Engagements bittet die GNA um Spenden auf ihr Konto bei der Raiffeisen-bank Rodenbach mit der IBAN DE 75 5066 3699 0001 0708 00. Übrigens: Auch Patenschaften helfen, bedrohte Tierarten zu bewahren. Denn nicht nur der Weißstorch, Kiebitz und Bekassine, sondern auch stark gefährdete Amphibien wie Laubfrosch und Gelbbauchunke profitieren von den zahl-reichen Renaturierungen und gelungenen Artenschutzmaßnahmen der GNA. Ihre Spende kann steuerlich abgesetzt werden.

1. März 2024 | Exkursion - Kein Anmeldung nötig

 

Den Vorfrühling am Ruhlsee erleben

 

Die Führung steht unter dem Motto „Ein Vogelparadies in der Entwicklung“. Denn mitten im Main-Kinzig-Kreis finden sich Jahr für Jahr zahllose Zug-vögel zum Rasten und Überwintern ein. Das nicht ohne Grund, denn vor fast 15 Jahren wurden der Ruhlsee und ein Kinzigabschnitt naturnah um-gestaltet. Die Kinzigaue von Langenselbold ist Naturschutzgebiet und zu-sätzlich von der EU unter Schutz gestellt.

 

Renaturierung bringt Revitalisierung. Die von der GNA geplante und von 2009 bis 2010 umgesetzte Renaturierung ist erfolgreich. Der Natur-schutzsee mit einer drei Hektar großen Flachwasserzone ist nicht nur Rast-platz, sondern auch als Vogelbrutgebiet von Bedeutung. Das Grünland be-herbergt seltene und bedrohte Pflanzen. Die schonend bewirtschafteten Wiesen rund um den See gehören schon lange wieder zum Nahrungsrevier der Störche. Viele Besucher und freilaufende Hunde machen allerdings den wiesenbrütenden Vögeln wie Kiebitz und Bekassine nach wie vor das Leben schwer.

 

Wasser, Wiesen und Wald. Am Ruhlsee findet man einen der letzten feuchten Eichen-Hainbuchen-Wälder, den die Landesstraße in das „Bockgehörn“ und den „Stellweg“ unterteilt. Im Bockgehörn gibt es eine interessante Naturschutzstrategie: Gemeint ist der Prozessschutz, wonach die natürlichen Prozesse im Ökosystem Wald - vom Wachsen über das Werden und Vergehen - ungestört ablaufen sollen. Eingriffe sind zu unterlassen. Dies bedeutet, dass keine Bäume gefällt und kein Totholz entnommen werden darf.

 

Naturschutz und Erholung im Einklang. Während der Kinzigsee ganz der Freizeitnutzung und dem Wassersport gewidmet ist, sollen am Nordufer des Ruhlsees vor allem Naturschutz und Erholung im Einklang stehen. Das Südufer ist ganzjährig für Besucher*innen behördlicherseits gesperrt. Ein Betreten des sensiblen Gebietes ist aus Naturschutzgründen nicht gestat-tet.

 

Wiederherstellung des Ruhlsee-Lehrpfades. Neben Joggern und Radfahrern sind es vor allem Spaziergänger, die die weithin offene Land-schaft schätzen und die Ruhe genießen. Damit Erholungssuchende infor-miert und unbeschwert die Natur genießen können, veröffentlichte die GNA in Zusammenarbeit mit der Stadt Langenselbold ein Faltblatt, das kostenlos angefordert werden kann (gna.aue@web.de). Darin finden sich wichtige Hinweise für Besucher*innen mit Hund. Außerdem ist seitens der GNA die Wiederherstellung des Ruhlsee-Lehrpfades geplant und könnte – wenn alles gut geht – noch in diesem Jahr stattfinden.

 

Treffpunkt ist um 14 Uhr der Parkplatz bei der Baumschule Müller. Wettergerechte Kleidung und festes Schuhwerk werden empfohlen. Bitte Fernglas und/oder Spektiv mitbringen, wenn vorhanden. Die Führung dauert etwa 1,5 Stunden. Die GNA bittet um einen Kostenbeitrag von 4 Euro pro Person, die Teilnahme von Mitgliedern, Kindern und Jugendlichen ist kostenlos.

 

Die Einnahmen kommen den Auenschutzprojekten der GNA zu gute. Weitere Termine finden sich im Veranstaltungskalender 2024, der ebenfalls kostenlos angefordert werden kann. (Telefon 06184 – 9933797 oder gna.aue@web.de).

