Flutmulden für Kiebitz, Storch & Co.

Hier lebt der Laubfrosch, rasten wiesenbrütende Vogelarten wie der Kiebitz oder die Bekassine und zieht der Weißstorch seine Jungen auf. Sogar ein Schwarzstorch wurde im Hasselrother Feuchtgebiet schon bei der Nahrungssuche beobachtet. Die Flussauen an der Kinzig sind die letzten Rückzugsräume vieler bestandsbedrohter Tier- und Pflanzenarten.

 

Um das amphibisch und ornithologisch interessante Feuchtgebiet langfristig zu erhalten, entwickelte die GNA ein umfassendes Konzept. Neben dem Erhalt der angestammten Wiesenbrüter-Lebensräume geht es vor allem um die weitere Optimierung des Gebietes. Dazu zählt die Anlage neuer Nahrungs- und Fortpflanzungsgewässer ebenso wie die Pflege bereits vorhandener Tümpel.

 

Schon 2004 entstanden am Rande des Herrenbruchwaldes zwei große Stillgewässer. Zusätzlich wurde unter der Regie der GNA ein Bachbett naturnah umgestaltet. Die zeitweise zu Tage tretenden Schlammflächen stellen heute für Kiebitz, Bekassine und Uferschnepfe eine wichtige Nahrungsquelle dar, denn nur hier finden sich Insekten und deren Larven, Würmer und andere wirbellose Tiere.

 

Ende 2013 war es endlich wieder soweit: Ausgestattet mit Ausgleichs-geldern des Regierungspräsidiums Darmstadt gestaltete die GNA auf einer Grünlandfläche, die sich im Eigentum der Gemeinde Gründau befin-det, zwei Gräben zu großen Flutmulden um.

 

Gegen Ende der Vogelbrutzeit sind solche Flutmulden oft die einzigen Feucht- und Naßbereiche, die zur Nahrungsaufnahme bevorzugt auf-gesucht werden, da sie einen Ersatz für natürliche Flutmulden darstellen, die in den landwirtschaftlich genutzten Wiesen oft nicht mehr existieren.

 

Daneben geht von offenen Wasserflächen ein gewisser „Lockeffekt“ auf Wiesenvögel aus, die hierdurch zum Rasten und im besten Fall zur Brut „verleitet“ werden. Zusätzlich wurde ein verlandeter Tümpel in der Nähe des Birkigsbaches grundlegend saniert und vergrößert.

Neben der Neuanlage von Tümpeln und Flutmulden ist es wichtig, die „in die Jahre“ gekommenen Gewässer nachhaltig zu pflegen. Denn nur so können die verschiedenen, lebenswichtigen Funktionen erhalten bleiben.

 

Durch Aufwuchs und Verlandung sind die wasserführenden Tümpel und Flutmulden oft für die tierischen Auenbewohner kaum noch nutzbar; weder als Nahrungstümpel noch als Laichplatz oder Lebensraum. Mit fatalen Folgen: Die Artenvielfalt in der Aue sinkt spürbar, durchziehende Vogel-arten finden weder Nahrungs- noch Rastflächen. Besonders der in seinem Bestand stark bedrohte Laubfrosch reagiert empfindlich auf verlandete Gewässer, wie die Ergebnisse der jährlichen Kartierung der GNA zeigen.

 

Eine von drei neuen Flutmulden im Feuchtgebiet Herrenbruch | Foto: GNA, 2014

Presseecho

Neue Flutmulden für Kiebitz und Co.
Hanauer Anzeiger vom 18.02.2014.jpg
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