Seit 2016 gibt es sie auch in Hessen - eine Umweltlotterie von Lotto Hessen zugunsten von Umwelt- und Naturschutzprojekten. Von der Umweltlotterie
GENAU – Gemeinsam für Natur und Umwelt – profitieren nicht nur einzelne Gewinner:innen, sondern ganze Landkreise und viele kleine und große Natur- und Umweltprojekte. GENAU fördert mit den Erlösen Projekte in der Region. Jede Woche fließen 5.000 Euro in ein Projekt aus dem Land-kreis oder der Stadt des Gewinners.
Das Beste: Die Gewinner der Gewinnklassen 1 – 3 dürfen darüber ent-scheiden, welches Projekt in ihrer Region gefördert wird.
Die Umweltlotterie GENAU hat mittlerweile 300 Umweltprojekte mit einer Gesamtsumme von 1,5 Millionen Euro unterstützt! Mit dem Gewinn von je 5.000 Euro konnten zahlreiche Maßnahmen zum Schutz der hessischen Natur realisiert werden. Darunter waren bisher sieben Projekte der GNA:
Projekt 1: Lebendige Kinzigauen - Neues Leben für den Kiebitz
Projekt 2: Vorfahrt für den Fischotter - Fischotterschutz im MKK
Projekt 3: Das Comeback des Eisvogels
Projekt 4: Naturgarten im Alten Pfarrgehöft
Projekt 5: Mit der Wasserforscherkiste auf Tour
Projekt 6: Naturschutzpraktikum zur Nachwuchsförderung
Projekt 7: Tümpelpflege für die Gelbbauchunke
... und eines der GNA-Stiftung Mensch und Natur:
Projekt 8: Blühflächen für Insekten und Co.
Sobald es im Main-Kinzig-Kreis einen Hauptgewinner der Umweltlotterie GENAU gibt, kann dieser ein Projekt auswählen, das ihn überzeugt.
Aktuell bewerben sich folgende Projekte der GNA und der GNA-Stiftung Mensch und Natur und haben so die Chance, durch Ihre Unterstützung gefördert zu werden.
Projekte zur Auswahl
Main-Kinzig-Kreis
Eine Chance für die Artenvielfalt im schönen Lohrbachtal
Schon 2024 ermöglichte die GNA-Stiftung Mensch und Natur eine Tümpelanlage, um die heimische Amphibienfauna zu fördern. Denn das naturnahe Lohrbachtal hat es uns angetan: Wasseramseln brüten hier, Biber bauen Dämme und Eisvögel sind auf Nahrungssuche.
Aber: Die zunehmende Ausbreitung unerwünschter Pflanzen machen es der natürlichen Ufervegetation entlang des Bachlaufes schwer. Vor allem das Drüsige Springkaut, eigentlich auf dem indischen Subkontinent beheimatet, fühlt sich in der feuchten Auenlandschaft sehr wohl, wächst extrem schnell in die Höhe und bildet entlang des Lohrbaches viel zu dichte Bestände, die zurückgedrängt werden sollen.
Das Drüsige Springkraut ist standortfremd und verdrängt durch seinen schnellen Wuchs die einheimische Flora. Da es einjährig ist, flach wurzelt und seine Ausbreitung nur über Samen erfolgt, ist seine Rückdrängung eigentlich einfach, aber immens arbeits- und zeitintensiv. Per Hand lassen sich die einzeln stehenden und bis zu 2 Meter hohen Pflanzen leicht ausreißen, was bereits durch die örtlichen Naturschützer:innen in weiten Teilen geschehen ist. Doch die Bestände sind zu groß und die Anzahl der Ehrenamtlichen zu gering, um wirklich effektiv zu sein, so dass weitere Schritte erforderlich sind.
Einer davon ist die flächige Mahd. Beide Maßnahmen müssen, um letztend-lich zielführend zu sein, vor der Samenreife, also spätestens im Juli oder Anfang August eines jeden Jahres durchgeführt werden. Sobald die Samen reif sind, wird eine Bekämpfung deutlich schwieriger. Da die Samen im Boden bis zu fünf Jahren keimfähig sind, müssen Ausreißen und Mähen mehrere Jahre in Folge äußerst konsequent durchgeführt werden.
Außerdem sollen ausgerissene oder gemähte Pflanzen sofort abgeräumt, kompostiert oder zum Vertrocknen ausgelegt werden, da es sonst zu einer Wiederbewurzelung der Sprossen kommt.