 

„In Zeiten von Klimakrise und Artensterben ist Naturschutz wichtiger denn je.“, sagt Susanne Hufmann, Vorsitzende der GNA. Zur Unterstützung ihrer Projekte bittet die gemeinnützige Organisation daher um Spenden auf das Konto mit der IBAN DE 75 5066 3699 0001 0708 00 bei der Raiffeisenbank Rodenbach. Spenden an die GNA können steuerlich abgesetzt werden.

27. Februar 2024 | Artenschutz

 

Die Kinzig wartet auf den Fischotter

 

„Wie der Name schon sagt, frisst der Fischotter Fisch. Damit ist er ein direkter Nahrungskonkurrent des Menschen. Und bei Nahrungskonkurrenz versteht der Mensch nun mal keinen Spaß“, erläutert GNA-Biologe Dr. Helmut Steiner die Hintergründe der Problematik.

 

Der Fischotter, wissenschaftlich Lutra lutra genannt, wurde in der Vergan-genheit fast bis zur vollständigen Ausrottung verfolgt. Nun kommt er lang-sam wieder. Noch ist er nicht überall in seinem früheren Verbreitungsge-biet angekommen, und doch wird schon wieder seine Verfolgung aufge-nommen. Bayern genehmigte im letzten Jahr sogar das Töten von Fisch-ottern. „Entnahme“ wird das verschämt genannt.

 

Die Suche geht weiter

So kommt es, dass der Fischotter eine der Säugetierarten in Europa ist, die sehr stark bedroht ist. Bundesweit ist er sogar "vom Aussterben bedroht". Daher soll ihm in den kommenden Jahren die Rückkehr an die Kinzig „aus eigener Kraft“ erleichtert werden. Dazu kooperierte die GNA von 2018 bis 2021 mit der renommierten Heinz Sielmann Stiftung, die das Vorhaben finanziell und ideell unterstützte. Seitdem geht die Suche weiter.

 

Dazu begeht Dr. Steiner jedes Jahr im Rahmen der bundesweiten ISOS-Kartierung der Aktion Fischotterschutz (Hankensbüttel) festgelegte Transsekte im Main-Kinzig-Kreis und im unterfränkischen Landkreis Bad Kissingen. Durch seine nächtliche Lebensweise ist der Fischotter allerdings eine schwer zu untersuchende Tierart. Als Nachweise gelten daher Tritt-siegel, Kot und andere Spuren wie Scharrhaufen an den Gewässern.

 

Der Körperbau des Fischotters ist unverwechselbar

Durchschnittlich 110 bis 130 cm lang, wiegt er sieben bis 10 Kilogramm. Kennzeichnend sind eine stromlinienförmige Gestalt, ein langer Schwanz und Schwimmhäute zwischen den Zehen.

 

Als Lebensraum beanspruchen Fischotter naturnahe, strukturreiche Fließ-gewässer mit dichter Ufervegetation, die im Winter lange eisfrei sind. Die Baue finden sich - über dem Wasserspiegel liegend - an schwer zugäng-lichen, überhängenden und stark verwurzelten Uferbereichen, wovon es an der hessischen Kinzig nicht fehlt. Nahrungstiere sind Fische, Amphibien, Krebse, Kleinsäuger, Insekten und Weichtiere wie Muscheln und Schnecken. Fischotter können bis zu 15 Jahre alt werden.

 

Situation an der Kinzig

Im Einzugsgebiet der Kinzig, früher Teil des Verbreitungsgebietes, glänzt der Fischotter noch durch Abwesenheit. In den Jahren 2018 und 2019 unternahm die GNA entlang der Kinzig eine intensive Suche nach der zweitgrößten heimischen Marderart. Dabei wurde die gesamte untere Kinzig mit dem Kajak befahren, um vom Wasser aus nach Spuren zu suchen. Gefunden wurde Nutria und Bisam. Dass sich der Biber an der Kinzig wieder wohl fühlt, ist ganz einfach anhand seiner charakteristischen Nagespuren zu erkennen. Wer nach wie vor fehlt, ist der Fischotter. Dabei ist die Kinzig dank zahlreicher Renaturierungen und Schutzbemühungen wieder ein schöner Fluss. Selbst im Stadtgebiet von Hanau hat die Kinzig durchgehend Begleitgrün, wie man erstaunt vom Boot aus feststellt.

