Quellenschutz im Main-Kinzig-Kreis
Von der Kartierung bis zur Revitalisierung
Das ganze Jahr über herrschen in einer Quelle konstante Bedingungen.
Die Wassertemperatur schwankt zwischen 6 und 10 Grad Celsius. Der Sauerstoff- und Nährstoffgehalt ist – wie im Grundwasser – niedrig, die Strömung schwach. Quellen sind einzigartige Lebensräume, die nur von Spezialisten der Tier- und Pflanzenwelt besiedelt werden können. Quell-tümpel sind ideale Kinderstuben für die Larven der Zweigestreiften Quelljungfer und des Feuersalamanders.
Unsere Maßnahmen
- Kartierung und Untersuchung
- Erhebung der Quellfauna
- Maßnahmenempfehlungen für Kommunen
- Planung & Umsetzung von Maßnahmen
Quellenschutz ist Trinkwasserschutz!
Revitalisierung von Quellen
im Main-Kinzig-Kreis (2004 - 2008)
Um die Grundlagen für ausgewählte, punktuelle Revitalisierungen von Quellbiotopen im Main-Kinzig-Kreis zu schaffen, führte die GNA von 2004 bis 2008 eine Kartierung von insgesamt 122 Quellstandorten durch, die bis dato – nach Auskunft der Unteren Naturschutzbehörde MKK und aufgrund eigener Recherchen - nicht existierte. Fachlich unterstützt wurde das Vorhaben vom Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher e.V. (München), da die erhobenen Daten mit Hilfe des Biospeläologischen Katasters (© Stefan Zaenker, 2001) aufbereitet und ausgewertet werden.
Erstmals Quellen im Main-Kinzig-Kreis systematisch untersucht
Im Vordergrund der Erhebung stand die Erfassung anthropogen bedingter Beeinträchtigungen, wie bspw. massive Quellfassungen und Verrohrungen, aber auch stoffliche
Einträge. Angesichts relativ einfacher – und zum Teil
im Rahmen der forstlichen Nutzung realisierbarer – Maßnahmen für die Wiederherstellung der natürlichen Funktionsfähigkeit von Quelllebens-räumen sollten zunächst 50 Quellen im Fließgewässersystem der
Kinzig kartiert, ihr Arteninventar dokumentiert und dann anhand eines Maß-nahmenkataloges revitalisiert werden.
Anthropogene Beeinträchtigungen erkennen.
Die Kartierung umfasst:
- Standortbestimmung per GPS (Satellitensystem)
- Fotografische Dokumentation der Quellen
- Elektrische Leitfähigkeit und pH-Wert (Quellwasser),
- Luft- und Wassertemperatur
- Faunistische Probeentnahmen aus Quellwasser und Bodensubstrat
- Fluginsekten aus dem Luftraum über der Quelle und der quellnahen Ufervegetation
- Erfassung der quelltypischen Vegetation
- Angaben zur Umgebung
- Erfassung des Bodensubstrates
- Aufnahme der Gefährdungsursachen
- Erste Maßnahmenvorschläge vor Ort
- Entdeckung unbekannter Quellorganismen
Presseecho