Projektträger: GNA-Stiftung Mensch und Natur
in Kooperation mit dem NABU Biebergemünd-Flörsbachtal
Lage: Flörsbachtal / Gemarkung Lohrhaupten / Hessischer Spessart
Dauer: Mindestens fünf Jahre oder mehr
Main-Kinzig-Kreis
Moorpflege im Orber Feuchtgebiet Eschenkar
Moorig-sumpfige Flächen, naturnahe Waldtümpel, Torfmoose und Rund-blättriger Sonnentau: Das Feuchtgebiet Eschenkar hat sich zu einem Kleinod im hessischen Spessart entwickelt. Die GNA bemüht sich intensiv und in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Bad Orb um den in Hessen sehr seltenen Moorstandort. Dazu gehört es auch - im Abstand von einigen Jahren - die Moorflächen immer wieder von Gehölzen und Sträuchern "freizustellen", um torfbildenden Moosen Raum und Licht und der Arten-vielfalt eine Chance zu geben. Schon heute beherbergt das Eschenkar Feuersalamander, Teich- und Fadenmolche u.v.m.
2009 gelang die Anlage einer ökologisch wertvollen Waldtümpelkette, die heute vielen bedrohten Amphibien eine Heimstatt bieten. 2012 befreiten Naturschützer:innen in mühevoller Handarbeit erstmals das Moorareal von Gehölzen, um die besonnten Torfmoosflächen zu vergrößern und dem Rundblättrigen Sonntau - als fleischfressende Pflanze in Deutschland eine botanische Besonderheit - einen Lebensraum zu bieten, was auch gelang.
Auch die Spinne des Jahres 2020, die Gerandete Jagdspinne ist im Eschenkar zu Hause. Im Verlauf der Jahre ergänzten viele Maßnahmen die Renaturierung: Anlage weiterer Amphibientümpel, „Entfichtung" des Umfeldes, Einbau der Wurzelteller als zusätzliche Lebensraumstrukturen, Sonnenplätze und wintersichere Quartiere für die vom Aussterben bedrohte Kreuzotter und andere Reptilien wie Schlingnattern und Co.
ABER: Der Klimawandel setzt das Eschenkar extrem unter Druck. Die Trockenheit der letzten Jahre fördert Gehölze wie Fichte und Birke, die die Torfmoospolster beschatten und durch die Konkurrenz um Wasser verdrän-gen. Ohne die geplanten Pflegemaßnahmen wird das Moor verschwinden.
Kooperation: Stadt Bad Orb
Dauer: unbefristet
Main-Kinzig-Kreis
Chancen für die Artenvielfalt am Philosophenweg
Das Projekt widmet sich der Pflege von Tümpeln am Philosophenweg in Bad Orb, um wichtige Lebensräume am Waldrand nicht zu verlieren. Der Wald-rand ist ein besonders artenreicher Lebensraum aufgrund seines Struktur-reichtums. Mit den vorhandenen Tümpeln wird er umso mehr aufgewertet.
Bedeutung für den Naturschutz: Die Bestandszahlen von Amphibien und Reptilien sind seit Jahren rückläufig, vor allem aufgrund von Lebensraum-verlusten. Auf der Roten Liste Hessens ist der Großteil bestandsgefährdet.
Kooperation: Natur- und Vogelschutzgruppe Bad Orb e.V.
Dauer: 1 Jahr und länger
Main-Kinzig-Kreis
Mit dem Waldrucksack unterwegs
Seit 2021 ist im Auftrag der GNA eine Umweltpädagogin mit dem Wald-rucksack unterwegs und trägt viel Wissen und noch mehr Begeisterung in Kindergärten, Kindertagesstätten und Schulen. Dies ist wichtiger denn je, denn viele Kinder haben heute oft nicht mehr die Möglichkeit, ihre Freizeit in der Natur zu verbringen. Dabei bietet gerade die Natur zahlreiche Lernanreize, die für eine gesunde Entwicklung unverzichtbar sind.
Das pädagogische Konzept beinhaltet die ganzheitliche Erforschung des Lebensraums Wald. Die Themenkomplexe werden spielerisch und erlebnisorientiert erschlossen. Es stehen verschiedene Bausteine zur Wahl, wobei auch Kombinationen möglich sind.
Baustein 1: Was krabbelt im Wald? - Mit Becherlupen unterwegs
Kinder werden zu Waldforschern und suchen am Boden, im Totholz oder anderen Verstecken Insekten, Spinnen, Krebstiere, Tausendfüßler u.a. Altersempfehlung: ab 5 Jahre
Baustein 2: Bäume im Wald - Mit Naturerfahrungsspielen und Lupen unterwegs. Kinder erkunden Bäume, sammeln Blätter, Samen und Früchte und ordnen sie Laub- und Nadelbäumen zu. Sie vergleichen Rinden, lernen Wachstum und Keimung kennen. Verfärbung und Laubfall sind im Herbst Thema. Altersempfehlung: ab 5 Jahre
Baustein 3: Waldstockwerke - Auf Entdeckungstour. Kinder erkunden verschiedene Stockwerke des Waldes: Pilze, Moose, Farne, Waldblumen, Sträucher und Bäume. Altersempfehlung: ab der 3. Klasse
Baustein 4: Tiere des Waldes - Tieren auf der Spur. Kinder werden zu Waldforschern und suchen nach Tieren und Tierspuren. Sie erforschen ein Waldtier und stellen es vor. Altersempfehlung: ab der 2. Klasse
Dauer: unbefristet