 

Aktion Otterspotter

Wo könnte der Fischotter herkommen? Wo gibt es die nächsten Fischotter-vorkommen? Schaut man sich bei den Nachbarn um, so wird man im unterfränkischen Sinn-Jossa-Gebiet fündig. Im Rahmen ihrer Kartierungs-arbeit für die Aktion Otterspotter konnte die GNA 2023 und 2024 Fischotter an der Sinn, flussabwärts von Bad Brückenau nachweisen. Folgt man der Jossa und anderen Nebenbächen der Sinn aufwärts, so trennen ihren Oberlauf meist nur einige hundert Meter von dem der Bäche, die in die Kinzig entwässern. Für eine hochmobile Art wie den Fischotter sollte das eigentlich kein Problem sein. Zwischen dem Gronaubach (Sinn-Jossa) und dem Auerbach (Kinzig) sind es sogar nur 200 Meter. Es gäbe also zahlreiche Zugänge ins Kinzigsystem. „Noch haben wir ihn nicht gefunden, aber eines Tages wird er kommen…!“, so Dr. Steiner zuversichtlich.

 

Mehr Informationen über das Projekt „Vorfahrt für den Fischotter“ finden Sie unter www.gna-aue.de/projekte/fischotter/. Die gemeinnützige GNA setzt sich seit langem für die Natur und die Artenvielfalt ein. Zur Unterstützung bittet die GNA um Spenden auf das Konto bei der Raiffeisenbank Rodenbach mit der IBAN: DE75 5066 3699 0001 0708 00. Die GNA ist berechtigt, Spendenbescheinigungen auszustellen.

 

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12. Februar 2024 | GNA sagt Veranstaltungen ab

 

Natur- und Lehrgarten existiert nicht mehr

 

„Dies betrifft alle Veranstaltungen, die im Alten Pfarrgehöft von Nieder-rodenbach stattfinden sollten und bei denen der Naturgarten als außer-schulischer Lernort eine wesentliche Rolle hätte spielen sollen.“ informiert Susanne Hufmann, Vorsitzende der GNA.

 

Betroffen seien in erster Linie die für das Frühjahr geplanten Botanischen Kurse von Dr. Monika Pickert-Andres (Zertifizierte Blühbotschafterin des Main-Kinzig-Kreises), bei denen die vielfältige Wiesenflora des Gartens Bestandteil der neu aufgelegten Erwachsenenfortbildung gewesen wäre. Ebenso betroffen ist die Berufliche Fortbildung für Erzieher:innen und andere pädagogische Fachkräfte zum Lebensraum Wasser, bei der die beiden Gartenteiche, belebt von Molchlarven, Libellen und vielen anderen Wasserorganismen, erforscht werden sollten.

 

Hintergrund ist die seit dem 1. Februar 2024 vollzogene Totalräumung des Natur- und Lehrgartens im Alten Pfarrgehöft durch einige Akteure der Evangelischen Kirchengemeinde Rodenbach, von der die gemeinnützige Naturschutzorganisation vollkommen überrascht wurde.

 

Ein herber Verlust von Lebensraum
für Wildblumen, Tiere und den Menschen

Wildwachsende Schlüsselblumenbestände, Schmetterlingsflieder, gelbe Nachtkerzen und die Königskerze sind für immer verschwunden. Ebenso Rosmarinsträucher und Thymiangewächse. Gefällt wurden alte Obstbäume wie Walnuss und Kirsche, aber auch ein alter, schattenspendender Blau-regen. Im ganz großen Maßstab entnahm man die Efeugewächse, und mit ihnen einen herbstlichen Lebensspender für Wildbienen, Wespen und Schmetterlinge. Außerdem seien erhebliche Sachschäden an Hochbeeten und anderer Gartenausstattung der GNA entstanden.

 

Ökologische Begegnungsstätte

Erst 2019 eingezogen, widmeten sich zahlreiche Haupt- und Ehrenamtliche, aber auch Nichtmitglieder in Hunderten von Arbeitsstunden intensiv dem Aufbau einer Ökologischen Bildungsstätte in Rodenbach; damals noch ausdrücklich „mit dem Segen“ der Evangelischen Kirchengemeinde und mit Unterstützung der amtierenden Pfarrer. Neben der Erweiterung der Angebotspalette im Bereich Umweltbildung zählten dazu vor allem die Pflege des großen Gartengeländes, eine naturverträgliche Mahd der Wiese, die Pflanzung von Obstbäumen, der Aufbau eines großen Insektenhotels sowie der Erhalt bestehender Lebensraumstrukturen und ihre Erweiterung.

