Langenselbolder Flos

 

Auenprojekte erfolgreich abgeschlossen

 

Naturschützer, Kommunen, Landwirte und Jäger zufrieden

Mit der erfolgreichen Bauabnahme durch das Regierungspräsidium Darmstadt konnte die GNA Mitte Oktober 2022 gleich zwei große Naturschutzprojekte in der Agrarlandschaft und im Kampf gegen das Artensterben beenden.

 

Langenselbolder Kinzigaue ökologisch aufgewertet

„Allein die Bauzeit betrug – mit einer längeren Unterbrechung durch ein Winter-hochwasser- sechs Monate.“, berichtet Projektmanager Günter Könitzer. „Von der Idee über die Planung, Anfertigung der Förder- und Bauanträge und die Abstimmung mit allen Beteiligten, darunter die Stadt Langenselbold als Flächeneigentümerin – vergingen etwa zwei Jahre. Der Aufwand hat sich mehr als gelohnt. Die Kinzigaue ist in diesem Bereich wieder Lebensraum für viele seltene und bedrohte Arten.“

 

Mit der erneuten Schaffung von Feuchtbiotopen schließt die GNA nahtlos an ein bereits 2018 in Langenselbold realisiertes Auenentwicklungs-projekt an. Wie damals wurde aus einem verlandeten Graben ein wertvolles Feuchtbiotop; diesmal auf einer Gesamtlänge von 540 Metern und mit bis zu 12 Metern flach ausgezogenen Ufern. Insgesamt entstanden kaskaden-artig 16 Feuchtbiotope unterschiedlicher Größe und mit einer maximalen Tiefe von einem Meter. Zwei große Flutmulden sorgen in Zukunft für den notwendigen Hochwasserabfluss, halten aber auch bei Trockenheit das Wasser in der Aue. Der trennende und als Barriere wirkende Gehölzstreifen ist beseitigt und die offene Aue endlich wiederhergestellt. Einzelne niedrige Gehölze blieben als Brutplätze für Kleinvögel und als Deckung für Nieder-wild nicht zuletzt auf Wunsch der Jägerschaft erhalten.

 

Die Grabenumgestaltung auf einer Fläche von immerhin 1.925 m² bewirkt, dass eine Reihe unterschiedlich tiefer Grabentaschen und ausgedehnter Flachwasserzonen v.a. für Amphibien wie Laubfrosch und Gelbbauchunke, feuchtlandgebundene Vogelarten wie Kiebitz und Bekassine sowie für viele Libellenarten entstanden sind. Eine Furt aus Wasserbausteinen an Stelle einer maroden Verrohrung ermöglicht den bewirtschaftenden Landwirten, die von Anfang an das Projekt begrüßten und die Umsetzung mit Rat und Tat unterstützten, auch weiterhin den Zugang zu den hinteren Grünlandflächen.

 

Schutz und Erhalt der Biodiversität überlebenswichtig

„Die biologische Vielfalt als Grundlage unserer Lebensqualität, Gesundheit und gesellschaftlichen Entwicklung zu erhalten, ist ein wesentliches Anliegen der GNA. Dabei setzen wir auf Kooperationen vor Ort, auf gute Zusammenarbeit mit Behörden und Kommunen und ein partnerschaftliches Verhältnis mit den Landwirten, ohne die Natur- und Artenschutz in Zukunft nicht mehr möglich sein wird. Natürlich benötigen wir auch Geld, um unsere Vorhaben umzusetzen.“ erläutert die Vorsitzende der GNA, Susanne Hufmann und berichtet weiter: „Ermöglicht werden Projekte wie in Langen-selbold oder Hasselroth durch die so genannte GAK-Förderung. Das Förderprogramm bietet uns die Möglichkeit, investive Naturschutzmaß-nahmen im ländlichen Raum zu finanzieren. Grundlage bildet der nationale Rahmenplan der „Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrar-struktur und des Küstenschutzes“ (GAK). 60 % der Mittel stammen vom Bund, 40 % vom Land Hessen. Ziel der Förderung ist die Schaffung, Entwicklung oder Wiederherstellung von natürlichen Offenland- oder Halboffenland-Lebensräumen und Habitatstrukturen, wie zum Beispiel Tümpel und Kleingewässer, Hecken, Feldgehölze oder Trockenmauern.“

 

Zur Weiterentwicklung wichtiger Auenlandprojekte bitten wir um Spenden auf das Konto IBAN: DE 75 5066 3699 0001 0708 00 bei der Raiffeisenbank Rodenbach. Da die GNA gemeinnützig ist, können wir Spendenbescheinigungen ausstellen.

 

Übrigens: Auch Patenschaften helfen, die biologische Vielfalt in den Auen an der Kinzig zu bewahren. [>>>weiter]