Das Jahr der Störche

 

Januar

Die Weißstörche halten sich seit etwa September/Oktober des Vorjahres in ihren Winterquartieren, den Savannen Afrikas, auf.

 

Februar

Nur etwa 6 Wochen dauert der Rückweg in die Brutgebiete Europas.

 

März

Die Weißstörche kehren in die deutschen Auenlandschaften zurück und beginnen sofort mit der Reinigung und Reparatur „ihres“ Horstes. Das Männchen besetzt zuerst den Nistplatz, die Weibchen treffen wenige Tage später ein. In den ersten beiden Wochen kommt es zu 10 Paarungen pro Tag, bald nach der ersten Paarung wird das erste Ei abgelegt; weitere folgen im Abstand von wenigen Tagen. Im Gelege sind maximal 5 Eier.

 

April

Die Männchen verteidigen das Nest und das Weibchen. Immer wieder sind Auseinandersetzungen und heftige Luftkämpfe zu beobachten. Nach Ablage des 2. und 3. Eies beginnen beide Störche zu brüten, wobei sie sich immer wieder lautstark ablösen.

 

Mai

32 Tage nach Brutbeginn schlüpfen die Küken. Für die Storcheneltern eine arbeitsreiche Zeit: abwechselnd Nahrung suchen und erbeuten, füttern und tränken, Wache halten sowie die Jungen gegen Sonne und Regen schützen.

 

Juni

Die Jungstörche können bereits stehen, ihr Gewicht hat sich verzehnfacht!

 

Juli

Sie erreichen die Größe ihrer Eltern, das erste Federkleid ist vollständig entwickelt. Nur ihre Schnäbel und Beine sind noch dunkel gefärbt. Sie absolvieren Flugübungen und werden flügge. Sie erlernen die Nahrungsjagd und sind bald unabhängig von ihren Eltern.

 

August

Jung & Alt packt das Reisefieber: Die Jungvögel unternehmen immer weitere Ausflüge in die Umgebung des Nestes. Sie sind zuerst verschwunden, dann folgen ihnen die Altvögel.

 

September

Die Störche sammeln sich in Trupps für den Abflug Richtung Süden. Die „Westzieher“ aus dem Main-Kinzig-Kreis überqueren die Straße von Gibraltar, überfliegen Marokko, Mauretanien, die Wüstengebiete der westlichen Sahara und erreichen schließlich ihre Überwinterungsgebiete in den Savannen bzw. in der Sahelzone zwischen Senegal und Kamerun.

 

Oktober

Durchschnittliche Tagesleistung 150 bis 200 km, maximal 300 km im Segelflug, Fluggeschwindigkeit ca. 50 km/h. Und das etwa 2 Monate lang!

 

November

In großen Trupps folgen die Störche viele km und über Wochen ihren Nah-rungstieren: Wanderheuschrecken. Oder sie legen einen Zwischenstopp ein und ernähren sich von massenhaft auftretenden Schmetterlingsraupen.

 

Dezember

In Feuchtgebieten werden sie wieder zu „Froschjägern“, fressen aber auch Mäuse, Ratten und Schlangen. Sie verweilen überall dort, wo ausreichend Nahrung vorhanden ist, so bspw. in der Nähe von Buschfeuern.