 

„Die Eisvögel“ verlieren ihre Heimat

So legte auch die Naturschutzjugend unter der Leitung der Umweltpädago-gin Anke Bissert-Bendel in den vergangenen Jahren immer wieder „Hand an“. Es entstanden Lesestein – und Totholzhaufen für eine Vielzahl von Kleintieren, Gemüsebeete wurden gepflegt, Hochbeete mit Kräutern bepflanzt und Gartenvögel beim Nestbau beobachtet. Der Naturgarten wurde für viele Kinder, auch aus umgebenden Kommunen wie Hanau oder Langenselbold, zu einer zweiten Heimat, in der es zu jeder Jahreszeit etwas zu entdecken gab.

 

Von den Absagen betroffen ist deshalb auch das für den 4. Mai vorge-sehene Frühlingskonzert zum Thema Vögel im Frühling, das die Natur-schutzjugend in Kooperation mit der Musikschule Erlensee plante. Wo in Zukunft die Gruppenstunden der Rodenbacher Naturschutzjugend statt-finden werden, ist noch ungeklärt. „Wir suchen aktuell intensiv nach einer Lösung. Vorerst steht uns noch der Gruppenraum im Alten Pfarrgehöft zur Verfügung. Wie lange noch, können wir derzeit nicht mit Bestimmtheit sagen.“, berichtet Hufmann. Die Gruppenleiterin stehe derzeit aber vor einer viel schwierigeren Aufgabe: „Wie soll ich das nur den Kindern und ihren Eltern erklären?“ Auch ob die für den März und September geplanten jeweils zweitägigen Gewässerkunde-Seminare unten diesen Bedingun-gen stattfinden können, müsse noch geklärt werden.

 

Vor dem Hintergrund, dass der Naturgarten im April 2020 als Gewinner-projekt der Umweltlotterie GENAU ausgezeichnet wurde und der Hessische Rundfunk im Mai in der Sendung "alle wetter!" darüber berichtete, lässt nach Auskunft von Hufmann die Aktion noch unverständlicher erscheinen. „Über die tatsächlichen Gründe kann ich nichts sagen, da wir darüber nicht wirklich informiert wurden. Ich weiß nur so viel: Der Natur- und Lehrgarten Rodenbach existiert nicht mehr.“

 

Mehr Informationen und den Beitrag des Hessischen Rundfunks finden Sie auf der Website der GNA unter www.gna-aue.de. An dieser Stelle und in der Presse informiert die GNA über weitere Programmänderungen.

31. Januar 2024 | Gedruckt und online:

 

Das Veranstaltungsprogramm 2024 ist da

 

Die thematische Bandbreite der Veranstaltungen sucht auch in diesem Jahr wieder ihresgleichen: So gibt es neben den beliebten Exkursionen ins Vogelparadies am Langenselbolder Ruhlsee (17. März), ins Feucht- und Moorgebiet Eschenkar in Bad Orb (4. Mai) oder den barrierefreien Spaziergang zu den Störchen in Rodenbach (19. Juni) wieder spannende Neuheiten im Programm.

 

Schon am 16. März startet die GNA mit ihrem zweitägigen Kurs Gewässer-kunde – leicht gemacht, der interessierten Laien einen Blick in die span-nende Welt unter der Wasseroberfläche von Bach und Teich ermöglicht. Der zweite Kurstag findet am 23. März ebenfalls in der Ökologischen Bildungs-stätte Rodenbach statt. Empfohlen wird eine frühzeitige Anmeldung, da die Teilnehmerzahl begrenzt ist.

 

Auch für den Kulinarischen Wildkräuterspaziergang in die Bulau von Hanau (13. April) empfiehlt die GNA eine frühe Anmeldung unter anmeldung.gna@web.de.

 

Naturerfahrungsspiele im Wald: Neu im Programm sind die Fortbildun-gen für pädagogische Fachkräfte wie Erzieher:innen und Grundschul-lehrer:innen sowie andere Interessierte, bei denen der Wald mit allen Sinnen erlebt werden kann. Während der eintägigen Outdoor-Seminare wird nicht nur die Methode der Naturerfahrungsspiele vorgestellt, sondern auch die Gelegenheit gegeben, Erfahrungen der Kinder im Vorfeld selbst zu erleben, um später Ideen und Impulse für eigene Waldtage oder Waldaus-flüge zu entwickeln. Zur Auswahl stehen der 9. und der 12. September.

