Die Lohrbachaue soll leben
Die Lohrbachaue im hessischen Spessart beherbergt wertvolle Feucht-wiesen, wird in Teilen regelmäßig vom Lohrbach überschwemmt und ist Lebensraum vieler auentypischer Arten. Obwohl bis heute kein Natur-schutzgebiet, ist die Lohrbachaue für die heimische Amphibienfauna von großer Bedeutung.
Seit 2021 besteht zwischen der GNA und dem NABU Biebergemünd-Flörsbachtal eine Kooperation, die zum Ziel hat, dass die Lohrbachaue als Feuchtgebiet wiederbelebt und der Lebensraum für seltene und bedrohte Arten nachhaltig verbessert wird. Nach jahrelangen Verhandlungen mit den Flächeneigentümern sicherte der örtliche NABU im Vorfeld insgesamt sechs zusammenhängende Grundstücke im Lohrbachtal.
Arteninventar
Im Gebiet und darüber hinaus gibt es Nachweise des Europäischen Bibers (Castor fiber). Vorkommen von Eisvogel (Alcedo atthis) und Wasseramsel (Cinclus cinclus) gelten ebenfalls als gesichert. Der Schwarzstorch (Ciconia nigra) wurde in der jüngeren Vergangenheit wiederholt als Nahrungsgast gesichtet. Nur eines gab es so gut wie nicht: Laichtümpel für Amphibien, die in der Umgebung aber häufig zu finden sind, wie die Zahlen des NABU Biebergemünd-Flörsbachtal zur alljährlichen Amphibien-wanderung belegen.
Maßnahmen als Initial
Dazu zählen der Rückbau und die Entsorgung eines baufälligen Schafstalls, der die natürliche Fließgewässerdynamik störte. Um Gehölze und Neo-phyten aus den Wiesen zu verdrängen, wurde das Gelände gemäht.
Danach wurde eine etwa 1.000 m² große Flutmulde angelegt, in die die neuen Fortpflanzungstümpel für Erdkröte, Grasfrosch, Feuersalaman-der, Teichmolch & Co. eingebettet sind. Auch das Schilfröhricht wird sich durch die Wiedervernässung erholen und weiterentwickeln.
Der Lohrbach ist in diesem Bereich bereits stark vom Biber geprägt, der Dämme errichtet, so dass sich schnell fließende Abschnitte immer wieder mit Stillwasserbereichen abwechseln.
Videoüberflug mit einer Drohne kurz nach Abschluss der Arbeiten Anfang 2025.
Die Wiederherstellung und Entwicklung des Feuchtgebietes Lohrbachaue wurde gefördert durch das Land Hessen und - im Rahmen der Gemein-schaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) - mitfinanziert durch die Bundesrepublik Deutschland, wobei 60 % vom Bund und 40 % vom Land stammen. Das Förderprogramm bietet die Möglichkeit, investive Naturschutzmaßnahmen im ländlichen Raum und in der Agrarlandschaft zu realisieren.
Bewilligungsstelle war das Regierungspräsidium Darmstadt.
Presseecho