 

Alle Veranstaltungen werden fachlich kompetent von Umweltpädagogen und/oder Biologen durchgeführt. Termine und Kosten sind dem Veranstal-tungsprogramm zu entnehmen. Bei manchen Veranstaltungen ist die Teilnehmerzahl begrenzt und damit eine Anmeldung erforderlich.

 

Ab sofort kann das gedruckte Programm kostenlos angefordert werden (Telefon 06184 – 99 33 797 oder gna.aue@web.de). Als Download steht das Programm online auf der Website der GNA in der Rubrik Programm 2024 bereit. 

 

Die gemeinnützige GNA setzt sich seit langem für die Umweltbildung von Groß und Klein ein. Die GNA ist berechtigt, Spendenbescheinigungen auszustellen. Zur Unterstützung bittet die GNA um Spenden auf das Konto bei der Raiffeisenbank Rodenbach mit der IBAN:

DE 75 5066 3699 0001 0708 00. 

19. Januar 2024 | GNA rät zu umweltfreundlichen Alternativen

 

Streusalzverzicht schützt Bach und Fluss

 

Hauseigentümer und Mieter sind im Winter grundsätzlich verpflichtet, Wege vor der eigenen Haustür schnee- und eisfrei zu halten. Das nennt man Verkehrssicherungspflicht, die im Mietvertrag genauer geregelt sein kann, aber nicht muss. „Mit handelsüblichem Streusalz lässt sich das Problem für alle Beteiligte natürlich schnell lösen. Schließlich findet man in Baumärkten und anderen Geschäften genug Angebote, um die weiße Pracht und den frostigen Eisbelag darunter wieder loszuwerden. Aber ganz so einfach ist das nicht.“, sagt Susanne Hufmann, seit 2015 Vorsitzende der Natur- und Umweltschutzorganisation mit Sitz in Rodenbach.

 

In vielen Städten und Gemeinden sei der private Einsatz von Streusalz schon lange untersagt und oft sogar mit einem Bußgeld belegt. Näheres dazu regeln die kommunalen Satzungen. Eine einheitliche Regelung auf Bundes- oder Länderebene existiere derzeit nicht.

 

Streusalz schadet Pflanzen

Gelangt Schmelzwasser direkt auf Pflanzen, komme es zu sogenannten Kontaktschäden. Noch größerer Schaden entsteht, wenn sich das Streusalz in den Böden am Straßenrand über viele Jahre anreichert und die Boden-fauna vernichtet. Die Feinwurzeln der Gehölze sterben ab, so dass die für Bäume überlebenswichtige Symbiose mit Pilzen, Mykorrhiza genannt, lei-det. „Die Aufnahme von Nährstoffen und Wasser wird immens erschwert.“ berichtet die Biologin. „Die oft schwerwiegenden Folgen machen sich bei den betroffenen Gehölzen zeitverzögert durch Blattrandnekrosen, vorzeitigem Laubfall bemerkbar und führen nicht selten zum Absterben.“

 

Aus den Augen, aus dem Sinn

Wo aber landet das ganze Streusalz, wenn Schnee- und Eisschmelze ein-setzen und der Regen die braune „Brühe“ in den Gully spült? Auf inner-örtlichen Straßen mit Regen- oder Mischwasserkanalisation fließt das mit Streusalz versetzte Schmelzwasser in das Kanalsystem. Nachdem es die Kläranlage passiert hat, gelangt es in Bäche und Flüsse. Führen starke Regenfälle zu einer Überlastung der Mischwasserkanalisation, gelangt das Streusalz sogar direkt mit dem Schmutzwasser in die Oberflächengewässer. Auf überregionalen Straßen dringt etwa die Hälfte des Salzes über ver-spritztes Schneewasser in die Böden am Straßenrand ein. Der Rest kommt mit dem Schmelzwasser in die Straßenentwässerung und wird entweder versickert oder ebenfalls in Oberflächengewässer eingeleitet.

 

„Dies ist immer mit schlimmen Folgen für das Ökosystem, die Fischfauna und Gewässerorganismen wie Krebse, Insektenlarven u.v.m. verbunden. Außerdem gelangt salzhaltiges Schmelzwasser durch Versickerung in unser Grundwasser. Da Grundwasser sich aber nur sehr langsam erneuert und unsere wichtigste Trinkwasserquelle darstellt, sollten Beeinträchtigungen soweit wie möglich vermieden werden.“ rät Hufmann.

 

Was ist zu tun?

„Es kommt auf Ihre Schnelligkeit an. Je eher Sie mit dem Schneeschippen beginnen, desto leichter ist es, denn der Schnee ist noch nicht festgetreten oder vereist. Außerdem kann auf Streumittel ganz verzichtet werden. Wenn sich deren Einsatz aber nicht mehr verhindern lässt, sollte man ausschließ-lich auf salzfreie, abstumpfende Streumittel wie Sand, Splitt oder Granulat, die im Handel an dem Umweltzeichen Blauer Engel erkennbar sind, zurück-greifen. Diese Streumittel können Sie nach der Schneeschmelze zusam-menfegen und beim nächsten Schneefall wiederverwenden.

 

Zügiges Schneeschippen hat aber noch andere Vorteile: Die gesetzliche Räumungspflicht, die zumeist eine Räumung bis spätestens 7 Uhr am Werktag vorsieht, ist erfüllt, der Frühsport schnell erledigt und Sie können sich danach einem gemütlichen und auch wohlverdientem Frühstück widmen.“ 

11. Januar 2024  | Handyrecycling der GNA geht in die nächste Phase

 

Schaffen wir die 5.000?

 

„Millionen gebrauchter Handys liegen vergessen in unseren Schubladen. Das sind Millionen Möglichkeiten, einfach und aktiv Ressourcen zu schonen. Vor allem die Weiterverwendung gebrauchter Geräte und ihr fachgerechtes Recycling kommen der Umwelt zugute. Wie? Durch die Rückgabe Ihres gebrauchten oder defekten Handys im Rahmen unserer Handysammel-aktion.“, informiert Susanne Hufmann.

 

Der wiederverwertbare Anteil an Metallen sei zwar relativ gering und pro Gerät nur etwa einen Euro wert – doch die Menge macht es, so die Vorsitzende der GNA. Durch die Initiative konnten bisher mehr als 26 Kilogramm Kupfer, 437 Gramm Silber, etwa 73 Gramm Gold und viele andere Rohstoffe zurückgewonnen werden.

 

Wie funktioniert die Handyaufbereitung?

Die eingeschickten Geräte werden in einem Recycling-Center elektronisch erfasst und begutachtet. Etwa 10 Prozent der Altgeräte lassen sich weiter-verwenden. Selbstverständlich werden vor dem Weiterverkauf alle Daten der vorherigen Nutzer sorgfältig gelöscht. Die anderen 90 Prozent sind defekt und werden in einem modernen Verfahren umweltgerecht recycelt. Denn bis zu 100 Prozent der eingesetzten Materialien lassen sich ein weiteres Mal verwenden.

 

Die GNA hat in den letzten Jahren im Main-Kinzig-Kreis in Kooperation mit folgenden Kommunen Handysammelstationen eingerichtet: Rodenbach, Langenselbold und Bad Orb:

  • Rathaus Bad Orb | Frankfurter Straße 2 | 63619 Bad Orb
  • Bürgerbüro im Rathaus Rodenbach | Buchbergstraße 2 | 63517 Rodenbach
  • Bürgerbüro im Rathaus Langenselbold | Schloßpark 2 | 63505 Langenselbold
  • Altes Pfarrgehöft Niederrodenbach | Mühlstraße 11 | 63517 Rodenbach | Postkasten am Tor

Dort können zu den üblichen Öffnungszeiten Altgeräte abgegeben oder in Handysammelboxen eingeworfen werden. Die ehrenamtlichen Helfer der GNA holen die Handys regelmäßig ab und bereiten den sicheren Weiter-transport vor.

 

„Sie können uns zusätzlich unterstützen, indem Sie vor Einwurf Ihres Altgerätes bitte den Akku entfernen. Gerne können Sie diesen mit in die Sammlung geben. Wir stellen eine ordnungsgemäße Entsorgung sicher. Wenn Sie zusätzlich ganz sicher gehen wollen, entfernen Sie bitte die SIM- und Speicherkarten und löschen Sie Ihre persönlichen Daten. Informa-tionen zum Umweltproblem Handy sind auf unsere Website nachzu-lesen.“, so Hufmann abschließend.